Einen entsprechenden Bericht des "Handelsblatts" bestätigte ein Bahn-Sprecher. 2015 hätten der Technologie-Konzern aus China und die Bahn, die zu 100 Prozent in Besitz des deutschen Staates ist, einen entsprechenden Vertrag geschlossen. Hintergrund ist, dass das digitale Bahn-Funknetz erneuert werden soll. Auch Nokia soll dafür Technik liefern.
Vor allem in den USA steht Huawei unter Spionageverdacht. Es gibt unter anderem den Vorwurf, das Unternehmen stehe der chinesischen Regierung zu nahe und könne von Behörden zur Zusammenarbeit gezwungen werden. Das Unternehmen weist die Anschuldigungen zurück. Auch in Deutschland wird derzeit diskutiert, ob Huawei vom Aufbau der superschnellen 5G-Netze ausgeschlossen werden soll. Die Bundesnetzagentur hatte im Zuge der Diskussionen angekündigt, die Anforderungen zur Sicherheit von Telekommunikationsnetzen zu verschärfen - was Huawei den Weg in deutsche Mobilfunk-Netze erschweren könnte.
Extrem aufwendige Prüfungen
Das Funknetz der Deutschen Bahn sei ein hochsicherheitsrelevanter Bereich, sagte der Bahn-Sprecher. Deshalb durchlaufe die Huawei-Technik seit der Vertragsschließung 2015 "extrem aufwendige" Prüfungen. Diese Prüfungen seien Standard in diesem sensiblen Bereich und erfolgten unabhängig von den aktuellen politischen Diskussionen.
"Noch keine einzige Komponente von Huawei ist verbaut", so der Sprecher. Denn die Prüfungen seien noch nicht abgeschlossen. Das Funknetz, in dem Huawei-Technik für rund eine halbe Milliarde Euro verbaut werden soll, heißt GSM-R (Global System for Mobile Communications Railway). Es steuert nicht nur die Kommunikation der Bahn-Mitarbeiter, sondern auch die Datenübertragung etwa bei der Leit- und Sicherheitstechnik. Wenn sich an der Sicherheitseinschätzung oder der Gesetzeslage etwas ändere, werde man das berücksichtigen, sagte der Sprecher. (dpa/rs)