Studie

Deutschland ist Schlusslicht in Sachen Gründergeist

19.11.2014
Der Gründergeist unter jungen Leuten ist einer aktuellen Studie zufolge in Deutschland weniger ausgeprägt als in anderen europäischen Ländern.

Hierzulande könnte sich ein Viertel der befragten jungen Leute vorstellen, ein Unternehmen im digitalen Bereich zu gründen. Damit liegen sie deutlich hinter ihren Altersgenossen etwa in Italien und Spanien, wie eine Umfrage des Vodafone Instituts und des Meinungsforschungsinstitut YouGov ergab. In Spanien waren es demnach 52 Prozent, in Italien 47 Prozent.

Laut der Studie könnten sich 24 Prozent der Befragten in Deutschland vorstellen, ein Unternehmen im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnik (ICT) zu gründen. Generell in die Selbstständigkeit zu gehen wünschten sich hierzulande 53 Prozent der befragten jungen Leute voll oder teilweise. In Italien sind es dagegen 80 Prozent, in Spanien 79 Prozent, in den Niederlanden 62 Prozent, in Großbritannien 58 Prozent und in Tschechien 63 Prozent.

Etwa ein Drittel der Befragten in Italien, Spanien und Tschechien gaben an, dass die schwierige Arbeitsmarktsituation ein Grund für einen möglichen Schritt in die Selbstständigkeit sei. Der Experte vom Vodafone Institut, Mark Speich, vermutet, dass in Ländern, denen es wirtschaftlich schlecht geht, ein Gründergeist entstehe. Das werde als "Ausweg aus einer Misere" gesehen. Deutsche, die sich nicht selbstständig machen wollen, nennen zu viel Stress (46 Prozent) und eine mangelnde "Work-Life-Balance" (43 Prozent) als Grund.

Insgesamt wurden für die nach Angaben von Vodafone repräsentative Umfrage 6000 junge Menschen im Alter zwischen 18 und 30 Jahren in sechs europäischen Ländern (Deutschland, Großbritannien, Spanien, Italien, Niederlande und Tschechien) befragt. (dpa/rs)