Monopoly World Edition
Der Klassiker der Zockerspiele. Alle Grundstücke einer Farbe kaufen, Häuser und Hotels darauf bauen und dann mit etwas Würfelglück den Gegner in den Ruin treiben. Monopoly bringt auch auf dem iPad alle klassischen Elemente mit. Als internationale Version gibt es hier Städte- statt Straßennamen. Dazu kommt die hübsch animierte Präsentation, die zeigt, dass man sich bei der digitalen Ausgabe Gedanken über die Umsetzung gemacht hat. Die klassischen Spielbestandteile funktionieren hier ebenfalls.
Der Spannungsbogen bei Monopoly verläuft auch bei der digitalen Variante bestens: Anfangs kauft jeder Spieler alles, was er kaufen kann. Erst wenn sich Möglichkeiten bieten, eine Farbe oder ein Spezialfeld vollständig zu übernehmen, kommt Taktiererei ins Spiel. Man kann Felder auch mit anderen Spielern tauschen oder per Auktion ersteigern.
Wer zuerst eine richtige Gelddruckmaschine wie eine Farbe mit Häusern oder beispielsweise sämtliche Transportfelder zusammen hat, kann die Spielrunde schnell kippen lassen. Die anderen Mitspieler bezahlen dann enorme Mieten und sind früher oder später dazu gezwungen, ihre eigenen Grundstücke mit Hypotheken zu belegen, was zur Folge hat, dass sie daran keine Miete mehr verdienen. Wenn andere fast pleite sind, kann man als dominierender Spieler neue Grundstücke sogar unter dem Marktwert kaufen: In diesem Fall lehnt man den Kauf zunächst ab und ersteigert die Grundstücke anschließend zu einem Spottpreis vom finanzschwachen Gegner.
Leider ist die künstliche Intelligenz bei Monopoly nur schwach ausgeprägt. Spielt man gegen das iPad, bestimmt der gewählte Schwierigkeitsgrad nicht etwa die strategische Stärke des Gegners, sondern offensichtlich dessen und unser Würfelglück. Das kann schnell ärgerlich werden, wenn der Gegner beinahe nie auf die teuren Mietobjekte gelangt, wir dagegen schon. pw
Preis: 6,99 Euro • Note: 1,9
|
Scotland Yard
Der Beste ist noch immer mein Cousin: Mit unbewegter Miene, schwarzer Sonnenbrille und riesiger Schirmmütze sitzt er vor dem Spielbrett, damit kein Mitspieler erraten kann, welchen Bereich des Spielfelds er gerade ins Auge fasst, und führt eine Horde von Detektiven virtuos im Londoner Verkehrsnetz in die Irre. Ihn als Mister X einzufangen - unmöglich! Eine ganze Generation hat viele Stunden vor dem Spielbrett verbracht, um mit Taxi, Bus oder U-Bahn den geheimnisvollen Mister X zu jagen. Mister X taucht ab im Londoner Straßennetz, die Mitspieler sehen lediglich, mit welchem Verkehrsmittel er gerade unterwegs ist. Alle paar Runden muss er sich den Detektiven zeigen, die ihn nur im Team einkreisen und stellen können. Da ist Taktik gefragt, weil jeder Verfolger nur eine begrenzte Anzahl von Tickets hat - deshalb können sie bei einer langen Verfolgungsjagd schon mal auf der Strecke bleiben.
Mister X erhält die verbrauchten Tickets seiner Mitspieler und bleibt aufgrund von Sonderkonditionen wie beispielsweise Doppelzügen so lange mobil, bis ihn die Verfolger stellen oder er entkommt. Das Brettspiel Scotland Yard hat schon mobile Nachfolger fürs iPhone, wird mit GPS-Geräten live nachgestellt (www.geobound.de), und in der Version 1.01 ist es nun auch am iPad zu spielen.
Das Londoner Straßennetz ist liebevoll nachgebaut, dank Navigation und Zoom hat man kleine Strecken ebenso im Blick wie das komplette U-Bahn-Netz. Klares Plus der digitalen Variante sind die am Spielfeldrand gut sichtbaren Infofelder, die die abgelegten Karten der Brettspielvariante abgelöst haben: Sie zeigen die Tickets, die zurückgelegten Strecken sämtlicher Detektive sowie die Übersicht der Runden, in denen Mister X sich zeigen muss.
Ebenfalls nett gemacht: Die Figur des Mister X verblasst nach jedem Auftauchen von Runde zu Runde mehr. Eine gute interaktive Einführung erklärt das Spiel auch Neulingen. So weit prima umgesetzt. Bleibt die Frage, ob die drei Spielvarianten der digitalen Version wirklich ein Ersatz für das Taktieren im Team sind? Man kann gegen virtuelle Gegner spielen und darf sich die Rolle (Jäger oder Gejagter) und den Intelligenzgrad seiner Mitspieler aussuchen. Zudem lässt sich die Spieldauer einschränken. Wer über Wi-Fi oder Game Center Mitspieler sucht, kann sich mit ihnen über eine Chat-Funktion unterhalten. Und wie beim Spieleabend der 80er Jahre hört Mister X natürlich alle Überlegungen der Detektive mit. Trotz der gelungenen Umsetzung - die wüsten Debatten zwischen den Detektiven über die richtige Taktik zur Verfolgung und das coole Pokerface des amtierenden Mister X kann die iPad-Variante von Scotland Yard leider nicht nachbilden. mbi
Preis: 3,99 Euro • Note: 2,1
|
Spiel des Lebens
Eine Ausbildung, der erste Job, die Verlobung und später vielleicht auch Rückschläge: Beim "Spiel des Lebens" dreht sich alles um den Werdegang der Mitspieler, vor allem aber um Wohlstand, denn der bestimmt am Ende den Sieger. Ein Drehrad dient als Würfel und dabei landet man auf Aktionsfeldern, die beispielsweise das Gehalt auszahlen oder unerwartete Ausgaben bedeuten. Dazu kann man seinen Kontrahenten mit Aktionskarten Einnahmen stibitzen oder Ausgaben auf sie abwälzen. Spielzüge und Aktionen sind toll in 3D animiert. Als Spieler hat man oft mehrmals im Spiel die Wahl zwischen verschiedenen Wegen. Entscheiden wir uns für die sichere oder für die riskante Karriere, für die Familie oder den Job? Auch der zweite Bildungsweg ist möglich.
Zu einem großen Teil bleibt das Spiel allerdings Glückssache. Wer mag, kann hier alleine gegen künstliche Gegner spielen oder das iPad alternativ zwischen den Mitspielern herumreichen. "Das Spiel des Lebens" ist hübsch umgesetzt und bildet die Lebensabschnitte auch optisch gut ab. Gegen Ende des Spiels, zum Ruhestand hin, wird die Landschaft immer herbstlicher. Im Vergleich zum Original sind Spielrunden vergleichsweise schnell vorbei. pw
Preis: 3,99 Euro • Note: 1,6
|
Mensch ärgere Dich nicht
Der Klassiker, den jedes Kind versteht. Auf dem iPad ist das Spiel ebenso leicht zugänglich wie die Brettvariante. Wir wählen einfach aus, wie viele Mitspieler, ob Mensch oder Computer. Würfeln kann man "per Hand" oder einfach schnell automatisch. Mit mehreren Mitspielern sitzt man am besten um das iPad herum, denn die Ausrichtung für die Spieler orientiert sich jeweils zu den vier Seiten des Bildschirms hin. "Mensch ärgere Dich nicht" funktioniert auf dem iPad problemlos, die Umsetzung ist allerdings sehr einfach und bieder im Vergleich zu anderen, aufwendigeren Produktionen. Es gibt nur die nötigsten Animationen, eine karge Optik und keinerlei hübsche Extras oder eigene Ideen für die iPad-Ausgabe. Damit fällt diese Brettumsetzung gegenüber anderen Digitalumsetzungen deutlich ab, erfüllt aber ihren Hauptzweck und bringt den Klassiker spielbar auf das iPad. pw
Preis: 3,99 Euro • Note: 2,8
|
Das verrückte Labyrinth
Pünktlich zu seinem 25. Geburtstag hat Ravensburger den Spieleklassiker "Das verrückte Labyrinth" für iPhone und iPad herausgebracht - und wurde im April dafür als Gewinner des Deutschen Computerspielpreises 2012 ausgezeichnet.
Zurecht. Wenn man das Spiel für 3,99 Euro aus dem App Store geladen hat, bekommt man eigentlich drei Spiele. Neben dem klassischen "Verrückten Labyrinth" gibt es noch eine Variante als Zeitduell und ein Puzzle. Das "Verrückte Labyrinth" lässt sich allein, mit Freunden oder auch mit anderen Gegnern über das Game Center spielen. Ihre Erfolge können Sie anschließend über Facebook und Twitter teilen.
Beim Start der App und während des Spielens läuft im Hintergrund angenehme Entspannungsmusik, die Sie aber auch abstellen können. Ansonsten haben Sie die Wahl zwischen dem Einzelspieler- und dem Mehrspieler-Modus. Wenn Sie die App zum ersten Mal benutzen, können Sie sich Ihr eigenes Profil anlegen: Geben Sie dazu Ihren Namen ein und wählen Sie zwischen Zauberer, Lehrling, Hexe oder Prinzessin und zwischen den Farben Rot, Grün, Blau und Gelb.
In der Anleitung finden Sie alle wichtigen Informationen auf einen Blick. Die Regeln der iPad-Version des "Verrückten Labyrinths" unterscheiden sich kaum von denen der Brettspielvariante: Zuerst bekommen Sie einen Schatz zugeteilt, den Sie suchen müssen. Anschließend müssen Sie die Gänge des Labyrinths so verschieben, dass ein freier Weg zu Ihrem Schatz entsteht. Es dürfen allerdings nur die Gänge mit einem gelben Pfeil verschoben werden. Die Karte, die am anderen Ende des Ganges herausfliegt, wird als Nächstes zum Schieben verwendet. Die Karte, mit der geschoben wird, erscheint rechts oben. Anhand der gelben Pfeile können Sie die Karte in die gewünschte Position drehen.
Gezogen wird die Spielfigur, indem Sie auf die Stelle tippen, zu der sie sich bewegen soll. Möchten Sie, dass die Figur stehen bleibt, genügt ein Tipp auf die Figur. Gewonnen hat derjenige, der alle Schätze eingesammelt hat und wieder auf seinem Startfeld steht. Besonders praktisch: Sie können das Spiel jederzeit unterbrechen. Der Spielstand wird gespeichert, sodass Sie es fortführen können, wann immer Sie wollen. Das Spiel ist für bis zu vier Spieler ausgerichtet. Wenn Sie das Spiel allein spielen, können Sie zwischen den Schwierigkeitsgraden "sehr leicht", "leicht", "mittel" und "schwer" wählen.
Bei der Puzzlevariante des "Verrückten Labyrinths" müssen Sie sich den Weg zu Ihrem Schatz durch das Verschieben der Steine bahnen. Dabei sollten Sie so wenige Züge wie möglich brauchen. Wenn Sie sich total verlaufen haben, können Sie mit einem Tipp auf das Zahnrad rechts oben einen Schritt zurückgehen oder das Spiel mit einem Tipp auf den Pfeil von vorn beginnen.
Beim Zeitduell müssen Sie den Weg bis zum Schatz innerhalb kürzester Zeit freischieben. Wenn Sie den Schatz erreicht haben, wird Ihr Zeitkonto wieder aufgefüllt. Die Puzzle- und Zeitduell-Varianten sind ein kurzweiliger Zeitvertreib, dabei können Sie gleichzeitig für den Ernstfall - den Spieleabend daheim - trainieren. cs
Preis: 3,99 Euro • Note: 1,0
|
(Quelle: Macwelt)