Alle Welt spricht von einer explodierenden Datenflut. Bis 2010 wird die Menschheit 988 Exabyte (Milliarden Gigagbyte) Information erstellen. Dabei wird inzwischen von einem jährlichen Wachstum von knapp 60 Prozent ausgegangen.
Circa 80 Prozent der Daten sind sogenannte unstrukturierte Daten, also Texte, Grafiken, Filme usw. Damit Unternehmen im Wettbewerb besser bestehen können, sollten sie Informationen wie andere Assets - also beispielsweise Maschinen, Mitarbeiter - behandeln.
Wahre Produktivitätssprünge können allerdings erst erreicht werden, wenn strukturierte und unstrukturierte Daten kombiniert werden. Zwar kann man heute leicht XML-Daten in relationale Datenbanken speichern. Aber dies stellt keine vollständige Lösung des Problems dar.
Vor rund 15 Jahren gab es einen Analyseboom auf der Basis der damals neuen Data Warehouse-Technologie, die sich bis heute vielen Mutationen unterwerfen musste. Das Wachstum dieser Technologie kann immer noch als überdurchschnittlich bezeichnet werden. Dabei kann sie für sich auch in Anspruch nehmen, dass aus den Unternehmensdaten wertvolle Informationen entstehen, die zu besseren Entscheidungen führen.
All dies gilt aber nur für strukturierte, transaktionsorientierte Daten. Eine stabile, allgemein anerkannte, technologische Basis für eine herstellerneutrale Integration von unterschiedlichen Datentypen fehlt bisher.
Für eine neue Datenarchitektur
Einfaches XML oder "On-Demand-Zusammensuchen" kann die Antwort nicht sein. Zwar arbeiten insbesondere die großen Hersteller an neuen Technologien für dieses Problem, aber wirklich Lösungen - außer Einzellösungen - sind derzeit leider nicht in Sicht. Um die Potenziale der Daten in den Unternehmen zu heben, werden eine echte Zusammenführung von strukturierten und unstrukturierten Daten, ECM, BPM, Workflow, Knowledge Management, und weiteren auf diese Bereiche Bezug nehmenden Technologien, und eine neue Datenarchitektur gebraucht.
Nur dann kann die neue Unified-Information-Vision Wirklichkeit werden. Eine technische Lösung wie einst beim Data Warehousing muss her - aber wo, liebe Hersteller, ist die zurzeit erkennbar?
Rüdiger Spies ist Analyst bei IDC.