Wer als IT-Entscheider erfolgreich sein will, sollte viel netzwerken. So liest sich zumindest das Fazit der Studie "State of the CIO 2014", an der 722 IT-Führungskräfte bei der Umfrage unserer US-Schwesterpublikation CIO-Magazine teilgenommen haben.
Demnach sind 25 Prozent der IT-Verantwortlichen innerhalb ihres Unternehmens als Business Peer oder Game-Changer anerkannt. Das macht sie aus Sicht der Studienautoren zu Top-CIOs. Als ihre wichtigsten Aktivitäten nennen diese CIOs drei Punkte: Innovationen vorantreiben, die Partnerschaft mit dem Business pflegen und Strategien entwickeln. Typischerweise berichten sie an den CEO. Sie gehen viel außer Haus, um Peers und Kunden zu treffen - bis zu einem Viertel ihrer Arbeitszeit bringen sie damit zu.
Alte Schule: Dienstleister und Kostenstelle
Ihnen stehen 48 Prozent der Befragten gegenüber, die sich als Dienstleister sehen - und als Kostenstelle. Die Survey trägt denn auch den Titel "The great schism - digital strategist or traditional CIO?" Hauptaktivitäten der 48 Prozent traditioneller CIOs sind die Verbesserung des IT-Betriebs, das Implementieren neuer Systeme und die Kostenkontrolle. Das höre sich an wie eine Stellenbeschreibung von 1995, schreiben die Studienautoren.
Vorreiter-CIOs verdienen 249.000 US-Dollar, Nachzügler 182.000
Der Unterschied zwischen Vorreiter-CIOs und Nachzüglern zeigt sich auch im Geld. Während Top-IT-Chefs rund 249.000 US-Dollar Jahresgehalt beziehen, verdienen ihre Kollegen aus der zweiten Reihe im Schnitt nur 182.000 US-Dollar. Einer der Studienteilnehmer, Rich Adduci von Boston Scientific, sagt, die Szene polarisiere sich.
Das zeigt sich auch an einer weiteren Frage. Rund neun von zehn Studienteilnehmern geben an, die Rolle des CIO gewinne an Bedeutung und gestalte sich zunehmend als Herausforderung. Allerdings haben nur zwei von dreien das Gefühl, auch besser bezahlt zu werden. Eine Minderheit (28 Prozent der Befragten) erklärt dagegen, sich immer mehr an den Rand gedrängt zu fühlen.
Kundenbeziehungen intensiv pflegen
Die Studienautoren nennen zwei Punkte, die Top-CIOs aus der Masse herausheben: Gehalt und Kunden. Bei sehr erfolgreichen CIOs ist die Bezahlung eng an das Erreichen konkreter Geschäftsziele gekoppelt. Was die Zusammenarbeit mit oder die Arbeit für Kunden betrifft, so zahlt sich wiederum ihre kommunikative Stärke aus. Die scheint auch nötig zu sein: über alle Befragten hinweg, ob nun Vorzeige-CIO oder Nachzügler, gibt mit 47 Prozent fast jeder Zweite an, es sei schwierig, das Team auf Kundenorientierung einzustimmen.
Stichwort Kommunikationsstärke: Wer enger mit dem CEO kooperiert, versteht auch besser, was dieser denn eigentlich von der IT will. Nach Erfahrung der Studienteilnehmer beinhaltet das nicht nur bestimmte Umsatzziele und einzelne Großprojekte, sondern auch Unterstützung bei Kundenakquise und -bindung. Nach wie vor scheinen CEOs auch auf eine Vereinfachung von IT-Strukturen zu setzen.
"Stürzen sie sich ins Gewühl!"
Was das konkrete Vorgehen der Befragten für das neue Jahr angeht, so stehen intelligente Daten-Analyse und -Nutzung an oberster Stelle (72 Prozent der Nennungen). Es folgen die Unterstützung von Business- und Marketingzielen (66 Prozent) sowie die bessere Umsetzung von IT-Projekten (56 Prozent).
Cora Carmody, CIO bei der Jacobs Engineering Group, fasst ihre Erfahrungen so zusammen: "Warten sie nicht, bis das Business auf sie zukommt. Stürzen sie sich ins Gewühl!"