Gemeinsam mit elf weiteren IT-Chefs hat Andreas Resch von der Bayer AG jetzt einen Platz in der CIO Hall of Fame von CIO.com bekommen. Firmenintern werde sein "unternehmerisches Verständnis" von IT geschätzt, erklärt Bayer-Finanzchef Klaus Kuhn. Resch habe immer ein offenes Auge für neue Entwicklungen. Stets suche er nach Innovation und Verbesserungsmöglichkeiten in der IT-Wertschöpfungskette.
Auch außerhalb von Bayer wird Resch als herausragende Figur wahrgenommen. Laut Walter Brenner vom Institut für Informationsmanagement an der Universität St. Gallen hat Resch die Bayer-IT maßgeblich geprägt.
Seine Karriere startete Resch 1983 in der Computerabteilung der Berliner Stadtreinigung. Später war er für die IT-Landschaft bei Francotyp-Postalia verantwortlich, einen Anbieter von Lösungen für Frankierung und Verpackung. Ab 1993 arbeitete er bei Herlitz. Während Reschs Zeit dort als Vorstandsmitglied für IT gewann das Unternehmen 1999 den Anwenderpreis von Gartner und der Computerwoche für innovative Lösungen.
Später war Resch CIO beim Logistikdienstleister Fiege Deutschland. CIO bei Bayer wurde er 2004. In dieser Funktion gelang es ihm unter anderem, die IT-Dienste für die Anwender transparenter zu gestalten. Resch ist auch einer der Mitbegründer des CIO-Circle, dem mittlerweile 700 IT-Manager deutscher Unternehmen angehören.
Die Hall of Fame hat CIO.com 1997 eingerichtet. Damals wurden zwölf IT-Führungskräfte geehrt. Nach einer Unterbrechung von zehn Jahren wurden 2007 weitere 20 CIOs berufen. Nach den zwölf Neuberufenen in diesem Jahr sollen auch 2009 wieder neue Mitglieder in die Hall of Fame aufgenommen werden.
Wer die Ehrung bekommt, muss neben herausragenden Errungenschaften in der IT und Einfluss auf das Geschäft seines Unternehmens auch Anstöße zur Weiterentwicklung der Rolle des CIO vorweisen können. Außerdem werden nur CIOs aufgenommen, die in ihrem Unternehmen und der Fachwelt als Führungspersönlichkeiten wahrgenommen werden.
Dave Barnes von UPS
Neu aufgenommen wurde in die Hall of Fame auch Dave Barnes von UPS. Er zeichnet sich vor allem durch sein großes Wissen vom Unternehmensgeschäft, gepaart mit tiefem Verständnis der IT-Infrastruktur und ihrer Möglichkeiten aus, wie UPS-CFO Kurt Kuehn gegenüber CIO.com sagt.
Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern entwickelte er eine integrierte Landschaft, in der alle Auslieferungssysteme nahtlos zusammenarbeiten. Barnes ließ auch eine Routenplanungssoftware einführen, mit deren Hilfe der Paketdienst im vergangenen Jahr 29 Millionen Meilen Fahrstrecke einsparen konnte - damit auch mehr als zehn Millionen Liter Sprit und 31.000 Tonnen Kohlendioxid.
Als Dave Barnes 1977 zu UPS kam, hatte er mit Informationstechnologie zunächst nichts zu tun. Er arbeitete in Teilzeit als Paketlader. Während der weltweiten Expansion des Paketdienstes in den 1980er und 1990ern bekleidete er verschiedene Schlüsselpositionen. Führend wirkte er bei der Entwicklung eines Systems für den internationalen Lieferverkehr mit.
June Drewry, Chubb Insurance Group
Auch June Drewry wurde in die Hall of Fame aufgenommen. Sie arbeitet bei der Versicherungsgruppe Chubb. Kurz nachdem Drewry 2005 zu dem Unternehmen kam, stand ein Projekt zum Infrastruktur-Outsourcing am Scheideweg. Innerhalb von nur drei Jahren gelang es der als Übergangs-IT-Chefin eingestellten Managerin, sich in die IT-Strukturen einzuarbeiten und sie maßgeblich zu verändern, wie sich John Degnan, COO von Chubb, erinnert.
Stark ist Drewry demnach vor allem darin, Dinge zu verändern. "Sie war schon immer eine Könnerin darin, in sehr große und komplexe Organisationen hineinzugehen und sie völlig umzukrempeln", sagt Darwin John, ehemaliger Vorsitzender der Gesellschaft für Informationsmanagement (SIM), der Drewry während seines Berufslebens häufiger begegnet ist.
Drewry war von 2005 bis März 2008 CIO bei Chubb. Sie war eingestellt worden, um während ihrer Tätigkeit als CIO auch einen internen Nachfolger heranzuziehen. Mittlerweile arbeitet sie als Corporate Process Executive in dem Unternehmen. In dieser Funktion hat sie in zwei Abteilungen Vorhaben zur völligen Umgestaltung von Prozessen angestoßen.
Drewry hat auch eine Führungsposition bei der SIM inne. 2005 erhielt sie für ihr herausragendes Engagement und ihren Führungsstile einen Preis von der Gesellschaft. Die IT-Spezialistin gehört auch Acord an, einer Organisation, die sich mit Informationsstandards für die Versicherungsbranche befasst.
Drewry arbeitete unter anderem als CIO bei Aetna, Freddie Mac und der Aon Group. Meist bekleidete sie speziell IT-Funktionen, sie war aber auch tätig unter anderem im Wissensmanagement.
Bruce Goodman, Humana
Hört man sich im Umfeld von Bruce Goodman, dem Chief Service and Information Manager bei Humana, um, so ist die Verknüpfung von IT und Business für ihn schon lange eine Selbstverständlichkeit. "Er kann uns immer helfen, wenn es darum geht, zielgerichteter in Technologie zu investieren und Veränderungen im Geschäft zu beschleunigen", sagt Michael McCallister, CEO bei dem Spezialunternehmen für Ernärung.
Unter Goodmans Leitung kam bei Humana ein großes Projekt ins Rollen, das die Wünsche der Kunden in die Entscheidungsfindung im Unternehmen einfließen ließ. Goodman war es auch, der ein Joint Venture zwischen Humana und dem Konkurrenten Blue Cross Blue Shield in die Wege leitete. Dabei ging es darum, ein Ärzteportal im Internet aufzubauen, das die Kommunikation zwischen den Akteuren im Gesundheitswesen verbessern sollte.
In früheren Jahren arbeitete er unter anderem bei Prudential. Dort war Goodman von 1995 bis 1998 CEO. Er verbesserte die IT-Infrastruktur des Unternehmens erheblich. Unter seiner Ägide wurde die großflächige Nutzung von Internet und E-Mail an 35.000 PC-Arbeitsplätzen angestoßen. Im Einkauf konnte das Unternehmen dank der Projekte von Goodman 126 Millionen US-Dollar einsparen.
Noch davor arbeitete Bruce Goodman beim Versicherer Metlife. Dort war er Vorreiter darin, die Mini-Computer in 1.500 Zweigstellen an die Systeme der Zentrale anzubinden. Dadurch konnten Versicherungsangebote fortan in kürzerer Zeit erstellt werden.
In den Niederlassungen der Versicherung führte Goodman eine stärkere Automatisierung von Vorgängen ein. Außerdem geht auf ihn der großflächige Einsatz von Laptops bei den Außendienstmitarbeitern zurück.
Patricia Lawicki, Pacific Gas & Electric
Dem neuen Mitglied in der Hall of Fame Patricia Lawicki, CIO bei Pacific Gas & Electric, gelingt es dem Vernehmen nach besonders gut, die IT für Transformationsprozesse nutzbar zu machen. "Ob es um mehr Effizienz bei der Belegschaft geht oder darum, unsere Kunden besser zu bedienen - die Informationstechnologie ist dafür oft entscheidend", erklärt Peter Darbee, der CEO des Energieversorgers.
"Lawicki versteht die Bedürfnisse der Kunden und des Geschäfts", lobt Darbee seine IT-Chefin. Seit 2005 arbeitet Lawicki in dieser Stellung. Seither hat sie bis dahin getrennt voneinander arbeitende IT-Teams zusammengeführt in eine zentrale Einheit, die mit ihren Lösungen einen mehrjährigen unternehmensweiten Transformationsprozess unterstützen sollen.
Innerhalb von drei Jahren investierte sie mehr als 600 Millionen Dollar in neue, umfassende ERP-Lösungen - erfolgreich, wie es heißt. Sie standardisierte Plattformen und entrümpelte eine Landschaft alter Anwendungen. Das Unternehmen sparte dadurch Millionen an Wartungskosten für Anwendungen, in der Telekommunikation und Infrastruktur ein.
Auf Patricia Lawicki geht auch das Programm Smart-Meter zurück. Es ist das größte Projekt in den Vereinigten Staaten, um den Kunden eines Unternehmens schnellere, bessere und günstigere Leistungen zu bieten. Pacific Gas & Electric kann von fern die Zähler der Kunden ablesen und diese durch spezielle Tarifoptionen zum Energiesparen ermuntern.
Beim Energieversorger Ni-Source hatte Lawicki zuvor eine Doppelfunktion inne. Sie war CIO und Vice President für die Integration des Unternehmens und Strategie. Sie war mitverantwortlich für die Konsolidierung des Versorgers und Umstrukturierungen in dessen Management.
Patricia Morisson, Motorola
Patricia Morrison, ehemalige CIO bei Motorola, zeichnet ihr selbstloser Blick auf das Ganze aus. "Viele Leute haben nur ihre eigene Abteilung im Blick", sagt der ehemalige Motorola-CEO Ed Zander. "Aber Patty geht es um die ganze Firma und deren Mitarbeiter."
Unter Morissons Aufsicht gelang es Motorola, die jährlichen Ausgaben für IT-Infrastruktur um mehr als 50 Millionen Dollar zurückzufahren, ohne dass dabei die wichtigsten strategischen Vorhaben in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Morisson trieb auch SOA-Initiativen voran und leitete Web 2.0-Vorhaben in die Wege. Auch der Einsatz von SaaS geht auf sie zurück. Die IT-Managerin implementierte zudem Prozesse fürs Incident- und Change-Management, die messbare Verbesserungen brachten.
Beim Büroartikel-Unternehmen Office Depot arbeitet Morisson von 2002 bis 2005 als CIO. Dort verwaltete sie weltweite Informationssysteme, einschließlich einer Plattform für E-Commerce. Sie führte auch neue Anwendungen ein, um das Nachfüllen der Lager und die Planungen bei den einzelnen Niederlassungen zu verbessern.
Patricia Morisson arbeitete auch als CIO bei General Electric’s Stromvertriebs- und Industriesystemsparte. Außerdem hatte sie eine IT-Führungsposition bei Procter & Gamble inne.
Keith Morrow, Blockbuster
Leicht zu bedienende Programme, die auf der Grundlage von Millionen Datensätzen an den Verkaufsstellen die Entscheidungsfindung erleichtern - damit hat sich CIO Keith Morrow beim Heimvideo-Anbieter Blockbuster seinen guten Ruf verdient. "Den Mitarbeitern wird damit nicht etwa die Möglichkeit genommen, Entscheidungen zu treffen, vielmehr ermöglicht ihnen die Technik erst, tatsachenbasierte Entscheidungen in Echtzeit zu fällen", sagt CEO Jim Keyes.
Nachdem er 2007 zum CIO ernannt wurde, richtete er die IT bei Blockbuster neu aus, machte sie zum strategischen Partner der Unternehmensleitung. Innerhalb von neun Monaten fuhr Morrow die IT-Ausgaben um mehr als ein Viertel zurück und setzte gleichzeitig wichtige Projekte um, etwa einen digitalen Film-Kiosk.
Morrow führte auch die beiden Plattformen Movielink.com und Blockbuster.com zusammen. Die IT-Abteilung, die zuvor vor allem als Kostenfaktor wahrgenommen wurde, verwandelte er in eine strategische Einheit, die eng am Business ausgerichtet arbeitet.
Für die Niederlassungen von Blockbuster schuf der CIO Bestellterminals nach neuesten Standards. Gemeinsam mit dem Geldautomatenhersteller NCR entwickelte er den Vcom Money Center Kiosk, ein System, das nicht oder zu wenig berücksichtigste Kundenwünsche aufspüren soll.
Neben seiner Tätigkeit als CIO bei Blockbuster ist Morrow auch für die Regierung von Texas tätig. Dort führte er Rechenzentren mit teils redundanten Aufgaben nach dem Prinzip von Shared Services zusammen.
John Puckett, DuPont
Als Technik-Visionär gilt John Puckett bei seinem Arbeitgeber DuPont. Er hat bei dem Chemikalienhersteller den Posten des CIO im Bereich Central Research and Development. "Er bewegt seine Mannschaft immer dazu, über ihren derzeitigen Horizont hinauszublicken", sagt Larry Brock, der in dem Unternehmen als CISO arbeitet.
Puckett führte bei DuPont neue Lösungen ein, um das geistige Eigentum besser zu schützen und implementierte neue Instrumente gegen Schadprogramme. Er gilt als Führungsfigur, wenn es darum geht, Standards umzusetzen und strategisch zu handeln.
Vor seiner Arbeit für DuPont war Puckett bei Polaroid für drahtlose Kommunikation und Internet zuständig. Außerdem war er CIO von Toysmart.com und BBN. Nachdem der Dienstleister GTE Internetworking von BBN aufgekauft worden war, verantwortete Puckett dessen Hosting- und Service-Geschäft.
Auch bei Sun Microsystems stand John Puckett zuvor auf der Gehaltsliste. Als Führungskraft im Global Business Development entwickelte er die weltweite Geschäftstätigkeit von Sun Network mit. Ein mehrfach preisgekröntes IT-Projekt setzte er beim Automatisierungsspezialisten Foxboro um. Dabei ging es um Fünfjahrespläne zur Beschaffung von Computern. Durch diesen Ansatz konnte das Unternehmen weltweit seine IT-Ausgaben um 40 Prozent senken.
1982 entwickelte Puckett, ebenfalls bei Foxboro, standardisierte Geschäftsprozesse für neue IT-Systeme, die unter anderem im Verkauf eingesetzt wurden. Auch dieses Vorhaben, das die Niederlassungen in zwölf Ländern betraf, machte große Einsparungen möglich.
Geir Ramleth, Bechtel
Ein besonders kritischer Geist ist Geir Ramleth von Bechtel, glaubt man dem IT-Experten Hans Brechbühl von der Tuck School of Business. "Er versteht es immer, den Status Quo in Frage zu stellen", sagt Brechbühl. Gleichzeitig gelinge es dem Bechtel-CIO immer wieder, Innovationen einzubringen und Projekte erfolgreich umzusetzen.
Als CIO ist Ramleth bei dem Ingenieur- und Konstruktionsunternehmen für alle Bereiche der IT, von Infrastruktur bis zu den Anwendungen zuständig. Durch seine Initiative "eSTOP" konnte Bechtel in der IT 25 bis 30 Prozent einsparen.
Eine frühere Station von Ramleths Berufsleben war beispielsweise die Gründung von Digiplex, einem Unternehmen für Telekommunikationsanlagen. 1998 gründete er Geirheads, eine private Investment- und Beratungsfirma, die sich an schnell wachsende IT-Firmen richtet.
Auch bei Bechtel war Ramleth als Gründer tätig. Er legte 1995 den Grundstein für die Tochterfirma Genuity. Als CEO machte er dieses Unternehmen zu einem der führenden im Internetdienstleistungs-Geschäft.
Lorbeeren verdiente sich Geir Ramleth auch bei de Konsolidierung der Verkaufssysteme von Bechtel. Er richtete Zentren ein, in denen Transaktionen automatisch abgewickelt werden. Das ermöglichte seinem Arbeitgeber in diesem Bereich Einsparungen von 50 Prozent.
Peter Walton, Hess
Bereits im Ruhestand befindet sich Peter Walton, ehemals CIO beim amerikanischen Energieversorger Hess. Während seines Arbeitslebens wurde er unter anderem für seine Führungsstärke geschätzt. "Er geht in Firmen, bei denen alles drunter und drüber geht und baut dort das Vertrauen in die IT-Abteilung völlig neu auf", erinnert sich Carl Wilson, CIO bei der Hotelkette Marriott.
Nach einer Laufbahn als Luftfahrtingenieur wandte sich Walton 1985 der Informationstechnik zu, zunächst bei der Sparte für Luftfahrtsysteme von GE. Später, bei Lockheed Martin, standardisierte er Rechenzentren, Sicherheits- und Mail-Systeme.
Im Jahr 2000 schließlich wurde Peter Walton bei Hess zum Director of Global Infrastructure and Operations ernannt.
2004 zog er sich zunächst zurück, kehrte dann 2005 aber noch einmal in die Arbeitswelt zurück - auf Geheiß von CEO John Hess. Walton sollte die Informationssicherheit auf eine neue Stufe befördern.
Im Zuge dessen stellte er die Infrastruktur des Unternehmens weltweit auf einheitliche Standards um und senkte dadurch die Betriebskosten. Die gesamten Ausgaben für die Sicherheit von Informationen sanken auf weniger als ein Prozent des Gesamtumsatzes. Eine Umfrage unter den Mitarbeitern stellt Walton ebenfalls ein gutes Zeugnis aus. Die Zufriedenheit unter den in der Informationssicherheit Tätigen war im Durchschnitt deutlich höher als im Gesamtunternehmen.
Robert Willett, Best Buy
Fortschrittliche Wege beschreiten und dabei immer die Kunden im Blick haben - das gelingt Robert Willett, dem CIO der Elektronik-Handelsplattform Best Buy. Er habe schneller Veränderungen umsetzen können als jemals jemand vor ihm in der IT des Unternehmens, betont CEO Brad Anderson.
Willett kam 2003 zu dem Unternehmen. Verantwortlich war er außer für die IT anfangs unter anderem auch für die Organisation der Lieferkette. Mit innovativen Lösungen gelang es ihm, mehrere Unternehmensbereiche strategischer als zuvor auszurichten.
Willett baute unter anderem die Kundenorientierung in der Systemarchitektur aus. So wurde es möglich, dass die Kunden selbst auf Teile des Systems zugreifen und zum Beispiel die ihnen liebste Zeit für den Kundendienst festlegen. Für die Best Buy-Standorte in 13 Ländern baute er systemorientierte Architekturen auf.
Für die Manager der Niederlassungen baute Willett Kontrollsysteme auf, mit denen zu jeder Zeit aktuelle Zahlen über Gewinne und Verluste zur Verfügung gestellt werden.
Einen Urwald von 740 Anwendungen konnte Robert Willett mit seiner Mannschaft ebenfalls entrümpeln. Nach einer umfassenden Überarbeitung der Anwendungslandschaft konnten 70 Prozent der Programme ausgemustert werden.
Doreen Wright, Campbell Soup
Wie Peter Walton bereits im Ruhestand befindet sich auch Doreen Wright, ehemals CIO beim Suppenhersteller Campbell. Ihr gelang es, im ganzen Unternehmen deutlich zu machen, wie wichtig die Standardisierung von Prozessen ist, erinnert sich CEO Douglas Conant.
Immer schaute sie auch über den Tellerrand ihrer Rolle als IT-Chefin hinaus. Bei Campbell hatte Wright 2002 zunächst als Interims-Chefin der Personalabteilung angefangen. In dieser Rolle trieb sie eine umfassende Umgestaltung der Firmenkultur mit voran. 300 von 350 hohen Führungskräften wurden im Zuge dessen ausgetauscht, mehr als 100 dieser Positionen wurden firmenintern nachbesetzt.
Doreen Wright hatte auch Führungspositionen unter anderem bei Merrill Lynch und Bankers Trust inne. Bei letzteren entwickelte sie Buchführungssysteme, die mit mehreren Währungen rechnen können.
Ab 1995 arbeitete sie bei Prudential als Senior Vice President für Operations und Systeme. Dort entwickelte sie eine preisgekrönte Anwendung, die mehrere Systeme für Anlageprodukte in einem zusammenführte. Dadurch wurden die Dienstleistungen für die Kunden wesentlich verbessert.
CIO bei Campbell war Doreen Wright von 2001 an. Dort führte sie unter anderem neue Prozesse fürs Portfolio-Management und die Auswahl von Anlageprodukten ein. Außerdem zentralisierte und standardisierte sie die weltweite Infrastruktur und die Systeme zum Asset Management und lagerte deren Betrieb an externe Dienstleister aus. Außerdem stemmte Wright ein 140 Millionen Dollar schweres SAP-Projekt, das sich über die gesamten Campbell-Standorte in Nordamerika erstreckte.