Der Preis wird jährlich vom Bundesverband Public Private Partnership und dem „Behörden Spiegel" vergeben. Neben dem Faktor Innovation bewertet die Jury auch die Wirtschaftlichkeit, Effizienz und die angemessene Risikoverteilung zwischen den Partnern.
Das Outsourcing-Projekt von DLR und T-Systems begann 1999 als Joint Venture, das auf Wunsch der Politik nach zehn Jahren in ein privatwirtschaftliches Unternehmen überführt wurde. Es übernahm das komplette Outsourcing der Informationstechnologie und Telekommunikation für das DLR sowie ICT-Dienstleistungen für andere wissenschaftliche Einrichtungen.
„Partnerschaften zwischen öffentlicher Hand und Wirtschaftsunternehmen funktionieren auch im IT-Bereich, wenn man gemeinsame Ziele verfolgt und vernünftige Rahmenbedingungen setzt“, sagte Jürgen Aumayer, Vorsitzender der Geschäftsführung der T-Systems Solutions for Research (SfR), die heute zu 100 Prozent T-Systems gehört. „Außerdem haben wir bewiesen, dass das Outsourcing von IT- und Netzinfrastrukturen selbst in hochspezialisierten Anwendungsfeldern die wirtschaftlich interessantere Alternative sein kann.“
„Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt bezieht heute alle IT-Basisdienstleistungen konsequent extern und ist damit Vorreiter auf dem Gebiet des modernen IT-Sourcings für Forschungseinrichtungen“, sagte der CIO des DLR, Hans-Joachim Popp. „Dieses Ziel haben wir durch eine gemeinschaftliche, strategische und nachhaltige Vorgehensweise erreicht. Der Innovationspreis ist eine Bestätigung dafür und eine Anerkennung, über die wir uns sehr freuen“, so Popp weiter.
Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden
Die Outsourcing-Partner wollen ihre Zusammenarbeit nach eigenen Angaben fortsetzen: Nach einer europaweiten Ausschreibung 2009 will T-Systems SfR für weitere fünf Jahre alle IT-Basisdienstleistungen für das DLR bereitstellen. Das Spektrum reicht von der Telefonie über standardisierte oder hoch spezialisierte IT-Arbeitsplätze bis zum Supercomputer oder Grid-Computing.
Außerdem wurden fünf weitere Projekte in den Kategorien Öffentlicher Hochbau, Verkehr, Schulen, Freizeit und Sport und Verwaltungsmodernisierung ausgezeichnet. Bei ihnen ist es nach Ansicht der Expertenjury öffentlichen und privaten Partnern besonders überzeugend gelungen, zum beiderseitigen Nutzen gemeinsame öffentliche Vorhaben zu realisieren. Kriterien waren vor allem Wirtschaftlichkeit, sinnvolle Risikoverteilung, innovativer Charakter und Übertragbarkeit von Lösungsansätzen.
Schirmherr für den „Innovationspreis PPP 2010“ war der Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Werner Gatzer. „Öffentlich-Private Partnerschaften sind auch aktuell der richtige Weg um Innovations- und Effizienzpotentiale für die Bereitstellung öffentlicher Leistungen zu nutzen“, sagte er laut „Behörden Spiegel“ zur Eröffnung der Preisverleihung in Berlin.