Während des Hamburger Mobilitätskongresses ITS zogen beide Unternehmen am Mittwoch eine positive Bilanz eines Pilotprojektes, bei dem selbstfahrende Lastwagen Container zum HHLA-Terminal Altenwerder im Hamburger Hafen gebracht haben.
MAN-Entwicklungsvorstand Frederik Zohm kündigte an, sein Unternehmen wolle ab 2030 selbstfahrende Lkw zur Serienreife bringen. "Pilotprojekte wie Hamburg TruckPilot beweisen, dass der Einsatz von selbstfahrenden Lkw technologisch umsetzbar ist und sich effizient in Logistikabläufe integrieren lässt." Zohm nannte selbstfahrende Trucks "Game Changer" im Transportwesen.
"Autonomes Fahren wird kommen. Darauf bereiten wir uns als HHLA vor", sagte die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath. Aus Sicht der beiden Unternehmen können autonome Trucks auch eine Lösung gegen den Fahrermangel sein, der vielen Transportunternehmen immer stärker zu schaffen macht.
Bei dem im Sommer abgeschlossenen dreijährigen Projekt "TruckPilot" hatten die VW-Tochter MAN und HHLA getestet, wie sich autonom fahrende Lkw in den Containerumschlag integrieren lassen. Dazu beförderte eine Spedition einen 40-Fuß-Container im Auftrag der Volkswagen-Konzernlogistik zum Terminal. "Dort fuhr der Lkw autonom über das Terminalgelände und bewegte sich reibungslos im gemischten Verkehr mit anderen Verkehrsteilnehmern", berichten MAN und HHLA. "Er fuhr sein Ziel in der Blocklagerspur an und rangierte ebenfalls selbstständig rückwärts hochgenau in die Parkposition." Nach dem Containerumschlag erfolgte die Rückfahrt zum Tor ebenso autonom. Jenseits des Terminalgeländes übernahm wieder der Fahrer die Kontrolle.
Fahrerlose Autos sollen in Deutschland schon ab dem kommenden Jahr am Straßenverkehr teilnehmen können. Auf festgelegten Strecken dürfen dann autonome Kraftfahrzeuge der sogenannten Stufe vier im Regelbetrieb im öffentlichen Straßenverkehr unterwegs sein. Das besagt ein Gesetz, dem Bundestag und Bundesrat im Mai zugestimmt hatten und das Deutschland zum Vorreiter beim autonomen Fahren machen soll. (dpa/rs)