Für Jörg Buisset, Head of Segment Financial Services bei Detecon International, müssen Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister nur näher hinsehen. So könnten Banken ihr Geschäft mit Basel II individueller und nach der Struktur der Risiken mit Eigenkapital unterlegen. Gleiches gelte für Versicherungen und Solvency II.
Was MiFID (Markets in Financial Instruments Directive) betrifft, liegen die Vorteile nach den Worten des Analysten in der besseren Gestaltung der Prozesse zwischen Front- und Back-Office. Außerdem könnten Kampagnen in Marketing und Customer Relationship Management (CRM) zielgenauer ausgerichtet werden. Buissets These: Im Vergleich zu anderen Branchen wie etwa Telekommunikation haben Finanzdienstleister bisher wenig Wissen über ihre Kunden entwickelt.
Am Schwersten liegen den Unternehmen laut EBIF-Barometer 2006 (European Banking & Insurance Fair) Basel II und Solvency II vor SEPA (Single European Payment Area) und MiFID im Magen. Es folgen die dritte EU-Geldwäsche-Richtlinie und die achte EU-Richtlinie.
Jörg Buisset räumt ein, dass ein harmonisierter Europäischer Finanzdienstleistungsraum mit seinen neuen Spielregeln Kosten und Mühen in Sachen Infrastruktur, Produktentwicklung und Anpassung der Richtlinien mit sich bringt. Andererseits führten die Auflagen aber auch zu mehr Transparenz und Wettbewerb.
Credo des Analysten: Unternehmen, die die neuen Regulierungsvorschriften zeitig nutzen, um überfällige Neuerungen durchzuführen, gewinnen Wettbewerbsvorteile.