Eine Teamleiterin ist in England im Schnitt 37 Jahre alt, ihr männlicher Kollege zählt fünf Jahre mehr. Es scheint sich für die Frauen nicht zu lohnen: Während IT-Managerinnen im vergangenen Jahr ein Durchschnittsgehalt von knapp 45.500 britischen Pfund bezogen, flossen auf das Konto der IT-Manager rund 2.100 britische Pfund mehr. Hinzu kommt, dass die Gehälter der Frauen um 2,9 Prozent angestiegen sind, die der Männer aber um 3,1 Prozent.
Dazu Jo Causen, Marketing-Direktor bei CMI: "Weil sich die schnelleren Beförderungen nicht im Gehalt widerspiegeln, werden sich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern wahrscheinlich noch verschlimmern."
Und nicht nur die. Branchen-Insider rechnen mit Auswirkungen auf den Fachkräftemangel, mit dem die Insel ohnehin schon zu kämpfen hat. Die Befürchtungen scheinen sich zu bestätigen: Sechs Prozent der IT-Spezialistinnen haben im vorigen Jahr den Job gekündigt - im Vergleich zu 2005 ist das ein Anstieg um zwei Prozent.
Der Fachkräftemangel und die Frauen - auch in Deutschland ein Thema. Consulter McKinsey hatte Anfang Juli dieses Jahres zum Recruiting-Workshop "Mit Frauen rechnen" eingeladen. Hintergrund ist eine "Women-Initiative", die der ehemalige McKinsey-Deutschland-Chef Jürgen Kluge 2005 ausgerufen hatte.
Sein Ziel damals: Den Frauenanteil im Bereich IT-Beratung von 14 Prozent auf 30 Prozent steigern. Immerhin: Mittlerweile liegt er bei 17 Prozent.
Das Chartered Management Institute (CMI) und das Forschungsinstitut Remuneration Econimics haben für die Studie über die Situation der britischen Informatikerinnen gemeinsam mehr als 3.500 IT-Fachkräfte befragt.