Seit 1976 betreibt die Hans Löbbert GmbH & Co. KG unter dem Namen „akzenta“ in Wuppertal vier Supermärkte. Obwohl REWE mittlerweile mehrheitlich an akzenta beteiligt ist, trägt das Unternehmen weiterhin sehr stark die Handschrift der Gründerfamilie Löbbert, die sich bereits in zweiter Generation engagiert. Mit einem breiten Sortiments-Mix aus Niedrigpreis- und Premium-Produkten will sich akzenta von den in ihrem Angebot beschränkten Discountern abgrenzen.
Natürlich ist akzenta generell bestrebt, das erreichte Niveau im Markt insbesondere im Zuge von aggressiver werdendem Wettbewerb so professionell wie möglich zu sichern. Deshalb standen schon frühzeitig eine Modernisierung der Kassen- und Kassiervorgänge und damit einhergehend die Einführung von Voll-Scanning weit oben auf der to-do-Liste. Vor allem die näher rückende Euro-Einführung, für die man sich beizeiten wappnen wollte, sorgte im Jahr 1999 für einen gehörigen Motivationsschub.
Warenfluss-Daten und Absatz-Infos mit verbessertem Kundenservice integrieren
Mit der bis dato eingesetzten proprietären Einzelkassen-Lösung war lediglich eingeschränktes Warengruppen-Scanning per Hand mit Touch Scannern möglich, die Kunden-Bons hatten auf Grund des Fehlens von artikelgenauen Preisauszeichnungen nur geringe Aussagekraft. Ulrich Mazurek, Prokurist bei akzenta und unter anderem auch zuständig für die IT-Infrastrukturen im Unternehmen, blickt zurück: „Wir konnten unseren Warenfluss und andere notwendige Auswertungen nur mit viel Aufwand und mit entsprechender zeitlicher Verzögerung ermitteln. Außerdem wollten wir unseren Kundenservice gerade im Kassenbereich durch Nutzung technischer Innovation vervollkommnen.“
Mazurek und seine Kollegen sondierten im Herbst 1999 entsprechende Angebote auf dem IT-Markt, die den Anforderungen an ein effektives Electronic Point of Sale (EPoS)-System für das akzenta Geschäft entsprachen. Der Prokurist resümiert: „Aus verschiedenen Teststellungen bei uns im Hause ging Anker Systems mit seiner OSCAR Lösungs-Suite als Sieger hervor. Das betraf sowohl Qualität, Flexibilität und Service als auch Schnelligkeit und Preis.“ Im Frühjahr 2000 begann man mit ersten OSCAR Installationen im Headoffice, Ende 2002 wurden die abschließenden OSCAR Implementierungen am jüngsten akzenta Standort in Wuppertal-Vohwinkel durchgeführt. Seit diesem Zeitpunkt werden regelmäßig aktuelle Anpassungs- und vorsorgliche Pflegemaßnahmen rund um nunmehr Lucas OSM durchgeführt. Ende 2005 wurde Anker Systems von der Berliner Torexretail Solutions GmbH übernommen. Die Filial- und Warenwirtschaftslösung OSCAR wurde unter dem Namen Lucas OSM in die Lucas Produktfamilie von Torexretail aufgenommen.
Heute hat die Lucas OSM Landschaft von akzenta folgende Ausprägung: Im Hauptsitz in Wuppertal-Barmen befindet sich der Lucas OSM Zentralserver. Er residiert auf einer Win NT Workstation, beinhaltet eine Microsoft SQL Datenbank, bedient in der Verwaltungsetage vier PC-Arbeitsplätze und fungiert obendrein gleichzeitig als Filialserver für den Supermarkt-Standort am Platze. Die Filialserver der weiteren drei Niederlassungen in den Wuppertaler Stadtteilen Elberfeld, Steinbeck und Vohwinkel stützen sich ebenfalls auf Win NT, sind mit einer ISAM Database ausgerüstet und kommunizieren per ISDN Router-Verbindung mit dem Zentralserver.
EPoS-Terminals mit Linux Betriebssystem
Die lokale Lucas OSM Infrastruktur ruht generell auf klassischer Ethernet TCP/IP-Verkabelung, die Kassenplätze in den akzenta Supermärkten sind mittels Hub sternförmig an den jeweiligen Filialserver angebunden. Die insgesamt 60 PC-basierten EPoS-Terminals in topcash Ausführung und mit integrierter ISAM DB besitzen größtenteils ein 2-Zeilen-LCD und in geringerem Maße ein großzügigeres Bediener- und Kunden-LCD. Hier kommt nun eine Besonderheit ins Spiel: Bei akzenta nutzen alle Lucas OSM Kassenplätze Linux als Betriebssystem.
Der Einsatz von Linux war ausdrücklicher Wunsch von akzenta. Die niedrigen Lizenzgebühren und die erwiesene Robustheit in zahlreichen Installationen gaben dabei den Ausschlag. Allerdings existierten zum damaligen Zeitpunkt keinerlei Erfahrungen mit Linux in diesem speziellen Umfeld. So fungierte akzenta als Linux Pilotkunde, der auf Grund seiner vergleichsweise gut überschaubaren EPoS-Voraussetzungen für Anker Systems – heute Torexretail – eine ideale Projektierungsgrundlage bot. Ulrich Mazurek von akzenta gibt dazu folgende Bewertung: „Lucas OSM in Kombination mit Linux hat seine Alltagstauglichkeit bewiesen. Das Linux System hat bislang keinerlei Probleme bereitet und überzeugt durch seine Stabilität.“
Eine weitere nicht alltägliche Konzeption bei akzenta ist die Integration des zum Supermarkt in Wuppertal-Barmen gehörenden, von diesem aber durch eine öffentliche Straße räumlich getrennten Getränke-Shops in die Lucas OSM Infrastruktur. Weil kein Kabelkanal zur Überbrückung des öffentlichen Terrains zur Verfügung stand, wählte man eine Wireless LAN-Anbindung. Dazu wurde eine Router zu Router-Funkstrecke aufgebaut, welche die vier traditionell untereinander verkabelten Kassen im Getränkemarkt an das „Haupthaus“ des Standortes mit 14 EPoS-Terminals ankoppelt.
Artikel- und taggenaue Verarbeitung von geschäftskritischen Kassendaten
Stand 2005 hat akzenta insgesamt rund 340.000,- Euro in ihre Lucas OSM Lösung investiert – inklusive aller Software-Funktionen und sukzessiven -Anpassungen sowie aller Hardware-Komponenten wie etwa Kassen-PCs, Drucker / Netzwerk-Drucker, Preis-Checker und weiterem peripheren Equipment. Die wesentlichen Leistungen des mittlerweile langjährig eingesetzten EPoS-Systems bringt akzenta Manager Mazurek auf den Punkt: „Lucas OSM unterstützt bei uns die professionelle Übermittlung, Verwaltung und Verarbeitung von aussagekräftigen Umsatz- sowie Produktdurchsatz-Daten. Diese Aufgaben werden tag- und artikelgenau und mit Verdichtung auf Waren- und Hauptwarengruppen erledigt. Obendrein hilft uns die Software Suite, unseren Kundenservice auf kontinuierlich hohem Niveau anbieten zu können – hier sind zum Beispiel die Lucas OSM Funktionen zum schnellen und exakten Voll-Scanning sowie die aussagekräftige und flexible Bon-Gestaltung zu nennen. So trägt die Lösung mit dazu bei, unseren Kunden das Passieren der Kassen zügig zu ermöglichen.“
Was das Verwalten und Verarbeiten von Waren- und Kundendaten und vor allem auch das Steuern von Pricing-Vorgängen anbetrifft, verfolgt akzenta ein klassisches Top-/Down-Prinzip: Derartige Datenpflege-Maßnahmen werden im Headoffice vorgenommen, die Filialserver leisten insofern lediglich Melde- und Transportdienste. Natürlich gibt’s hier Ausnahmen, wie das Beispiel von Ulrich Mazurek verdeutlicht: „ Angenommen, wir haben an einem Samstagnachmittag in Wuppertal-Elberfeld einen zu hohen Warenbestand an einer bestimmten Sorte Joghurt. Dann können wir mit einer sofortigen Preisreduzierung vor Ort in dieser Filiale für einen Absatz-Push sorgen. Gleichwohl laufen bis auf solche Fälle nahezu alle Pricing-Aktionen über die Zentrale.“
Folgende akzenta Geschäftsanforderungen aus Headoffice-Sicht werden von Lucas OSM insbesondere unterstützt:
· Warenflusskontrolle,
· Backoffice-/Filialanbindung,
· Übermittlung von Produktinformationen.
Mit Blick auf die Features von Lucas OSM aus Kassenplatz-Perspektive unterstreicht Mazurek vor allem diese Merkmale:
· Die Kassen können individuell auf die jeweiligen betrieblichen Erfordernisse zugeschnitten werden – zum Beispiel durch freie Gestaltung der Funktions- und Artikeltasten auf der Kassenoberfläche oder die Einrichtung nur solcher Funktionen, die das Personal tatsächlich benötigt.
· Die individuelle Anpassungsfähigkeit der EPoS-Terminals – zentral vorgenommene Änderungen etwa an den Stammdaten wie Preisanpassungen, Modifizierungen des Bon-Layouts oder ähnliches werden sofort auf den Kassen wirksam.
· Die Bedienerfreundlichkeit der Kassenplätze verkürzt die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter erheblich, Fehlbedienungen werden reduziert.
Offline-Fähigkeit für kontinuierlichen Kassenbetrieb
Die Offline-Fähigkeit des Systems ist für den akzenta Prokuristen Mazurek ein besonders wichtiges Kriterium: „Sollte unser Lucas OSM Zentralserver tatsächlich einmal gestört sein oder ausfallen, muss die einzelne Kasse für ihren losgelösten Weiterbetrieb auf jeden Fall mit den vor Ort benötigten Wareninformationen bestückt sein. Die Offline-Funktionalität von Lucas OSM sorgt dafür, dass jedes EPoS-Terminal auch bei unterbrochener Verbindung zum Zentralserver komplett den relevanten Datenbestand für die Durchführung von Kassiervorgängen zur Verfügung hat.“
Service- und Support-Ansprüche
Zur Absicherung von Störungsfällen und anderen Eventualitäten hat akzenta mit dem Lucas Hersteller ein komplettes Wartungs- und Support-Paket vereinbart. „Besonders kritisch sind für uns Situationen, wenn eine Kasse Hardware-technisch ausfällt. Hier hilft kein Remote Service, sondern dann ist rasche und sozusagen leibhaftige Verfügbarkeit von Anker Experten gefordert“, sagt Mazurek. „In diesen und auch in weniger schwerwiegenden Fällen ist es für uns wichtig, die richtigen Techniker und Expertisen zur richtigen Zeit an den richtigen Stellen zur Verfügung zu haben“. Bislang, so der akzenta Manager, hat die Betreuung rund um Lucas OSM prinzipiell gut geklappt.
„Mit Lucas OSM haben wir eine moderne und weiterhin ausbaufähige EPoS-Lösung im Einsatz, die akzenta gute Dienste bei der Verwirklichung eines straffen, effektiven sowie kostensparenden Kassen- und Waren-Managements leistet“, resümiert Mazurek.
Reinhold Hölbling, MBmedien GmbH, Krefeld