Dies ist die gute Nachricht: Leute aus der IT gehören zu den innovativsten Mitarbeitern in einem Unternehmen, sagt Analyst Ted Schadler von Forrester. Das hat seiner Ansicht nach zwei Gründe: Sie fühlen sich bei der Arbeit erstens besonders häufig dazu ermächtigt, ihre eigenen Probleme und Herausforderungen zu meistern. Und zweitens erlauben ihnen die Firmen häufig, neue Technik wie Tablets und Smartphones einzusetzen - oder Web-Angebote wie Skype und Social Media Plattformen zu nutzen.
Forrester nennt solche Mitarbeit auch HEROes (highly empowerd and resourceful operatives). Helden der Arbeit also. In der kürzlich erschienen Forrester-Studie "How Consumerization Drives Innovation. Your Technology And Culture Create An Environment Of Empowered Employees" untersucht Ted Schadler, welche Mitarbeiter sich selbst, ihrer Firma und den Kunden besonders gut mit eigenen Ideen zu helfen wissen.
Eine Frage des Klimas - und der Technik
Dabei stellte sich ein Zusammenhang heraus: Zu einem innovativen Klima gehört es, keine zu große Schranken für neue Consumer-Technologien aufzubauen. Forrester rät: Consumerization in der eigenen Infrastruktur zulassen, zumindest kontrolliert - dann klappts auch mit dem frischen Wind. Die Studie stellt fest: Die Ideenfinder und Problemlöser nutzen überdurchschnittlich häufig Geräte wie Smartphone, Tablets und Laptops. Sie bewegen sich auch öfter als andere Kollegen in Sozialen Netzwerken oder nutzen Instant Messaging.
Sie sind die Leute, die ihre Chefs besonders häufig davon überzeugen, bei der Arbeit mal etwas grundlegend zu ändern. Sie bedienen sich für ihre Arbeit an Internet-Diensten wie Skype und Collaboration-Tools, auch wenn die Firma dies nicht unterstützt. Sie kaufen sich von ihrem eigenen Geld Dinge, die sie im Job nutzen wollen - wenn die Firma zum Beispiel keine Smartphones herausgibt. Und: Sie identifizieren sich mit ihrer Firma weitaus stärker als Kollegen, die vor allen Dingen gehorchen und keinen technischen Spielraum haben.
Vier Mitarbeiter-Typen hat Forrester identifiziert - und korreliert sie mit einer Innovations-Skala. Dafür wurden die Mitarbeiter nach ihrem eigenen Rollenverständnis in der Firma gefragt. Sie geht von den Entrechteten ganz unten bis zu den HEROes ganz oben.
Die 4 Typen von Mitarbeitern
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1. Die Entrechteten wollen einfach ihren Job machen. Probleme lösen? Dazu fühlen sie sich nicht berechtigt. Von Technik, die von oben nicht abgesegnet ist, lassen sie die Finger. Die wenigsten von ihnen sitzen in Führungspositionen oder arbeiten mit Kollegen an einem Projekt. Diese Entrechteten machen ganze 36 Prozent der Befragten aus - der größte Brocken.
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2. Die Beschränkten würden, wenn sie man sie denn ließe. Sie helfen den Kunden schon, Probleme zu lösen. Weil ihre Firma ihnen aber den Zugang zu neuen Technologien beschränkt, reizen sie nur einen Teil ihres Potentials aus. Dieser Gruppe ordnete Forrester 34 Prozent der Studien-Teilnehmer zu.
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3. Die Wildgewordenen sind fest davon überzeugt, dass die Technik ihrer Firma nicht mit ihrem Arsenal zuhause mithalten kann. Sie nutzen die verbotene Technik einfach, um einen Schritt weiterzukommen. Nur laufen ihre Ideen ohne Unterstützung seitens der Firma schnell ins Leere. 13 Prozent der Befragten fallen in dieses Raster. Forrester empfiehlt, ihre Bestrebungen ernst zu nehmen, sie herauszufordern - und zu unterstützen.
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4. Die HEROes gehen offen mit neuer Technik um und fühlen sich in ihren Bestrebungen, den Kunden zu helfen, von ihrem Unternehmen bestärkt. Diese Speerspitze besteht laut Forrester aus 17 Prozent der über 5000 Befragten. Es gibt, heißt es in der Analyse, einen Zusammenhang zwischen Consumerization und der Entwicklung solcher Persönlichkeiten. "Wir können zwar nicht beweisen, dass diese Werkzeuge HEROes schaffen", schreibt Ted Schadler. "Aber der Beweis ist nicht von der Hand zu weisen, dass engagierte und verantwortungsbewusste Mitarbeiter ("empowered") die Werkzeug haben, die sie brauchen."
Vertrauen schafft Helden, so lässt sich das Fazit der Forrester-Analyse zusammenfassen. Entscheider sollten Consumerization der IT zumindest in gewissem Maße zulassen - und den Technologie-Wünschen der Kollegen öfter mal zustimmen. Stattet man sie mit den richtigen Geräten und Collaboration-Tools, können sie sich unterwegs stärker vernetzen und ihre Produktivität steigern. Vier Tipps geben die Forrester-Analysten dafür:
So werden Helden gemacht
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Eine Collaboration-Werkzeugkiste bereitstellen: Eine Sammlung aus Blogs, Wikis, Social-Network-Zugängen und Instant Messaging hilft den Kollegen, schnellstmöglich die richtige Lösung oder die richtigen Ansprechpartner zu finden.
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Den Geräte-Bann lockern: Jeder Dienst aus der Cloud und jede App zu erlauben, wäre zu viel des Guten. Aber die Entscheider sollten den Kollegen zuhören und mit Augenmaß entscheiden, welchen Technik-Wunsch man absegnen kann - zum Wohle der Firma.
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Bring Your Own: Mit Tablets und Smartphones bleiben die Kollegen ständig vernetzt. Sie können private und berufliche Anwendungen nutzen. Wer die Mitarbeiter zum Mitbringen ihrer Spielzeuge ermutigt, schaffe sich sehr schnell Helden der Arbeit.
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Home-Office-Arbeit forcieren: Wer in der Arbeit private Dinge erledigt, sagt Forrester, bringt daheim genauso viel Zeit für die Arbeit auf. Diese heimischen Produktivitäts-Phasen sollten Firmen nutzen - und den Kollegen die Gerätschaften bereitstellen, auch Geistesblitze schnell zu verarbeiten.
Gefragt wurden für die Forrester-Studie gut 5000 Mitarbeiter in Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich, Kanada und den USA.