Die Frage einer rasch wachsenden Zahl von Unternehmen ist nicht mehr, "Wann" sie das digitale Unternehmen gestalten wollen. Vielmehr hat sich die Frage vielerorts zum "Wie" transformieren gewandelt. Die Vorteile der Einführung von mobilen, sozialen, analytischen Infrastrukturen, sowie das Internet der Dinge (IoT) scheinen Umsatzwachstum durch gesteigerte Kundenzufriedenheit zu ermöglichen. Dagegen sind die potenziellen Risiken für Unternehmen ernüchternd, die eine digitale Transformation vernachlässigen.
Zur gleichen Zeit sind Anbieter von IT-Infrastruktur und IT-Dienstleistungen unterwegs, um IT-Organisationen bei der Entwicklung von Plänen der digitalen Geschäfts-Transformation zu unterstützen. Für diese strategisch wichtige Phase sind Erkenntnisse ungemein wichtig geworden, die das IT-Management vor und während der Planung des Weges zur digitalen Transformation erleichtern.
Geeignete Mitarbeiter fehlen
Der Übergang zu einer beliebigen Ebene oder Art des digitalen Business, ist für jedes Unternehmen ein allumfassendes und schwieriges Unterfangen. Um das Potenzial im Bereich von Business Process Innovation zu heben, wird eine Neugestaltung der Architektur der IT-Infrastruktur und ein Re-Design der Anwendungen notwendig. Aber nur wenige Unternehmen verfügen über die erforderliche Breite und Tiefe an wissenschaftlichen Skills, um diesen Übergang überhaupt planen zu können. Noch weniger Unternehmen besitzen geeignete und geschulte Mitarbeiter, um diesen Plan umzusetzen.
Die Entwicklung und die laufende Anpassung eines ergebnisorientierten (Zahlen-orientierten) Ansatzes hilft den IT-Managern, den Business-Managern sowie den Geschäftspartnern und IT-Anbietern, einem solchen Master-Plan zu folgen. Nur so ist eine effektive digitale Transformation durchführbar.
Kosten und Marktdynamik
Bereits vor fünf Jahren wurden von den IT-Organisationen zwei wesentliche Herausforderungen identifiziert: Kostenmanagement und Unterstützung eines zunehmend dynamischen Geschäftsumfeldes. Die wirtschaftlichen Herausforderungen haben sich zwischenzeitlich geändert, da einige Volkswirtschaften sich zu erholen beginnen. Aber der Druck hat sich kumuliert; das Tempo der Veränderung beschleunigt sich, dem Markt- und ersten Unternehmens-Transformationen folgend.
Die Basis der digitalen Transformation
Mit den Grundlagen beginnen. Es mag abgedroschen klingen, aber wenn sich die Frage stellt, wie man zum digitalen Unternehmen transformiert, lautet die Antwort: Man beginne mit dem eigenen Business und identifiziere dann die Details. Im Einzelnen:
Identifizieren Sie die Ziele.
Der Übergang zum digitalen Business sollte unbedingt von der Geschäftsleitung geführt werden. Allerdings sind IT-Organisationen sehr häufig damit beauftragt, den Gesamtübergang durchzuführen. Für das IT-Management wird es wichtig, sich früh und häufig mit Vertretern und Führungskräfte aus Schlüssel-Geschäftsbereichen zu engagieren.
In der Anfangsphase der Planung eines Übergangs ist es entscheidend, eine strategische Vision mit Unterstützung der Führungskräfte der Geschäftsbereiche zu etablieren. Diese Vision sollte die Ziele für das konzipierte digitale Business charakterisieren. Diese Vision sollte die Unternehmensziele wie die potenziellen Risiken des Geschäftsmodells, Kunden-Support-Prozesse, Produkt/Service-Delivery-Prozess, Wertversprechen usw. umfassen.
Entwicklung eines realistischen und detaillierten Plans.
Idealismus ist dabei zu vermeiden. Dagegen ist eine realistische Betrachtung an verfügbaren Skills, Personal und Budget-Einschränkungen unverzichtbar. Am Ende muss der Plan detailliert genug sein, um bestimmte Aktionen, wie nachstehend aufgeführt, identifizieren zu können:
Beschaffung, Installationen und physischen Verbesserungen, die erforderlich sind, um der gewünschten, zukünftigen IT-Infrastruktur gewachsen zu sein
Erforderliche Schulung und Upgrades für Benutzer und Benutzergeräte
Datenquellen für neue Anwendungen und welche Produkte und Werkzeuge benötigt werden, um auf diese Daten zugreifen zu können
Skills und Arbeitskraft der zur Verfügung gestellten IT-Mitarbeiter im Vergleich zu den Ressourcen, die erforderlich sind, um den Plan zu realisieren.
Beurteilung der Bereitschaft, ändern zu wollen.
Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass die Transformation zu einem digitalen Business wesentliche Änderungen in der IT-Infrastruktur, der Organisationsstruktur und der Arbeitsplatzbeschreibungen verlangt. Unterschiedlichste Untersuchungen haben aber festgestellt, dass die Abneigung gegen Veränderung aufgrund der menschlichen Natur und bürokratischer Organisationen die Wandlung in das digitale Business behindern. Eine ehrliche Einschätzung der Herausforderungen, die mit den Veränderungen verbunden sind, ist unbedingt erforderlich.
Eine solche Beurteilung sollte beinhalten:
Technologie: Bewertung des Schwierigkeitsgrades einer Umstellung der IT-Infrastruktur sowie der wichtigsten Anwendungen. Zu bedenken ist, dass ältere Geräte und Anwendungen eine größere Herausforderung darstellen, um diese einer neuen Infrastruktur (wie Cloud) und neuer Anwendungsfunktionalität (z.B. Analytik) anzupassen.
Kultur und Personal: Konservative Unternehmen erzeugen konservative Mitarbeiter, die gegenüber Änderungen abgeneigt und änderungsunwillig sind. Es ist zu bedenken, dass die Umwandlung in das digitale Business dann nicht in angemessener Frist zu bewältigen ist, beziehungsweise den offensichtlichen Einkauf der Geschäftsleitung an externen Kompetenzen nach sich ziehen wird.
Dringlichkeit: Existiert ein Gefühl für die Dringlichkeit? Gibt es ein Bewusstsein für potenziell negative Auswirkungen (stagnierende Gewinne, rückläufiger Marktanteil etc.), wenn die Transformation nicht rechtzeitig durchgeführt werden kann?
Auswirkungen und Anleitung
Die Planung für eine Transformation zum digitalen Business hat große Ähnlichkeiten mit der Planung eines Großprojektes. Allerdings ist der Übergang zum digitalen Business weder nur ein IT-Projekt, noch ist es nur eine organisatorische Änderung, noch ist es einfach nur eine Veränderung in der Kundenbetreuung. Vielmehr ist es eine große Veränderung in vielen - vielleicht allen - Facetten eines Unternehmens. So wird es wohl zum komplexesten Projekt, das jemals vom Unternehmen durchgeführt werden wird.
4 Schritte der digitalen Transformation
Anleitung für Geschäftsbereichs- und IT-Mitarbeiter: Sobald von der Unternehmensleitung die Entscheidung getroffen ist, das Unternehmen zum digitalen Business zu transformieren, gelten die folgenden vier Schritte als Empfehlung:
Verstehen der Möglichkeiten und Machbarkeit. Analyse der eigenen Branche, der Konkurrenz wie des eigenen Unternehmens, um erforderliche Veränderungen, die auch machbar sind, zu identifizieren. Die Endergebnisse dieses Schrittes stellen die oben beschriebenen strategischen Ziele dar.
Erstellung eines messbaren Plans. Konstruktion eines realistischen und detaillierten Plans. Um sicherzustellen, dass das Projekt in der Spur bleibt und so weiter fort fährt, sind exekutive Unterstützung und Finanzierung ebenso erforderlich wie die Zustimmung der entsprechenden Business-Gruppen zu den Plan-Metriken und einer Messung der Erfolge in den wichtigsten Phasen des Plans.
Durchführung von Plausibilitäts-Checks. Erstellen von Prototypen der Schlüsselelemente des gesamten Übergangs. Diese Prototypen liefern Informationen der realen Welt an Herausforderungen und Vorteilen, wie z.B. die Bereitstellung von mobiler Unterstützung der Vertriebsmitarbeiter.
Phase der Umsetzung. Fortschritt durch Umsetzung der wesentlichen Änderungen in einer geordneten und organisierten Art und Weise. Es ist sicherzustellen, dass alle betroffenen Benutzer die Ziele der Änderungen, die sie betreffen, verstehen und sie dabei geschult werden, um neue Verfahren, neue Benutzerschnittstellen usw. einzusetzen. Idealerweise sollte die schrittweise Umsetzung helfen, dass Benutzer lernen (und später verlernen), wie man mit dem "Arbeiten in Zwischenphasen" des Gesamtprojektes umgeht.
Es ist zu beachten, dass jede der obigen Schritte wahrscheinlich aus Branchenkenntnis und von Infrastruktur-Angeboten von Unternehmen wie Accenture, Cognizant, Dell, Dimension Data, HP, IBM oder PWC stammen könnten.
Zusammenfassung
Am Ende ist der Übergang zum digitalen Business eine Business-orientierte Initiative. Und wie ebenfalls erläutert, sollte das ganze Unternehmen innovativ mit der Evaluierung geschäftlicher Ziele starten; in den USA spricht man von "Open Innovation". Auch wird im typischen Szenario der Übergang zum digitalen Geschäft von der Geschäftsleitung und Leitung der IT-Organisation visionär angeführt.
Die zeitnahe Umsetzung verlangt viel an "Mindsetting", Mut und Ressourcen. Verschiebung oder gar Vermeiden, schlimmstenfalls in besonders betroffenen Branchen wie z.B. im Einzelhandel oder Financial Services, wird potenziell zu Markt- und Umsatzverlusten, Verlust des Brands bis hin zur Aufgabe des Unternehmens führen.