Wer zum Vorgesetzten wird, steht vor der Herausforderung, sich sowohl vor der Geschäftsführung als auch vor dem Team zu bewähren. IT-Karriere-Expertin Yasmine Limberger zeigt, wie man Stolpersteine vermeidet.
1. Lassen Sie sich Zeit für Veränderungen: Am Anfang kommt es nicht auf möglichst schnelle Veränderungen an, sondern darauf, das Vertrauen der Mitarbeiter zu gewinnen und mit deren Unterstützung rechnen zu können. Dabei helfen offene Gespräche, klar kommunizierte gemeinsame Ziele und eine eindeutige Rollenverteilung. Um seine Entschlossenheit zu demonstrieren, kann man dann nach einiger Zeit mit ersten sinnvollen Veränderungen beginnen.
2. Jeder ist, wie er ist: Als Vorgesetzter ist es wichtig, die Mitarbeiter so zu akzeptieren, wie sie sind. Ihre Persönlichkeit kann man nicht ändern. Deshalb sollte man genau überlegen, welche Aufgaben für welchen Mitarbeiter am besten geeignet sind.
3. Nutzen Sie das Potenzial Ihres Teams: Man sollte nicht sich selbst in den Vordergrund stellen, sondern weiterhin als Team agieren. Zu einem respektvollen Umgang gehört etwa, dass man bei einem Fachgebiet den Spezialisten im Team das Wort überlässt.
4. Seien Sie nicht genauso gut wie Ihr Vorgänger, sondern besser: Vergleichen mit dem alten Chef begegnet man am besten selbstbewusst und offen, handelt aber weiter nach den eigenen Führungsprinzipien. Wer es allen Recht machen will, scheitert damit spätestens bei wichtigen Entscheidungen. Ist etwas entschieden, sollte man deutlich machen, dass die Entscheidung endgültig getroffen wurde und so lange Diskussionen vermeiden.
5. Mit Spaß bei der Sache sein: Ein weiteres wichtiges Kriterium für eine Führungskraft ist die Fähigkeit zur Selbstmotivation und Eigeninitiative. Als Chef ist man Vorbild für die Mitarbeiter. Deshalb sollte man mit Leidenschaft und Begeisterung auftreten, um sein Team ebenfalls begeistern zu können.
Chefs müssen Präsenz zeigen
6. Hey, big Spender! Gerade in der Anfangsphase sind regelmäßige Aktionen außerhalb des Unternehmens hilfreich. Auch kleine gemeinsame Aktivitäten nach Feierabend fördern die Gemeinschaft. Wichtig dabei ist, zurück im Büro alle im Team gleich zu behandeln, auch wenn einem der eine oder andere Mitarbeiter sympathischer ist.
7. Suchen Sie sich ein Vorbild: Wer ins Management aufsteigt, sollte einen erfahreneren Kollegen bitten, ihm dort als Mentor zur Seite zu stehen. Wichtig ist außerdem, sich regelmäßig mit anderen Führungskräften auszutauschen. Wer von seinem Team, jedem einzelnen Mitarbeiter und dem Mentor Feedback einfordert, kann erkennen, woran er arbeiten muss.
8. Bitte nicht stören: Damit genug Zeit für Führungsaufgaben bleibt, sollte man sich im Kalender immer Zeitfenster freihalten, die man für Mitarbeitergespräche oder zur Vorbereitung von Teammeetings nutzen kann. Die Anforderungen an einen selbst dürfen hoch, aber nicht unrealistisch sein. Sonst besteht die Gefahr, dass man sich in der neuen Rolle überfordert.
9. Seien Sie präsent: Präsenz zeigt man im Team, bei der Geschäftsführung und im Kollegenkreis. Wer aufsteigt, sollte sein Netzwerk systematisch nach oben ausbauen und sich auch trauen, Mitglieder der Geschäftsführung spontan anzusprechen, wenn etwas anliegt, das zur Entscheidung drängt. Dabei darf aber nie der eigene Chef übergangen werden.
10. Erweitern Sie Ihren Horizont: Empfehlenswert sind beispielweise Seminare zum Thema "situatives Führen", die das gesamte Spektrum der Führungsprinzipien abdecken. Der Vorgesetzte und die Personalabteilung können bei der Suche nach einem geeigneten Management-Training weiterhelfen.
Sich selbst treu bleiben
11. Bleiben Sie sich selbst treu: Wenn die Kollegen merken, dass man immer noch der Alte ist und seine neue Rolle authentisch ausführt, werden Sie gern mit einem zusammenarbeiten und ihre Unterstützung anbieten.