Praxistest

Backup- und Disaster-Recovery-Lösung für Notebooks

13.04.2007 von Bernhard Halluschak
Mobile externe Festplatten mit USB-Anschluss sind das ideale Werkzeug für Backups und Disaster Recovery von Notebooks. In Verbindung mit einer intelligenten Software lassen sich Datenkatastrophen im Business-Alltag vermeiden. Wir haben die ABSplus-Lösung von CMS auf den Prüfstand gestellt.

Externe Festplatten mit USB- oder Firewire-Schnittstelle sind prädestiniert für größere Backups. Sie vereinen Vorteile wie Mobilität, Flexibilität und schnelle Datenübertragung sowie große Kapazität. Ohne Installationsaufwand lassen sie sich an jede USB- oder Firewire-Schnittstelle anschließen. Darüber hinaus sind die kompakten Gehäuse relativ stoßfest und verhindern die Beschädigung der Platte beim Transport.

Da sich externe Festplatten prinzipiell wie ihre internen Gegenstücke verhalten, lassen sie sich ebenso einfach partitionieren, formatieren und konvertieren. Dadurch ist die mobile Festplatte das ideale Medium, wenn es darum geht, die Komplettsicherung eines Systems mit mehreren Partitionen anzufertigen.

Wir haben die Komplettlösung ABSplus von CMS auf den Prüfstand gestellt und den Fokus dabei auf praktische Handhabung und Bedienung gelegt. Der besondere Clou dieser Lösung: Bei defekter Notebook-Festplatte kann der Anwender direkt das Backup-Laufwerk in den Laptop einbauen. Die Festplatte bootet sofort und verhält sich wie das Original.

ABSplus Professional: Die Backup- und Recovery-Lösung von CMS richtet sich an Anwender, die sensible Daten auf ihren Notebooks speichern und sichern müssen.

Die USB-2.0-Lösung für Laptops ist mit einer 2,5-Zoll-PATA-Festplatte ausgestattet und enthält eine entsprechende Disaster-Recovery-Software. Die Software erzeugt eine exakte und bootfähige Kopie der Festplatte von Desktop- oder Notebook-PCs inklusive „versteckter“ Partitionen. Außerdem liefert das Paket alle für professionelle Datensicherung nötigen Funktionen, etwa für die Backup-Planung und -Organisation, das Nachverfolgen von Versionen, Synchronisierung und Quick-Restore.

CMS ABSplus 60 GByte

Der Hardwarekern der ABSplus-Lösung besteht aus einer 60 GByte großen PATA-Festplatte. Das 2,5-Zoll-Laufwerk arbeitet mit 5400 U/min und besitzt einen 2 MByte großen Cache. Diese Festplatte verpackt der Hersteller zusammen mit einer PATA-USB-Controller-Platine in ein stoßfestes Kunststoffgehäuse. Das System wiegt insgesamt 175 Gramm und passt auf Grund der geringen Abmessungen in die Westentasche.

Das Gerät wird per USB-2.0-Schnittstelle an ein Notebook oder einen Rechner angeschlossen. Allerdings ist das nur sechs Zentimeter lange Anschlusskabel für ein bequemes Handling deutlich zu kurz geraten. Dafür kann der Anwender die Verbindungsleitung Platz sparend am Gehäuse „verstauen“. Die Stromversorgung des Backup-Systems erfolgt ausschließlich über das USB-Interface (Self Powered). Für einen rutschfesten Stand des Gerätes sorgen drei Gummifuße. Eine blaue LED an der Gehäuseoberseite signalisiert Aktivität der internen Festplatte.

Praktisch: Das USB-Verbindungskabel verschwindet in der Gehäuseunterseite und spart so Platz.

Die Sicherung der Daten geschieht ausschließlich über die mitgelieferte Software BounceBack Professional 7.1. Zusammen mit der Rescue-CD bilden diese beiden Programme das Herzstück der Disaster-Recovery-Lösung. Diese können auch unabhängig von der mitgelieferten Hardware arbeiten. Zusätzlich befindet sich das Multimedia-File-Managing-Tool copy2go im Lieferumfang. Das von uns getestete CMS-System mit der 60-GByte-PATA-Festplatte kostet inklusive einer dreijährigen Garantie zirka 145 Euro. Für einen Aufpreis von 70 Euro kann man optional die BouceBack-Enterprise-Software erwerben, die über zusätzliche Backup-Features verfügt.

Quickinfo

Produkt

CMS ABSplus 60 GByte

Hersteller

CMS

Kapazität

60 GByte

Schnittstellen

USB 2.0, optional Firewire

Systemvoraussetzungen

Intel Pentium oder kompatible CPU, 256 MByte, 67 MByte HDD,Windows 2000/XP, USB 2.0/1.1, PATA-Festplatte, Internetverbindung

Software

BounceBack Professional 7.1, copy2go

Abmessungen (B x T x H)

76 x 127 x 29 mm

Gewicht

175 g

Lieferumfang

Programm-CD, Rescue-3.0-CD

Preis

zirka 145 Euro

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Restore Software – BounceBack Professional

Die Software BounceBack Professional 7.1 bildet die Schaltzentrale der Backup- und Restore-Lösung von CMS. Damit lassen sich unter Windows nahezu alle relevanten Aufgaben in puncto Datensicherung, Wiederherstellung und Sicherheit durchführen. Darüber hinaus können zusätzlich Sicherungseinstellungen und -Optionen festgelegt werden.

Die Installation der Software ist selbsterklärend und einfach durchführbar. Allerdings ist eine Internetverbindung für die Zwangsaktivierung notwendig. Ohne diese lässt sich das Programm nicht installieren. Nach dem Aufspielen des Programms wird als erster Schritt eine vollständige Systemsicherung auf die externe Festplatte empfohlen, die sich in unserem Test auch problemlos durchführen ließ.

Daten-Backup: Die Backup-Software informiert den Anwender detailliert über die durchgeführte Backup-Aktion.

Auf die Partitionierung des Backup-Mediums hat der Anwender leider keinen Einfluss, sie übernimmt das System automatisch selber. In unserem Test mit einem Dell-D600-Notebook haben wir die 120-GByte-Festplatte des Gerätes auf das 60 GByte große Backup-Medium von CMS gesichert. Dabei legte BounceBackup eine etwa 15 und eine 40 GByte große Partition an. Für die Sicherung der zwei Quell-Partitionen mit je 10 GByte Daten benötigte unser USB-System 20 Minuten und 43 Sekunden.

Weitere Details der BounceBack-Software

Die Steuerung des BonceBack-Programms erfolgt über das Control Center, das sehr übersichtlich und intuitiv aufgebaut ist. So lassen sich unter dem Menüpunkt Optionen geplante Sicherungen oder Sicherungserinnerungen zeitlich festlegen. Mit Hilfe der Option Einstellungen kann der Anwender neue zu sichernde Daten auswählen oder vorhandene Sicherungen ändern. Dabei lassen sich vom User auch vorgegebene oder individuelle Sicherungsgruppen erstellen und mit entsprechenden Zusatzoptionen wie Synchronisiert oder Mit Versionsangabe versehen.

Steuerzentrale: Mit dem BouceBack Control Center lassen sich alle Funktionen der Backup-Software bequem steuern.

Hinter der Programmauswahl Sicherheit verbirgt sich eine kennwortgesteuerte Festplattensperre. Damit lässt sich die Backup-Festplatte vor unbefugten Zugriffen auch in fremden Systemen durch ein Kennwort sichern. Diese Sicherheitsfunktion ist ein standartisierter Bestandteil der allgemeinen Festplattenspezifikationen.

Mit der Option Wiederherstellen wird das BounceBack-QuickRestore-Programm gestartet. Damit kann der Anwender gesicherte Ordner oder Dateien an den ursprünglichen Standorten oder an einem individuell festgelegten Standort wiederherstellen.

Die Menüoption Sicherung bietet dem User seine festgelegten Sicherungsgruppen, über eine Auswahl jederzeit manuell zu sichern. Dabei werden die Anzahl der geänderten Dateien und die Datenmenge seit der letzten Sicherung angezeigt. In einer separaten Vergleichsliste können die Details der Quell- und Sicherungsdateien nochmals einzeln analysiert werden.

In unserem Test gab es keine Beanstandungen dieser Optionen. Alle Funktionen liefen einwandfrei. Ein kleines Manko ist die Programmhilfe (User Guide), die nur in Englisch vorliegt.

ABSplus Rescue-Funktion

Für den Fall, dass die Notebook-Festplatte nicht mehr bootfähig ist oder eine neue Festplatte in das Notebook eingebaut wurde, stellt CMS dem Anwender eine bootfähige Rescue-CD 3.0 für das Disaster-Recovery zur Verfügung. Diese Boot-CD startet ein Linux-System, basierend auf Fedora Core 3. Das Programm fragt nach der Eingabe der Landessprache den Anwender in einem Auswahlmenü nach der nächsten durchzuführenden Aktion. Es stehen die Menüpunkte „image“, „turnoff“ und „menu“ zur Verfügung. Mit der Option „image“ führt das System ein vollautomatisches Restore von der USB- auf die Notebook-Festplatte durch. Dabei erkennt die Software selbstständig das Image- und Ziellaufwerk und führt alle notwenigen Aufgaben wie Partitionierung und Kopieren der Daten durch.

Für das komplette Wiederherstellen der Festplatte benötigte das System in unserem Test insgesamt 42 Minuten und sechs Sekunden für die zwei Partitionen mit je 10 GByte Datenmenge. Nach dem Start überprüft das System die beiden Partitionen auf Konsistenz der Daten und verifiziert die Registry; danach ist das Notebook uneingeschränkt mit dem Datensatz des Backups nutzbar.

Plattentausch: Die ABSplus-Lösung von CMS bietet die Möglichkeit, die Backup-Festplatte mit der Systemsicherung direkt in das Notebook einzubauen und mit diesem Laufwerk weiterzuarbeiten. Die Backup-Festplatte verhält sich dabei wie das Originallaufwerk.

Für handwerklich versierte Anwender bietet Die APSplus noch ein besonderes Feature: Ist zum Beispiel die Festplatte im Notebook defekt oder die Boot-Partition zerstört, kann der Anwender die Backup-Festplatte mit der kompletten Systemsicherung aus dem Gehäuse durch Lösen von drei Schrauben ausbauen und gegen die Festplatte im Notebook austauschen. Diese bootet sofort und verhält sich wie das originale Notebook-Laufwerk – wie wir in unserem Praxistest überprüften.

Restore Software – BounceBack Enterprise

Im Wesentlichen besitzt die optional erhältliche BounceBack-Enterprise-Software die identischen Funktionen wie die Professional-Version, allerdings um einige wichtige Sicherheits-Features erweitert. Dazu zählt der Split-Key-Mechanismus, der auch bei Abwesenheit eines Mitarbeiters den Zugriff auf wichtige Unternehmensdaten auf dem Client-System durch entsprechende Personen ermöglicht.

Dazu werden Teilschlüssel vergeben, mit denen dafür autorisierte Personen die Daten des Users decodieren können. Für den optimalen Schutz der sensiblen Unternehmensdaten verwendet CMS bei der Enterprise-Version zusätzlich AES-128- und -256-Bit-Verschlüsselung.

Zusatzoptionen: Die Enterprise-Version der BounceBack-Software bietet zusätzliche Features wie Datenverschlüsselung und Datenkompression.

Darüber hinaus bietet die Enterprise-Software die Möglichkeit, die Quelldaten auf dem Ziellaufwerk zu komprimieren. Diese Funktion lässt sich allerdings nicht auf die vollständige Systemsicherung anwenden, sondern nur auf einzelne Daten-Laufwerke, Ordner oder Dateien.

Fazit

Das getestete Backup-System ABSplus von CMS ist eine gute Lösung, um ein Notebook mit Storage-Problemen wieder auf die Füße zu stellen. Mit der BounceBackup-Professional-Software erstellte Backups gelingen zuverlässig, ebenso wie das Wiederherstellen der Daten. Vor allem weniger versierte PC-Nutzer dürften mit der Oberfläche und Benutzerführung sowie den Funktionen gut zurechtkommen. Ein Manko der BounceBack-Software ist allerdings die Zwangsaktivierung über das Internet.

Wer unter Zeitdruck steht und das lange Zurückspielen des Backups scheut, kann mit ein wenig handwerklichem Geschick das „Backup“ schneller durchführen. Der Anwender muss lediglich die Festplatte des Notebooks ausbauen und durch die Festplatte des CMS-Systems ersetzen. Dabei ist schon beim Kauf zu beachten, dass die interne Schnittstelle – in unserem Test das PATA-Interface – des Notebook-Laufwerks und der externen USB-Festplatte identisch ist.

In puncto Sicherheit bietet die BounceBack-Professional-Software außer einer standarisierten Festplattensperre nur wenig. Hier ist das Upgrade auf die 70 Euro teure Enterprise-Software zu empfehlen. Diese bietet eine AES-128/256-Bit-Verschlüsselung und zudem die Möglichkeit, die Daten Platz sparend zu komprimieren.

Die von uns getestete ABSplus Komplettlösung von CMS mit einer externen USB-Festplatte (intern 60 GByte PATA HDD)und BounceBack-Professional-Software kostet etwa 145 Euro inklusive drei Jahre Garantie. Auch andere Produktversionen mit höheren Festplattenkapazitäten, Firewire-Schnittstellen und internen SATA-Festplatten hat der Hersteller im Angebot.

Ein Tipp: Wer flexibel sein will, kauft nur die Software, die es auch separat gibt, und benutzt eine handelsübliche externe Festplatte mit entsprechender externer und interner Schnittstelle sowie Formfaktor. (hal)