"Ich wette, dass sich bis 2021 die Kommunikation und die Beziehung zwischen IT und Business grundlegend gewandelt haben werden. Der Mensch wird dann im Mittelpunkt stehen und nicht mehr die IT."
Was ist aus Sicht der IT zu tun, damit der Mensch im Mittelpunkt steht und nicht die IT?
Schritt 1: Der IT-Kunde, repräsentiert durch das Business, muss die IT im eigenen Haus als Servicepartner und als integralen Bestandteil der Wertschöpfungskette wahrnehmen.
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Wissen in der IT um unternehmensspezifische Geschäftsprozesse ist das Muss für die Akzeptanz beim Kunden für eine erfolgreiche Zusammenführung von geschäftsspezifischem und technologischem Know-how
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Zuverlässiges, effizientes, ziel- und ergebnis-orientiertes Projektmanagement durch IT gemeinsam mit dem Kunden
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Mitgestalten und Sicherstellen von Prozessen mithilfe optimaler Informationstechnologie
Diese "Kompetenz für Prozesse, Projekte und IT" trägt maßgeblich dazu bei, den Unternehmenserfolg sicherzustellen. Hierzu ist es erforderlich, dass die IT-Mitarbeiter durch stetige Aus- und Weiterbildung Kompetenzen erlangen und sichern. Nicht zu unterschätzen ist die Kunden- und Serviceorientierung. Einen Tick besser zu sein, als der Kunde es von der IT erwartet, das ist der Weg zum Servicepartner mit dem Ziel, Business-Innovationen zu ermöglichen (die IT als Enabler).
Für das "IT-Marketing" im Tagesgeschäft und für die gesamte Ausrichtung der IT muss darüber hinaus auf dem Weg zum IT-Servicepartner/Enabler auch Folgendes eingeleitet werden:
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Überzeugen durch Schaffung eines Wertbeitrags der IT: Dazu Sicherstellen nachvollziehbarer Planungs- und Steuerungsprozesse für IT-Projekte wie zum Beispiel einer "Härtegradlogik" zur Überprüfung der Wirksamkeit für den Kunden (sofort und nachhaltig prüfen, ob die IT-Projekte tatsächlich den Wertbeitrag für das Business liefern)
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Optimieren der Kommunikation und der Beziehung mit dem Business: "Der Mensch im Mittelpunkt (IT-Kunde, IT-Mitarbeiter)"
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Gemeinsames Planen und Umsetzen von Veränderungsprojekten zwischen Business und IT - von der Organisation bis zu Lösungen für Business und IT
Gemeinsames Projekt von Business und IT
Schritt 2: Ein gemeinsames Veränderungsprojekt zwischen Business & IT ist zu starten und nachhaltig umzusetzen.
Je nach Ausgangssituation in der IT besteht mehr oder weniger Handlungsbedarf. In jedem Fall ist durch Business und IT ein Veränderungsprojekt zu starten mit dem Ziel, eine transparente IT zu schaffen für alle betrieblichen Akteure wie Mitarbeiter, Führungskräfte, Vorstand, Betriebsrat, Aufsichtsrat, Kunden, Partner, Lieferanten, Shareholder, Mitbewerber.
Egal, ob eine fragmentierte IT-Ausgangssituation vorliegt oder ob bereits eine gut strukturierte IT vorhanden ist, es wird in jedem Fall Handlungsbedarf geben, den Menschen stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Eine konsequente "Mensch in den Mittelpunkt"-Strategie ist in diesem Veränderungsprojekt zu verfolgen und nachhaltig umzusetzen. Der Auftrag lautet: für die Menschen (sprich: betriebliche Akteure) Mehrwert generieren und sichtbar machen, sodass kein Zweifel daran besteht, dass nicht die IT sondern der Mensch im Mittelpunkt steht.
An den "Teilprojekten" Unternehmenswachstum, Innovation, Mitarbeiter, Prozessexzellenz und Kundenorientierung werden einige Aspekte aufgezeigt, die in einem Veränderungsprojekt zu beachten sind:
5 wichtige Teilprojekte
Unternehmenswachstum
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IT folgt dem Business. Die IT wird interner Servicepartner und integraler Bestandteil der Wertschöpfungskette. Bewiesene Kosteneffizienz und Services haben Vertrauen geschaffen
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IT ermöglicht neue Geschäftsmodelle. Die IT darf und muss Business-Innovation ermöglichen (Enabler – wertgetrieben), z. B. RFID-Logistikunterstützung, Online-Auktion
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Unternehmenswachstum unterstützen durch skalierbare, standardisierte IT-Anwendungssysteme und IT-Infrastrukturen, ggf. durch externe Partner
Mitarbeiter
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Intensivierung von Kompetenz und Leidenschaft für Projekte, Prozesse, IT gemeinsam mit dem Business
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Durch neue Rollen werden Vertriebskompetenzen aufgebaut: der Kunde im Mittelpunkt
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Führungskraft spornt Mitarbeiter durch Vorbild, Motivation und Selbstverantwortung zu Höchstleistungen an; verhaltensorientiertes Feedback
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Skill-Management orientiert am IT-Bebauungsplan, das heißt Transparenz über vorhandene IT-Skills schaffen für Wissenstransfer, Personalentwicklung und Ressourcenmanagement
Innovation
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Potenzial neuer IT-Technik hinsichtlich Wertbeitrag, Qualität und Prozessen rechtzeitig heben und Minimierung der Risiken eingesetzter IT-Technologien (Hardware, Software, Architektur, IT-Prozesse); "Learning from the competition" und Benchmark der eigenen Leistungen. Trends frühzeitig identifizieren und in geeigneten Projekten erproben. Innovationen mit Kunden gemeinsam kreieren
Prozessexzellenz
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Die IT wird interner Servicepartner; Bündeln von Insellösungen; enge Vernetzung der IT mit dem Business (Outside-In-Konzept)
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Optimale Nutzung und Steuerung externer und interner Ressourcen mit Bündelung der IT-Services und zentrales Programmmanagement übergreifender Großprojekte (Masterplan)
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Identifizieren des "Wertbeitrags für IT-Projekte" als Mehrwert und Nutzen für den Fachbereich; Aufbau Ressourcenmanagement mit dem Ziel des bestmöglichen Ressourceneinsatzes intern und extern
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Optimierter und harmonisierter IT-Bebauungsplanung; Prinzipien und Begrifflichkeiten festlegen; IST-Architektur erheben; IT-Warenkorb und Zielarchitektur festlegen (IT-Bebauungsplan); Minimierung der Schnittstellen
Prozessexzellenz und Kundenorientierung
Kundenorientierung
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Kundennähe mit intensiven Geschäftsprozess-Know-how
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Generierung von Kundennutzen über die Kundenerwartungen hinaus wird durch die IT als interner Service Partner sichergestellt
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Kunden besser verstehen durch Kundenbefragungen
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Gemeinsame Sprache zwischen Kunde und IT; Ein Wörterbuch oder Glossar ersetzt nicht die enge Zusammenarbeit zwischen Fachbereich und IT. Dokumenten-/Informations-/Wissensmanagement ist aufzubauen und nachhaltig zu pflegen.
Fazit
Gemeinsames Wirken von Business und IT in einem Veränderungsprojekt ist die Basis für Business und IT, den Menschen in den Mittelpunkt zu stellen: Nach aller Technikgläubigkeit werden wir uns wieder auf das Wesentliche besinnen, was Gesellschaft - kulturell und wirtschaftlich - ausmacht und prägt: den Menschen. Seine Bedürfnisse zu erkennen und zu bedienen, dazu bedarf es, den Menschen mit seinem Lebensraum zu erfassen. Technik insgesamt, aber insbesondere die IT - mit den modernen Kommunikationsmöglichkeiten - werden diese Prozesse unterstützen, Innovationen ermöglichen und so zur Weiterentwicklung der Gesellschaft beitragen.
Das "Internet 2021" mit seinen zahlreichen Facetten gehört zum "täglichen Brot" des Menschen und ist der Marktplatz des globalen Dorfes für die Menschen im Business und in der IT. In zehn Jahren wird "Social Media 2021" emotionale Intelligenz haben, sodass IT dem Menschen unter anderem hilft zu erkennen, ob Mitteilungen einen positiven oder negativen Grundton besitzen. Intelligente Info-Filter sorgen dafür, dass der Mensch seine relevanten Informationen erhält. Darüber hinaus dienen Kooperationstechnologien dem Menschen, neue Produkte und Prozesse durch gemeinsame Informationen, Ideen und Konzepte für sich zu erzeugen.
Als "Co-Designer" wird der Mensch sein Endprodukt selbst erstellen können (Wunsch-Müsli geht heute schon). Eine Sprache für Business und IT wird "Internet 2021", "Social Media 2021" umsetzen und für Transparenz und gemeinschaftliches Wirken sorgen.
Ich freue mich auf Ihre Gegenwette!
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