So aktiv die Generation Y in sozialen Netzwerken ist, viele haben kein Interesse daran, diese für die Jobsuche zu nutzen. Rund 4.600 Social Media Nutzer zwischen 15 und 36 Jahren fragte das Marktforschungsunternehmen Decode, ob sie damit einverstanden sind, dass ein potenzieller Arbeitgeber sie über ein soziales Netzwerk kontaktiert. In Großbritannien und Kanada wären damit nur 33 beziehungsweise 34 Prozent der Befragten einverstanden, in den USA 46 Prozent.
Ähnlich fallen die Antworten auf die Frage aus, ob ein potenzieller Arbeitgeber sich die Social Media Aktivitäten eines Bewerbers genauer ansehen darf. Nur 29 Prozent der Briten und Kanadier wären damit einverstanden, in den USA haben 42 Prozent der Umfrageteilnehmer kein Problem damit.
Social Media Nutzer zwischen 15 und 36 Jahren sind scheinbar weniger an sozialen Netzwerken am Arbeitsplatz interessiert, als das andere Studien vermuten lassen. In Großbritannien und Kanada ist ein knappes Drittel der Befragten der Meinung, dass Arbeitgeber ihren Mitarbeitern die Social Media Nutzung am Arbeitsplatz erlauben sollten. In den USA sind es 42 Prozent. Männer unterstützen diese Aussage viel häufiger als Frauen.
Allerdings heißt das nicht automatisch, dass die übrigen Befragten Social Media am Arbeitsplatz ablehnen. Das tun in Großbritannien, den USA und Kanada nur jeweils 33, 28 und 37 Prozent. Die restlichen Befragten haben sich ihrer Antwort enthalten.
Anders als man es vielleicht vermuten würde, sind die jüngeren Umfrageteilnehmer nicht die größeren Unterstützer. Junge Eltern sträubten sich am seltensten gegen Social Media am Arbeitsplatz: Gegen eine Nutzung im Job sprachen sich nur 28 Prozent der Befragten in Großbritannien, 30 Prozent in Kanada und 22 Prozent in den USA aus.
Ein Viertel der Facebook-Kontakte ist beruflich
Rund ein Viertel der Kontakte von Social Media Nutzern stammt aus dem beruflichen Umfeld. Ältere Befragte der Generation Y sind offener für berufliche Kontakte als die jüngeren Befragten. Dieses Ergebnis kann man vermutlich darauf zurückführen, dass die jüngeren Umfrageteilnehmer häufig noch keine beruflichen Erfahrungen gemacht haben.
Wer in sozialen Netzwerken mit Personen aus dem Job und dem privaten Umfeld verbunden ist, dem rät der Blog The Work Buzz zu den drei folgenden Schritten:
1. Privatsphäre-Einstellungen auch wirklich nutzen: Richten Sie Ihr Facebook-Profil so ein, dass berufliche Kontakte nur eingeschränkten Zugriff darauf haben. Stellen Sie außerdem ein, dass nur bestätigte Kontakte Ihr Profil einsehen können.
2. Ein Profil sollte rein beruflich sein: Wer alle Web-Profile sperrt, macht sich für mögliche zukünftige Arbeitgeber unsichtbar. Da ist es besser ein Profil, zum Beispiel bei Xing oder Linkedin, für die Öffentlichkeit freizugeben und sich hier auf Berufliches zu konzentrieren.
3. Online nicht über die Arbeit sprechen: Zumindest sollten Sie Ihren Kollegen auf keinen Fall auf die Pinnwand schreiben, wie sehr Ihnen der Chef gerade auf die Nerven geht oder im Statusupdate den nächsten Urlaub oder die Gehaltserhöhung herbeisehnen. "Über die Arbeit spricht man am besten offline", rät The Work Buzz.
Decode-Studie
Die Studie "Decoding Social Media @ Work" stammt vom Kanadischen Marktforschungsunternehmen Decode. Es wurden 4.612 Social Media Nutzer in Großbritannien, Kanada und den USA befragt, die zwischen 15 und 34 Jahre alt sind.