Um herauszufinden, welche E-Mail-Marketing-Tipps viel versprechend sind und bei den regelmäßigen Empfängern erfolgreich sind, hat unsere Schwesterpublikation PC-World mit E-Mail-Marketing-Beratern und -Analysten gesprochen.
"Nutzen Sie Double Opt-In Formulare auf Webseiten, Blogs, sozialen Netzwerken und überall sonst, wo sich mögliche Empfänger tummeln können, um mit Ihnen in Kontakt zu treten", sagt Paul Turnbull, der Produkt-Marketing-Manager bei Campaigner. Double Opt-In bedeutet, dass das System eine Bestätigungs-E-Mail an die angegebene E-Mail-Adresse des möglichen Kunden sendet. Der Kunde muss in der Regel wiederum mit einem Klick auf einen enthaltenen Link der E-Mail bestätigen, dass er wirklich den Newsletter abonnieren möchte. Nur so wird diese E-Mail-Adresse auch wirklich zu den Nachrichten-Abonnenten hinzugefügt.
Erreichen Sie Ihre Kunden, egal, wo sie sind
"In der heutigen, stark vernetzten Welt wollen sich die Kunden auf mehreren Wegen mit den Unternehmen in Verbindung setzen: E-Mail, soziale Netzwerke, Handy und so weiter. Deswegen müssen Unternehmen die Kunden erreichen, wo auch immer sich diese befinden", sagt Ron Cates, der Direktor für die Entwicklung neuer Märkte bei Constant Contact. Neben den traditionellen Mitteln, mit denen Sie Ihre E-Mail-Liste vergrößern können, gibt es viele andere individuelle und interessante Möglichkeiten. Beispielsweise können Sie ein Anmeldeformular oder Gästebuch für Ihre Gäste im Unternehmen anbieten.
Oder Sie fügen eine "Newsletter bestellen"-Schaltfläche auf Ihrer Webseite oder Facebook-Seite ein", sagt Cates. Zusätzlich gibt es neue Werkzeuge, mit denen die Kunden von nahezu überall Ihrem Unternehmen folgen können. Beispielsweise bietet Constant Contact seinen Kunden die Möglichkeit sich per SMS-Nachricht einzuschreiben. Des Weiteren gibt es für Kunden die Möglichkeit über das Einscannen eines QR-Codes zu einer E-Mail-Liste hinzugefügt zu werden. Sie könnten den QR-Code beispielsweise auf einem Flyer, Ihrer Visitenkarte oder an anderen Orten platzieren.
Nehmen Sie nur das, was Sie benötigen
"Denken Sie darüber nach, welche Informationen für Ihre Liste am Wichtigsten sind und wie Sie diese am einfachsten sammeln können", sagt Turnbull. "Wenn Sie beispielsweise die geographische Lokalisierung benötigen, sollten Sie vielleicht nach der Postleitzahl fragen. Dies ist wichtiger als die Straße oder die Telefonnummer." Die E-Mail-Adresse ist die einzige obligatorische Abfrage und wenn Sie gerne weitere Informationen hätten, sollten Sie diese als optional deklarieren. Geben Sie den Leuten einen guten Grund oder andere Anreize, weshalb sie die anderen Informationen eingeben sollten. "Sie können später mehr Informationen erhalten, egal ob direkt oder indirekt, nachdem sich die Leute angemeldet haben", erklärt er.
Erstellen Sie kurze, präzise Betreffzeilen
"Der Betreff sollte weniger als 50 Zeichen lang sein, inklusive Leerzeichen", sagt Cates. Die besten Betreff-Zeilen, also diejenigen, die am häufigsten geöffnet werden, sind diejenigen, die genau sagen, was in der E-Mail steht. Turnbull fügt hinzu, dass die Betreff-Zeilen so kurz wie möglich sein sollten, aber dennoch genau widerspiegeln sollten, was in der E-Mail steht. Im besten Fall motiviert der Betreff den Empfänger die E-Mail zu öffnen. "Fragen Sie sich, ob dieser Betreff aus den anderen E-Mails hervorstechen würde, wenn Sie dutzende von ungelesenen E-Mails in Ihrem Postfach hätten", sagt er.
Schreiben Sie wie ein Mensch
Denken Sie daran, dass Ihre E-Mail-Empfänger Menschen sind. Scheuen Sie sich also nicht Ihre Persönlichkeit zu zeigen. Gute Texte sind im Marketing wirklich wichtig und der E-Mail-Marketing-Tipp, menschlich zu schreiben, kann laut Cates wirklich einen Unterschied beim Kontakt mit dem Kunden machen. "Vergessen Sie das ganze Marketing-Gerede und die Verkaufsgespräche. Genau wie bei den sozialen Netzwerken bietet die E-Mail einen entscheidenden Vorteil. Hierdurch können Unternehmen einen lässigeren Umgangston für den Kontakt mit den Kunden und Fans wählen. Das heißt, Sie können lustig sein und Ihre Nachricht locker rüberbringen", erklärt er. "Schreiben Sie zu Ihren Lesern, als wären Sie Leute und nicht Kunden oder Abonnenten, denn genau das sind sie."
Übersichtliche E-Mail
"Stellen Sie sicher, dass der Hauptteil der E-Mail mit Ihrem Warenzeichen versehen ist, übersichtlich ist und relevanten Inhalt enthält. Sie sollten relevante Links einbauen, die Sie nachverfolgen können", sagt Turnbull. "Die Personen, die den Link anklicken (oder eben nicht) können für zukünftige Aktionen angeschrieben werden."
Achten Sie auf mobile Geräte
Aliya Zaidi Managerin bei Econsultancy Research sagt, dass E-Mails nicht mehr nur auf dem Computer abgerufen werden, sondern auch auf Smartphones und iPads. Deswegen beziehen sich die Tipps, die Zaidi gibt, vor allem auf die Mobilgeräte. Sie sollten darauf achten, wie Ihre Nachrichten auf diesen Bildschirmen aussehen. "Denken Sie an Touch-Bildschirme und wie Sie eine E-Mail optimieren können, damit Sie Ihrem Kunden ein gutes Erlebnis bieten", sagt Zaidi. Manche Mobilegerät-Nutzer lesen die Nachrichten offline, sodass es ungünstig ist Echtzeit-Angebote in die E-Mail zu packen, sagt sie. Auf der anderen Seite bieten Mobilgeräte auch Vorteile. Beispielsweise können Sie Ihre Kunden über deren Aufenthaltsort bewerben.
Senden Sie die richtige Nachricht an die richtige Person
"Es ist schwierig eine gute Liste zu überschätzen, besonders, wenn die Personen richtig Gruppiert wurden", sagt Cates. Personen, die an einem einzigen Produkt oder einem Aspekt des Unternehmens interessiert sind, interessieren sich nicht immer auch für die anderen Bereiche. "Nehmen wir an Sie führen ein Geschäft mit Tierbedarf und wollten Hundebesitzern einen Coupon anbieten, nicht jedoch Katzenbesitzern. In einem solchen Fall wäre es hilfreich, wenn Sie separate Listen hätten, sodass Sie über Ihre E-Mail-Werbekampagne die richtigen Kunden ansprächen", rät er.
Erfahren Sie mehr über Ihre Kunden
Sie sollten wissen, wo Ihre Kunden, Klienten oder Unterstützer hingehören, damit Sie Ihre Liste effektiv einteilen können. Cates E-Mail-Marketing-Tipp rät Ihnen über Ihre kommende Kampagne nachzudenken. Außerdem sollten Sie wissen, was Ihre Kunden von Ihnen erwarten. "Sie können eine Umfrage versenden, um herauszufinden, wer gerne was erhalten würde. Sie sollten jedoch erklären, warum Sie diese Umfrage und diese Fragen stellen", sagt er. Das setzt die Erwartungen höher und führt häufig dazu, dass Sie mehr Antworten erhalten. "Nachdem Sie wissen, wie Sie Ihre Liste einteilen wollen und wissen, wie Sie die Liste erstellen, können Sie damit beginnen diese mit Abonnenten zu befüllen."
Nutzen Sie Umfragen, um schnell Daten zu sammeln
Wenn Sie mehr Kundendaten benötigen, um Ihre Liste richtig einzuteilen, dann rät Ihnen Cates Umfragen zu verwenden. Mit diesen können Sie schnell die Meinung der Leute bezüglich eines Themas erfahren. Für die Kunden ist es interessant und es dauert nur wenige Sekunden die Frage zu beantworten, sagt Cates. Außerdem können Sie Umfragen verwenden, um eine Art Interaktion mit den Kunden zu erhalten. Denn diejenigen, die geantwortet haben, können sehen, welche Antwort die anderen Kunden gewählt haben", sagt er. "Nachdem Sie einige Antworten gesammelt haben, können Sie basierend auf den Ergebnissen neue Listen erstellen."
Nicht willkürlich versenden und beten
"Willkürlich versandte E-Mails werden nie so gute Ergebnisse liefern wie gezielte Nachrichten", sagt Turnbull. Er empfiehlt gezielte E-Mail-Kampagnen zu versenden, die auf den Verhaltensinformationen oder anderen Kontakt-Informationen, die Sie von jedem Empfänger haben, basieren. Somit können Sie erfahren, ob Sie für jedes Segment die richtige Taktik verwenden, fügt er hinzu. Mit dem A/B-Testverfahren können Sie das beispielsweise ermitteln. Dieser Test überprüft, wie gut zwei oder mehr ganz unterschiedliche Versionen einer E-Mail-Nachricht ankommen. "Sie können eine einfache Verkaufsnachricht an die meisten Abonnenten versenden, während Sie den weniger aktiven Leuten einen signifikanten Rabatt in der E-Mail anbieten", erklärt er.
Bereichern Sie die Kontaktdaten
Obwohl die Einteilung der Abonnenten-Liste sehr effektiv ist, merkt Turnbull an, ist dies nur so flexibel, wie Ihre angegebenen Kontaktdaten. Er rät Ihnen nach Möglichkeiten zu suchen, wie Sie Ihre Kontaktdaten an die Zwecke der E-Mail-Kampagnen anpassen können. Sie sollten Ihre Kontakt-Informationen von anderen Quellen, die Sie zur Verfügung haben, anfügen. Sie können beispielsweise CRM Datenbanken hierfür verwenden. (PC-Welt)