Die Topmanager kommen damit einer Forderung des Bundestagshaushaltsausschusses nach. Die Parlamentarier hatten den Verzicht im Gegenzug für geplante Milliardenhilfen für die Deutsche Bahn verlangt. Auch für 2020 hatte es einen solchen Verzicht gegeben.
Die Führungskräfte leisteten "einen wesentlichen und deutlich überproportionalen Einsparungsbetrag innerhalb des Personalaufwands", unterstrichen die Vorstandsmitglieder. Sie wollen sich demnach auch bei rund 70 Vorstandsmitgliedern mehrerer Bahn-Tochtergesellschaften für einen Boni-Verzicht einsetzen. Zugleich bekräftigte der Vorstand, dass die variable Vergütungsmethodik überarbeitet werden müsse.
Deutsche Bahn leidet unter Umsatzrückgang
Etwa 18.000 Beschäftigte der Bahn erhalten variable Vergütungsbestandteile wie Jahresabschlussleistungen und Erfolgsbeteiligungen - nicht nur Top-Manager. Für viele von ihnen ist das eine tarifliche Leistung. Wegen der großen Einnahmeverluste der Bahn in der Corona-Krise hatte die Bahn im September mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) eine Nullrunde für die Tarifbeschäftigten vereinbart.
Im November kündigte die Bahn an, auch die Bezüge von etwa 5.500 leitenden Angestellten und außertariflich Beschäftigten 2021 nicht zu erhöhen; diese Mitarbeiter erhalten einen Teil ihrer Bezüge in Form einer Erfolgsbeteiligung.
Insgesamt ließen sich damit laut Konzernvorstand in diesem Jahr 180 Millionen Euro einsparen, im Vorjahr 194 Millionen Euro. Damit leisten die Führungskräfte "einen wesentlichen und deutlich überproportionalen Einsparungsbeitrag innerhalb des Personalaufwands", heißt es in dem Schreiben an Odenwald.
EVG-Chef Klaus-Dieter Hommel nannte den Boni-Verzicht des Konzernvorstands einen Schritt in die richtige Richtung. Es müssten aber alle Vorstände und Geschäftsführungen müssten auf ihre variablen Vergütungen verzichten. "Wenn nur der Konzernvorstand Verzicht übt, bleiben wir im Bereich der Symbolpolitik." Auch Strukturänderungen seien notwendig. "Das gesamte System der variablen und leistungsabhängigen Bezahlung muss gründlich überarbeitet werden." (dpa/rs)