Uber, Spotify und car2go sind drei Beispiele, die Elmar Pritsch, CIO der Robert Bosch GmbH, in seinem Vortrag auf den Hamburger IT-Strategietagen nennt. Diese Unternehmen machen es vor - sie setzen auf Technologien und konzentrieren sich dabei ganz stark auf ihre Nutzer. Während die Unternehmen ihren Nutzern bestimmte Services wie Leihautos anbieten, lernen sie gleichzeitig eine Menge über das Nutzungsverhalten ihrer Kunden und verwenden dieses Wissen wiederum für die Entwicklung neuer Produkte.
Die Robert Bosch GmbH ist aktiv in Engineering, Fertigung, verkauft Produkte und bietet Wartung an. Durch den Einsatz von Sensortechnik kann auch sie aus dem Kundenverhalten Rückschlüsse ziehen und sie etwa für die Entwicklung neuer Lösungen und die Fertigung nutzen. Das macht sich bemerkbar: Rechenleistung und Netzbandbreite haben sich bei Bosch in einem sehr kurzen Zeitraum verdoppelt. In seinem Vortrag stellt Pritsch Chancen, Gelegenheiten und Herausforderungen beim Aufbau eines Ecosystems für das Internet der Dinge vor.
Beispiel: LKW mit Sensortechnik
Der CIO veranschaulicht dies an einem Beispiel aus der Logistik. Stattet man einen Lkw mit Sensortechnik aus, kann man heute weit mehr erfahren als nur den Standort und die Route. Dazu zählen beispielsweise Informationen über Temperatur, Erschütterung, Feuchtigkeit und Licht.
Pritsch zählt in seinem Vortrag auf, was ein Internet of Things-Ecosystem leisten kann:
- Entwicklung neuer Geschäftsmodelle
- Cross-Selling
- höherer Turnover von Services im IoT-Bereich
- höhere Kundenloyalität
Aktuell sind bei Bosch 60 Prozent aller Produkte vernetzt, 2020 sollen es 100 Prozent sein. Kommunizieren diese vernetzten Produkte miteinander, wirkt sich das auf Bereiche wie Mobilität, Connected Industry, Smart Home und Energie aus.
"IT ist wichtiger geworden", beschreibt Pritsch die veränderte Rolle der IT. Denn aus Konsumentensicht wird sie für jeden erlebbar und nicht mehr übersehbar. Am wichtigsten ist seiner Meinung nach die Zusammenarbeit. Man müsse es schaffen, dass die wichtigsten Kompetenzen in einen Raum kommen und an den Themen von morgen arbeiten. "Führungskräfte müssen dafür Freiräume geben", so Pritsch.
Als eine der zentralen Herausforderungen bei der Umsetzung eines IoT-Ecosystems sieht er, dass das Thema von oberster Stelle gewollt sein muss. Zudem sollte man immer daran denken, sich auf Einfachheit und Kundennutzen zu konzentrieren.
Mit IoT Talente gewinnen
Mit seiner Vision vom IoT-Ecosystem möchte das Unternehmen auch neue Talente gewinnen. Denn die wünschen sich spannende Themen und Aufgaben und möchten etwas im Unternehmen bewegen, so Pritsch. Allein in diesem Jahr will die Robert Bosch GmbH in Deutschland 1.200 Stellen besetzen - zu einem Großteil mit Informatikern.