Die Begeisterung ist echt: "Das ist genau das, was uns in Deutschland gefehlt hat", sagt Kristine Fredriksson. "Ein unabhängiges Portal, auf dem sich die Projektleiter untereinander austauschen können." Frei von den üblicherweise geschönten Darstellungen der Hersteller. Endlich ein Ort, an dem die Anwender ihre Erfahrungen austauschen und ungeschminkt über ihre Projekte berichten können.
Dass Fredriksson selber bei einem Hersteller arbeitet, ist da für sie kein Widerspruch. Sie ist Marketing Programs Manager bei Qliktech, Anbieter eines BI-Tools. Nach mehr als 13 Jahren in der IT-Branche, weiß sie, dass letztlich die Meinung des Kunden wichtiger ist als die des Softwarelieferanten. Ein Medium, wo diese offen ausgesprochen werden kann, hält sie für Anwender wie Anbieter für wesentlich informativer als die ständigen Selbstdarstellungen der Softwareindustrie: "Die werden doch meist nur von den anderen Herstellern gelesen", sagt sie.
Ohnehin zeige sich die wahre Qualität einer Lösung erst, wenn der Anbieter schon wieder aus dem Haus ist. Was kostet das System, wenn es einmal in den Betrieb gegangen ist, wie kommen die Nutzer damit zurecht und welche Fehler wurden gemacht, wie lassen sie sich vermeiden?
Von Seiten der Hersteller wird man hier selten die wahren Antworten hören - das hat auch Fredriksson in der Vergangenheit gut beobachten können. Letztlich zum Nachteil für alle. Denn durch falsche Versprechungen haben viele Softwareanbieter das Vertrauen der Kunden verspielt.
Nicht zuletzt verhilft eine Plattform wie 10Projects den Projektbeteiligten auch zu mehr Eigenständigkeit. Sie können vergleichen, kritische Beobachtungen teilen und sich gegenseitig unterstützen. Ein wenig Zeit in seinen Projektbericht oder die Teilnahme an den Diskussionen zu investieren, kann sich durchaus lohnen. "Wenn die Kunden sich untereinander austauschen, sind die Aussagen nicht nur ehrlicher, sondern sie können auch helfen, viel Zeit und Geld zu sparen", sagt Fredriksson.
Differenzierte Suche erwünscht
Um den Aspekt des Erfahrungsaustauschs weiter voranzutreiben, sieht sie 10Projects auf dem richtigen Weg. Verbesserungsbedarf findet sie dennoch. "Gerade wenn die Plattform weiter wächst, sollte ein differenziertes Suchen ermöglicht werden", schlägt Fredriksson vor. Statt nur nach großen Software-Themen wie ERP, CRM oder BI suchen zu können, sollten die Teilnehmer mehr Möglichkeiten bekommen, ihre Fragen detaillierter zu stellen. Nach einzelnen Funktionen beispielsweise, bestimmten Tools oder Projektpartnern. Auch eine Chatfunktion, die direkt an das Projekt angeschlossen ist, hält sie für hilfreich. Oder Angaben zu "Lessons learned".
Doch das große Ganze stimmt - und es soll auch weiterhin so bleiben: "Bewahren Sie sich Ihre Unabhängigkeit", wünscht die 2.500ste Teilnehmerin und ist sicher, dass die Site damit ein Erfolg wird.
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