Lufthansa-Chef

Carsten Spohr soll Lufthansa fünf weitere Jahre lenken

02.03.2023
Lufthansa-Chef Carsten Spohr ist für eine dritte Amtszeit bestellt worden. Sein Weg ist von Krisen und Erfolgen gleichermaßen gezeichnet.
Carsten Spohr bleibt Chef der Deutschen Lufthansa AG.
Foto: Deutsche Lufthansa AG

Die Deutsche Lufthansa AG hat den Vertrag mit ihrem Vorstandschef Carsten Spohr vorzeitig verlängert. Der seit 2014 amtierende Manager soll den MDax-Konzern in seiner dritten Amtszeit für fünf weitere Jahre bis Ende 2028 lenken, wie am Donnerstag der Aufsichtsrat entschieden hat. Auch der 2021 erstmals berufene Finanzchef Remco Steenbergen wurde bis Ende 2028 bestätigt.

Zusammen haben die beiden Manager den Konzern durch die existenzbedrohende Corona-Krise geführt, in deren Verlauf das Unternehmen milliardenschwere Staatshilfen erhielt, diese aber zum Jahresende 2022 vollständig zurückgezahlt hat. Die aktuellen Verträge der Manager waren noch bis Jahresende gültig. "Bei der Sicherung einer erfolgreichen Zukunft der Lufthansa Group wird es auf sie ganz besonders ankommen", erklärte nun Aufsichtsratschef Karl-Ludwig Kley.

Der 56 Jahre alte Wirtschaftsingenieur Spohr ist gelernter Pilot und nach einem Zwischenspiel bei der Deutschen Aerospace AG seit 1994 in verschiedenen Management-Positionen für den Konzern tätig. Kurz nach seinem Amtsantritt als Vorstandschef musste er im März 2015 den vom Co-Piloten verursachten Absturz eines Germanwings-Jets mit 150 Toten bewältigen. Vor der Corona-Pandemie verantwortete er die drei wirtschaftlich erfolgreichsten Jahre der ehemaligen deutschen Staats-Airline. An diesem Freitag will das Unternehmen die Geschäftszahlen für das Jahr 2022 berichten, das zumindest operativ wieder mit einem Milliardengewinn abgeschlossen hat.

Dazu hat neben der Frachttochter Lufthansa Cargo wesentlich die Technik-Tochter beigetragen, die am Donnerstag einen neuen Dienstleistungsvertrag präsentieren konnte. Die weltgrößte Betreiberin des Großraumflugzeugs Airbus A380, die arabische Gesellschaft Emirates, hat erstmals Großwartungen extern vergeben. Die sogenannten C-Checks sollen im A380-Kompetenz-Zentrum der Lufthansa Technik in Manila durchgeführt werden. Die Lufthansa selbst hatte die A380 bereits vor der Corona-Flaute aus der eigenen Flotte genommen, will nun aber wegen des aktuellen Mangels an neuen Langstreckenflugzeugen einige Jets zum Sommer reaktivieren. Auch diese Maschinen werden in Manila auf Vordermann gebracht. (dpa/rs)