EDI-/EAI-Plattform steuert Systeme

DB Schenker integriert weltweite Datenflüsse

03.03.2009 von Riem Sarsam
Anlass für die Erneuerung der Plattform für den internen und externen Datenaustausch gab der Kauf des US-Logistikers BAX Global. Die bestehenden Systeme wurden abgelöst und durch eine weltweit einheitliche Lösung ersetzt.
Spezialist für alle Wege: DB Schenker transportiert über Land, Luft und Wasser.
Foto: Schenker

Schon Ende der 80er-Jahre entschied sich Schenker, eine zentrale Plattform für den internen Datenaustausch, die Kommunikation mit externen Partnern und die Anbindung von Key Accounts aufzusetzen. Das System bekam den Namen Sword, was für "Schenker Worldwide Online Realtime Data Interchange Network" steht. Für die Anbindung regionaler Kunden schuf der Essener Konzern damals außerdem länderspezifische Plattformen auf Basis unterschiedlicher Technologien.

Anlass für die jetzige Rundumerneuerung von Sword gab die Akquisition des US-Unternehmens BAX Global im Jahr 2006. Die bestehenden Systeme sollten abgelöst und durch eine weltweit einheitliche Lösung ersetzt werden. DB Schenker entschied sich für Synchrony, ein Produkt des US-Anbieters Axway.

Die Lösung enthält ein DB-Schenker-spezifisches Framework, das dynamisch und über eine eigene grafische Oberfläche die logistischen Prozesse und deren einzelne Verarbeitungsschritte abbildet. Nach dem erfolgreichen "Go Live" der Plattform im März letzten Jahres migriert DB Schenker nun die bestehenden Systeme und führt neue Schnittstellen ein.

Mit Sword verfügt DB Schenker über eine zentrale Schnittstelle zu seinen globalen Logistik-Kunden im Landtransport und der Luft- und Seefracht. In den Regionen Asien, Amerika und Europa ist DB Schenker in den produktiven Betrieb gegangen. Das Unternehmen kann verschiedene Geschäftstransaktionen darüber abwickeln, vom Transportauftrag über die Sendungsabwicklung und -verfolgung bis hin zur Fakturierung. Den dazu notwendigen Datenaustausch steuert die EDI-/EAI-Plattform und integriert auch die vorhandenen Systeme und Anwendungen.

Sword soll dem internationalen Logistdienstleister die nötige Beweglichkeit, Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit bringen, um mit komplexen Verflechtungen innerhalb des Geschäfts umzugehen. Das skalierbare Framework visualisiert Geschäftsprozesse auf technischer wie auf geschäftlicher Ebene. Zugleich ermöglicht die Technologie ein durchgängiges Monitoring aller Datenströme. Neben kunden- und DB-Schenker-spezifischen Formaten unterstützt die Plattform alle branchenüblichen Datenformate und Übertragungsprotokolle.

Weltweit einheitliche Prozesse

Mit der Einführung von Sword implementiert DB Schenker nicht zuletzt auch weltweit einheitliche Prozesse bei der Betreuung seiner Kunden. "Unsere Absicht war es, eine global akzeptierte Plattform zum Datenaustausch zu etablieren. Mithilfe eines integrierten Change-Management-Ansatzes haben wir zusätzlich auch noch unsere Prozesse vereinheitlicht und eine globale, weltweite Organisationseinheit geschaffen", kommentiert Thomas Endries, Director Corporate Customer & Enterprise Integration, Schenker AG. "So können wir den Durchsatz flexibel anpassen, Durchlaufzeiten verkürzen und schaffen mehr Transparenz."

DB Schenker / EDI- und EAI-Plattform

Branche

Logistik

Zeitrahmen

live seit März 2008

Produkte

Synchrony (Axway)

Dienstleister

k.A.

Umfang

weltweit

Internet

www.schenker.de

DB Schenker zählt rund 88.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Jahr 2007 einen Umsatz von rund 18 Milliarden Euro. Damit steuerte die Tochter der Deutsche Bahn AG rund 60 Prozent zu den Einnahmen des Mutterkonzerns bei.

Der Logistikbereich Integrated Logistics von DB Schenker beschäftigt weltweit rund 60.000 Mitarbeiter und setzte 2007 rund 14 Milliarden Euro um. Dieser Bereich setzt sich zusammen aus den drei Geschäftsfeldern Land Transport, Air/Ocean Freight und Contract Logistics/SCM. Mit der Integration des US-Logistikdienstleisters BAX Global verfügt der Konzern nun über ein globales Netzwerk mit mehr als 1.500 Standorten in rund 130 Ländern.