Gehälter

Data Officer verdienen immer besser

04.12.2024 von Martin Bayer
An die Gehälter in den USA kommen die Data Officer in Europa und Deutschland zwar nicht heran, doch die Einkommen der Datenchefs hierzulande legen deutlich zu.
Wer sich mit Daten, Analytics und KI auskennt, darf sich über deutliche Gehaltssteigerungen freuen.
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Die Gehälter von Führungskräften, die sich um Daten, Datenanalysen und KI-Initiativen in ihren Unternehmen kümmern, steigen überdurchschnittlich an. Die reine Cash-Vergütung aus Grundeinkommen plus Bonus beträgt für die obersten Data Officers in Europa aktuell 471.000 Dollar. Das bedeutet ein Plus von gut 23 Prozent gegenüber dem Durchschnittsverdienst von 382.000 Dollar im Jahr zuvor. Rechnet man noch die Eigenkapitalanteile dazu, kommen die Datenchefs auf einen Jahresverdienst von 761.000 Dollar - eine Steigerung von mehr als einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr (565.000 Dollar).

Zu diesem Ergebnis kommt eine Vergütungsstudie von Heidrick & Struggles. Für den Report "2024 Global Data, Analytics, and Artificial Intelligence Executive Organization and Compensation Survey" wurden im Sommer 2024 weltweit über 400 Führungskräfte befragt, darunter 27 Prozent aus Europa.

Data Officer aus Deutschland erzielen der Studie zufolge ein Durchschnittseinkommen von 672.000 Dollar. Diese Vergütung setzt sich aus einem Fixanteil von 278.000 Dollar, einem Bonus von 206.000 Dollar und einem Equity-Anteil von 188.000 Dollar zusammen.

Datenkompetenz ist wichtiger denn je

"Die Rolle der Führungskräfte mit Datenkompetenz ist wichtiger denn je, und dies weltweit", sagt Kristin van der Sande, Partnerin der weltweiten Technology Practice von Heidrick & Struggles, und bezeichnet die absolute Höhe und die Steigerungen der Einkommen der Data-Verantwortlichen in Europa als bemerkenswert. "Sie sind Folge der Bedeutung rascher technologischer Fortschritte. Generative AI und multimodulare Sprachmodell haben den Trend nochmals beschleunigt."

Datentechnik macht rasche Fortschritte – entsprechend steigen die Einkommen der Verantwortlichen, sagt Kristin van der Sande von Heidrick & Struggles.
Foto: Heidrick & Struggles

Auch wenn die europäischen und deutschen Data Officers nicht schlecht verdienen, die Gehälter ihrer US-amerikanischen Kolleginnen und Kollegen liegen nach wie vor deutlich höher. In den Vereinigten Staaten verdienen die Datenverantwortlichen laut der aktuellen Studie im Schnitt 1,13 Millionen Dollar. Davon entfallen auf die fixe Vergütung 387.000 Dollar, auf den Bonus 245.000 Dollar und auf den Equity-Anteil 498.000 Dollar. Allerdings stagnieren die US-Gehälter im Vergleich zum Vorjahresreport.

Immer mehr Data Officer berichten an den CEO

Kristin van der Sande, in Deutschland bei Heidrick & Struggles für die Besetzung entsprechender Positionen verantwortlich, erläutert: "Der europäische Markt hinkt bei der Vergütung den USA zwar weiterhin hinterher, konnte aber gerade in jüngerer Zeit deutlich aufholen", bilanziert van der Sande von Heidrick & Struggles. Die Personalberaterin erwartet trotz der Konjunkturkrise in Deutschland und Europa weitere Steigerungen. "Die Nachfrage nach Führungskräften und Experten für Künstliche Intelligenz und anderen datengetriebene Themen ist enorm. Obwohl die Vergütungen schon heute weit über jenen von Funktionen vergleichbarer Hierarchiestufe liegen, werden wir ein weiteres Wachstum der Einkommen sehen."

Korrespondierend zu den steigenden Gehältern wächst auch die Relevanz des Datenthemas in den Unternehmen. Sieben von zehn Data Officer berichten, sie hätten Zugang zu den obersten Management-Gremien in ihren Organisationen. "Das war nicht immer so", erläutert van der Sande rückblickend. Die Datenverantwortlichen hätten lange um ihre Wahrnehmung in Vorstand und Geschäftsführungen kämpfen müssen. Entsprechend sprang auch die Anzahl der befragten Führungskräfte, die direkt an den CEO berichten, innerhalb eines Jahres von 17 auf nunmehr 31 Prozent.