Die Nachfrage nach Business-Intelligence-Standard-Software hat im Geschäftsjahr 2007 stark angezogen. Das Marktforschungsunternehmen Lünendonk befragte Anbieter, bei welchen Themen sie zukünftig mit den meisten Umsatzzuwächsen rechnen. Die Bereiche "Datenintegration/Datenqualität", "Planung/Konsolidierung" und "Risiko- und Performance-Management" erhielten mit jeweils acht Stimmen die häufigsten Nennungen.
Damit fällt nahezu die Hälfte der gegebenen Antworten in diese drei Themenbereiche. Um ein wirkungsvolles und jederzeit aktuelles Risiko- und Performance-Management durchführen sowie um Monats- und Quartalsberichte erstellen zu können, sei die Integration und Bereinigung der unterschiedlichen Datenquellen die wichtigste Vorleistung, so Lünendonk.
Weitere, allerdings weniger häufig genannte Themen, sind: "Analyse/Reporting" (vier Stimmen), "BI im Mittelstand" (drei Nennungen), "schnelle und einfach BI-Lösungen" (zwei Nennungen) sowie "BI als mobile Online-Anwendung" (drei Nennungen). Inwieweit letzteres Thema in Zukunft für Umsatzwachstum sorgen wird, ist derzeit noch unklar. Befragte Anbieter rechnen scheinbar nicht mit nennenswertem Wachstumspotenzial. Die Lünendonk-Analysten rechnen nicht damit, dass Anwenderunternehmen Mobiltelefone und PDAs für viel Geld mit BI-Software ausrüsten.
Zudem bat das Marktforschungsunternehmen die befragten Anbieter, die aus ihrer Sicht wichtigsten fachlichen Themen zu nennen. Im Geschäftsjahr 2007 lagen "Performance Management" und "Finanzreporting, Konsolidierung" vorn. Weitere bedeutende Fachthemen sind "CRM" und "Risikomanagement/Basel II".
Insbesondere in großen mittelständischen Unternehmen sowie in Konzernen stieg die Nachfrage nach Standard-Software für Business Intelligence im Geschäftsjahr 2007 deutlich. Der Umsatzanteil von Kundenunternehmen ab 1.000 Mitarbeitern betrug 58,1 Prozent am gesamten deutschen Inlandsumsatz der vom Marktforschungsunternehmen Lünendonk befragten Anbieter.
Die befragten Anbieter rechnen für den Zeitraum von 2008 bis 2013 mit einem durchschnittlichen jährlichen Umsatzwachstum von 23,6 Prozent. Ihre eigene Entwicklung beurteilen sie deutlich besser als den Gesamtmarkt. Dem sagen Anbieter lediglich ein Wachstum von 12,4 Prozent voraus.
Vor allem Spezialanbieter wachsen überdurchschnittlich
Vor allem Spezialanbieter sind im Geschäftsjahr 2007 überproportional gewachsen. Dazu zählen Informatica mit 70,9 Prozent Umsatzwachstum, das Düsseldorfer Unternehmen Qliktech mit 65,5 Prozent sowie die Münchner Firma Panoratio mit einem Umsatzplus von 50 Prozent. Grund für das hohe Wachstum ist nicht nur die gesteigerte Nachfrage nach Speziallösungen, sondern auch der Fakt, dass Unternehmen mit einem geringen Umsatz deutlich höhere prozentuale Wachstumsraten erreichen als große Anbieter.
Auch der deutsche Marktführer SAS steigerte seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent. Mit einem Marktanteil von 13,5 Prozent in Deutschland bleibt SAS die unangefochtene Nummer eins auf dem deutschen BI-Markt. Die Frankfurter Cognos folgt mit einem Marktanteil von sieben Prozent, das Münchner Unternehmen Business Objects liegt mit 5,7 Prozent auf Rang drei. Insgesamt erreichen nur 14 der von Lünendonk analysierten 26 BI-Software-Anbieter einen Marktanteil von über einem Prozent.
Mehr IT-Personal
Die gestiegene Nachfrage nach BI-Software sowie das starke Neugeschäft einiger Anbieter spiegeln sich auch in der Personalstruktur wider. Im Geschäftsjahr 2007 stieg der Anteil der IT-Experten von durchschnittlich 36,1 auf 40,3 Prozent.
Für die Studie "Führende Anbieter von Business-Intelligence-Standard-Software in Deutschland" befragte das Kaufbeurer Marktforschungsunternehmen Lünendonk 26 BI-Software-Anbieter.