Eine Salatschüssel hat es Thomas Ochs angetan. Die Form des Gefäßes aus der Serie "Flow" hat ihn begeistert. Wie passend, denn Flow, das ist das, was keine Umbrüche kennt, also das, wovon viele CIOs träumen, wenn sie an Geschäftsprozesse und IT-Systeme denken. Die Salatschüssel mit der dazugehörigen Geschirrserie hat Ochs vor wenigen Monaten gekauft. Nicht ganz so einfach war es mit den Prozessen im Unternehmen.
Im Vertrieb gelang es dem CIO mit Hilfe des Adobe-Produktes Interactive Forms, einen einheitlichen Umgang mit sämtlichen Kundendaten zu etablieren. Die Entwicklung des Formulars für den Villeroy & Boch-Vertrieb war Teil einer umfangreichen CRM-Einführung. Seit Anfang 2006 arbeitete das Team um Ochs an der Ablösung des alten Systems. Alle Vertriebs-, Marketing- und Serviceprozesse sollten einheitlich eingebunden werden.
"Es ist eine geniale Sache", sagt Ochs von dem neuen Formular. Einmal, weil die IT wesentlich weniger Aufwand hat, neue Informationen in die Backend-Systeme einzupflegen. Mussten zuvor die täglich erfassten Daten über Nacht repliziert werden, geschieht dies nun automatisch per E-Mail-Versand. Und anstelle aufwändiger Installationen auf den einzelnen Mitarbeiter-Laptops benötigt man jetzt lediglich den Acrobat Reader.
Doch diese Erleichterungen sind zweitrangig. Im Vordergrund steht die Vereinfachung für den Vertriebsmitarbeiter, wenn er Kunden und Partner besucht. Interactive Forms macht Formulare intelligent. Sämtliche relevanten Daten sind in dem Vordruck hinterlegt. Etwa die Produktpalette, die komplette Preisgestaltungslogik oder der Artikelstamm. Eine Maske, die Listen zum Auswählen anbietet, führt den Mitarbeiter durch das Formular, Eingabefehler sind damit nahezu ausgeschlossen.
Sind sämtliche Felder ausgefüllt, schickt der Außendienst das Blatt nur noch an eine bestimmte E-Mail-Adresse. Damit ist die Arbeit für ihn erledigt. Die Daten landen im CRM. Dieses liest die Formulare aus und erzeugt automatisch einen Kundenauftrag im SAP-System.
Dank der engen Abstimmung mit den Kollegen aus dem Außendienst wird das neue Instrument gut angenommen. Als Teil des neuen CRM profitiert letztlich das gesamte Unternehmen davon. Die Kundendaten sind aktuell, jeder Anruf, jeder Besuch, jede Kontaktaufnahme fließt jetzt in das System. Vertrieb und Kundenservice treten gut informiert gegenüber ihren Partnern auf, und nicht zuletzt liefern die Daten auch dem Marketing wertvolle Informationen.
Thomas Ochs landete mit dem CRM-Projekt in den Top Ten beim Wettbewerb "CIO des Jahres". Er betont, dass dies ohne das gesamte Team nicht möglich gewesen wäre. Am Ende ist es ähnlich wie mit "Flow", als seine Familie mit entscheiden musste. Denn ob IT-Projekt oder ein neues Geschirr, sagt Ochs: "Alleine kann man das nicht erledigen."