Gartner-Umfrage

55 Prozent der Unternehmen haben einen KI-Vorstand

02.07.2024 von Jürgen  Hill
Mehr als 50 Prozent der Unternehmen haben Gartner zufolge bereits einen dedizierten KI-Verantwortlichen. Doch einen Chief AI Officer ernennen nur die wenigsten Unternehmen.
Insgesamt 55 Prozent der Unternehmen verfügen mittlerweile über einen KI-Vorstand.
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Eine aktuelle Umfrage von Gartner unter mehr als 1.800 Führungskräften kommt zu dem Ergebnis, dass 55 Prozent der Unternehmen über einen KI-Vorstand verfügen. Die Umfrage ergab auch, dass 54 Prozent der Firmen einen KI-Leiter oder eine KI-Führungskraft haben, die die Aktivitäten koordinieren.

Die Umfrage führte Gartner im Juni 2024 im Rahmen eines Webinars durch. Bei der virtuellen Veranstaltung ging es um die Frage, wie Führungskräfte die Kosten, Risiken und den Wert von KI- und GenAI-Initiativen bewerten können. Die Ergebnisse dieser Umfrage stellen laut Gartner keine globalen Erkenntnisse oder den Markt als Ganzes dar.

KI - eine Sache des Vorstands?

Für Frances Karamouzis, Distinguished VP Analyst bei Gartner, zeigen die Ergebnisse, dass die Meinungen darüber, ob ein KI-Vorstand notwendig ist oder nicht, in den Unternehmen geteilt sind. Viele Unternehmen würden diese Frage mit Ja beantworten, da sie einen KI-Vorstand bräuchten, um die multidisziplinären Herausforderungen zu meistern, den Wert zu steigern und das Risiko zu senken.

Dauer, Umfang und Ressourcen seien jedoch kontextspezifisch und von den Anwendungsfällen abhängig. Für etliche Firmen handele es sich dabei nur um eine kurzfristige Notlösung. Bei anderen wiederum gehe dies mit einer längerfristigen Änderung ihres Operating-Modells einher.

Verteilte KI-Verantwortung

Die Verantwortung für KI wird häufig auf mehrere Schultern verteilt.
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Die Verantwortung für KI sei dabei, so Karamouzis weiter, häufig auf mehrere Schultern verteilt. Darüber hinaus sind einige Organisationen laut Gartner dezentralisiert in Silos organisiert. Oft sei aber auch unklar, wo KI-Initiativen angesiedelt werden sollten. So gab auf die Frage, wer für KI-Initiativen verantwortlich ist, nur ein Viertel der Befragten eine klare Antwort.

Agilität fördern

Nach Meinung von Karamouzis sollte ein AI-Vorstand Vertreter aus verschiedenen Fachbereichen und Geschäftsbereichen umfassen. Ihr zufolge liegt es an jeder Organisation, den besten Ansatz zu bestimmen, um Geschwindigkeit und Agilität innerhalb ihrer Organisation zu fördern. Dabei gelte es sicherzustellen, dass der Vorstand nicht unhandlich und unproduktiv wird, weil er nicht in der Lage ist, einen Konsens zu erzielen oder Ideen voranzutreiben.

Auf die Frage, welche Schwerpunkte ein solcher Vorstand haben sollte, nannten 26 Prozent der Führungskräfte die Unternehmensführung und weitere 21 Prozent gaben an, dass die Strategie einer der Hauptschwerpunkte sein sollte.

Kaum Chief AI Officer (CAIO)

"Die Zusammensetzung des Vorstands sollte die Expertise mit dem Umfang des Aufgabenbereichs in Einklang bringen", so Karamouzis weiter. Zudem sollten Vorstandsmitglieder erfahrene Führungskräfte auf Führungsebene mit fundierten Kenntnissen in den Bereichen Strategie und Umsetzung sein, insbesondere wenn sie Ambitionen im Bereich GenAI haben.

Von den 54 Prozent der Führungskräfte, die angaben, dass ihre Organisation einen Leiter für künstliche Intelligenz oder einen KI-Verantwortlichen hat, gaben 88 Prozent an, dass ihr KI-Leiter nicht den Titel eines trägt. Führungskräfte der C-Ebene erhalten ihre Anweisungen vom Vorstand. Dabei möchten die meisten Vorstände die C-Ebene nicht erweitern. Dennoch wünschen sich die Vorstände einen KI-Verantwortlichen, der für die KI-Orchestrierung verantwortlich ist. trägt. Führungskräfte der C-Ebene erhalten ihre Anweisungen vom Vorstand. Dabei möchten die meisten Vorstände die C-Ebene nicht erweitern. Dennoch wünschen sich die Vorstände einen KI-Verantwortlichen, der für die KI-Orchestrierung verantwortlich ist.