Als der Wettbewerb "CIO des Jahres" zum ersten Mal ausgerufen worden war, fanden die Geehrten noch an einer einziger Tafel Platz. Zwölf Jahre später strömten knapp 300 Gäste in den illustren Ballsaal des Bayerischen Hofes in München. Zusammen mit der Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein begrüßte IDG-Verlagsleiter Michael Beilfuss die CIOs als "Botschafter der guten IT" und bedankte sich für ihren Mut, sich dem Wettbewerb zu stellen: "Die Digitalisierung ist überall, die CIOs rücken immer mehr in die Mitte der Unternehmen. Der CIO des Jahres ist die richtige Plattform, mit der IT ins Scheinwerferlicht zu treten."
Lebendige Community
Auch Johannes Helbig, früherer Preisträger und künftiges Mitglied der Jury, ermunterte seine Kollegen, sich im nächsten Jahr zu bewerben: "Es ist letztlich gar nicht so wichtig, unter den Preisträgern zu landen, sondern Teil der Community zu werden." Schließlich gebe es nicht viele Gelegenheiten, bei denen sich CIOs so intensiv austauschen können. Auch BMW-CIO Klaus Straub war dankbar für den Award, den COMPUTERWOCHE und das CIO-Magazin ins Leben gerufen haben, und der mithelfe, dass die IT in zehn Jahren in die erste Reihe rücke.
Im Rampenlicht standen an diesem Abend die 23 Preisträger des diesjährigen Wettbewerbs. So manchem verschlug es die Sprache, als er von den Chefredakteuren Heinrich Vase (COMPUTERWOCHE) und Horst Ellermann (CIO) auf die Bühne gebeten wurde. Helmut Schlegel vom Klinikum Nürnberg etwa gewann den "Innovation Award" für die digitalisierte Steuerung und Dokumentation aller diagnostischen und therapeutischen Arbeitsschritte in der Kardiologie und war erstmal sprachlos und bezeichnete es als seine größte Leistung als Chef, den Erfolg des Teams nicht verhindert zu haben.
Understatement gepaart mit pointiertem Witz gab auch ein anderer Preisträger des Abends zum Besten, der gleichzeitig die hiesige CIO-Szene prägt wie kein anderer: Als CIO des weltgrößten Rückversicherers Munich Re standardisierte und harmonisierte Rainer Janßen die globale IT des Konzerns und wurde dafür mit dem "Global Exchange Award" und dem zweiten Platz in der Kategorie Grioßunternehmen belohnt. "In der IT ändert sich weniger als immer gesagt wird. Wir nennen es nur anders. Was früher eine Datenbank war, hieß später Datawarehouse, dann Data Mining und jetzt eben Big Data", sagte Janßen. Bei Lichte betrachtet änderten sich weder Kunden - die wollen immer noch wenig dazulernen - noch die Soft- und Hardwarelieferanten - die versprechen immer noch mehr, als ihre Produkte halten können.
BASF-CIO van der Horst ist CIO des Jahres 2014
Mit IT kann man auch über 100.000 Mitarbeiter beglücken, führte Airbus-CIO und Vorjahressieger Gus Dekkers in seiner Laudatio auf den diesjährigen Gewinner in der Kategorie Großunternehmen aus. Er freute sich besonders, dass er den Preis an seinen Landsmann, den Holländer Wiebe van der Horst überreichen durfte. Mit 500 Projektmitarbeitern in 44 Ländern führte van der Horst bei BASF eine integrierte Arbeitsumgebung ein, um die Zusammenarbeit auch mittels Social Networking, Dokumentenaustausch oder Webkonferenzen zu verbessern. Der BASF-CIO nahm den Award strahlend entgegen: "Ich bin sehr stolz auf unser Unternehmen, die Leistung des Teams und auf mich." Schließlich hat van der Horst mehr als 4000 Informatiker zu führen, von denen die Hälfte davon auf der ganzen Welt verteilt sind. So komme auch er selbst in den Genuss der Vorteilen der neuen Arbeitsumgebung.
Strahlende Sieger gab es auch in der Kategorie Mittelstand, in der sich Immobilien-Scout-CIO Andreas Hankel als "CIO des Jahres im Mittelstand" durchsetzen konnte. Er hatte nicht nicht nur den Serverbetrieb wieder ins Unternehmen zurückgeholt, sondern bei laufendem Betrieb auch eine preiswürdige Private Cloud- Infrastruktur aufgebaut. Auch Hankel stellte das Projekt als Leistung seines Teams dar und meinte: "Meine Aufgabe als CIO ist es, diese Leistung sichtbar zu machen."
Sichtbar wurde an diesem Abend auch, dass CIOs es verstehen zu feiern. Bar wie Tanzfläche leerten sich erst in den frühen Morgenstunden langsam.