"Wir rechnen für Ende März mit dem Abschluss des Schutzschirmverfahrens", sagte Condor-Chef Ralf Teckentrup am Donnerstagabend in Frankfurt. "Spätestens Mitte April sind wir dann nach einigen administrativen Dingen raus. Das passt auch genau mit den Rückzahlungsbedingungen für den Überbrückungskredit."
Die staatlich kontrollierte LOT-Mutter Polska Grupa Lotnicza (PGL) hatte im Januar den vorläufigen Zuschlag für die einstige Tochter des insolventen britischen Touristikkonzerns Thomas Cook erhalten. Die Polen müssen mit dem nicht öffentlich bekannten Kaufpreis auch den vom deutschen Staat verbürgten KfW-Überbrückungskredit über 380 Millionen Euro nebst Zinsen zurückzahlen.
Gläubigergruppen müssen Schutzschirmplan noch zustimmen
Noch fehlt allerdings die Zustimmung der Condor-Gläubiger, nachdem das Amtsgericht Frankfurt den Plan bereits genehmigt hat. Teckentrup sieht darin aber kein Problem: "Wir rechnen mit einer mehrheitlichen Zustimmung der sieben Gläubigergruppen zu dem Schutzschirmplan. Es ist schließlich materiell sinnlos, dagegen zu stimmen, dass man eine Quote erhält."
Für die Zeit nach dem Schutzschirmverfahren hat Teckentrup bereits Pläne zum Ausbau des Angebots unter der etablierten Marke Condor. "Wir prüfen für den Winter 20/21 neue Ziele in Asien. Dann werden wir auch bei der Mittelstreckenflotte drei zusätzliche Flugzeuge einsetzen. Das bedeutet eine Steigerung von 12 bis 15 Prozent." Bereits ab diesem Sommer will Condor mit zunächst einem Flugzeug nach Berlin-Schönefeld zurückkehren und an Wochenenden ab Hannover und Stuttgart kleinere Embraer-Jets der neuen Airline-Schwester LOT einsetzen. (dpa/rs)