Die Technologie-Branche befindet sich im permanenten Umbruch. Eines ändert sich jedoch nicht: das Stresslevel vieler IT-Jobs. Wir zeigen Ihnen die acht stressigsten Tech-Berufe.
Jeder arbeitende Mensch kennt wohl Stress-Situationen im Job. Allerdings sorgen manche Berufe für ein deutlich höheres Stresslevel als andere. Insbesondere in der Technologie-Branche, wo hohe Anforderungen auf ausgeprägten Fachkräftemangel treffen, ist das Resultat allzu oft eine unterbesetzte IT-Abteilung und damit in der Regel mangelhafter Support bei wichtigen Trendbereichen wie Big Data, Security oder Mobile.
Stressige Jobs können für Burnout & Depressionen sorgen
Für einige Menschen ist ein stressiges Arbeitsleben gar kein Problem, andere stoßen schnell an die Grenzen ihrer Belastbarkeit oder erkranken gar ernsthaft - Stichwort Burnout. Verschiedene wissenschaftliche Studien untermauern, dass sich Arbeitsstress negativ auf Lebenserwartung und Gesundheitszustand auswirken kann. Die American Psychological Association (APA) konkretisiert die Erkenntnisse: "Neben der emotionalen Belastung kann anhaltender Stress im Job sich drastisch auf die körperliche Gesundheit auswirken. Oft führt eine Überlastung im Job zu Ernährungsproblemen, in Kombination mit mangelhafter Bewegung können Übergewicht, Bluthochdruck und ein erhöhter Cholesterinspiegel auftreten."
Die APA spricht außerdem auch vom Verlust mentaler Energie, der durch eine negative Arbeitsatmosphäre oder ein erhöhtes Stresslevel im Büro ausgelöst werden kann. Dieser Mangel an mentaler Energie kann wiederum zu psychischen Problemen bis hin zu Depressionen führen.
Die Top 8 der stressintensiven IT-Berufe
Das US-Jobportal CareerCast.com hat für das Jahr 2016 die stressigsten Jobs nach Branchen aufgeschlüsselt. Die Tech-Branche ist mit acht Berufen vertreten, die gemeinhin als stressintensiv gelten. Zur Identifizierung der stressigsten IT-Jobs betrachtete man bei CareerCast elf Schlüssel-Faktoren: Reisen, Wachstumspotential, Deadlines, der Druck der öffentlichen Meinung, Wettbewerb, körperliche Anstrengung, Arbeitsumgebung, konkrete, bereits erlebte Gefahrensituationen, schlechte Work-Life-Balance, Lebensgefahr für Dritte und die Auseinandersetzung mit der Öffentlichkeit. Nachdem die Teilnehmer jeden der Stressfaktoren mit einem Wert zwischen 1 und 10 gewichtet hatten, wurde der "Stress-Score" der einzelnen Berufe bemessen.
Die acht stressigsten Jobs der IT-Branche
Platz 8: Programmierer Programmierer sehen sich ähnlichen Anforderungen ausgesetzt wie Software-Entwickler - allerdings schreiben, testen und codieren sie die Applikationen und Software, die von den Entwicklern erarbeitet wurde. Erstaunlicherweise werden am Markt laut dem amerikanischen Bureau of Labour Statistics (BLS) immer weniger Programmierer gesucht.
Platz 7: Software-Entwickler Die Aufgabe eines Software-Entwicklers ist es, Computer-Programme zu entwickeln. Dabei sollte er im Idealfall seine Deadlines einhalten, Kunden zufriedenstellen und die Erwartungen seines Unternehmens an die Software-Entwicklung erfüllen. Die Nachfrage nach diesem Jobprofil wird sich bis 2024 laut BLS um 17 Prozent erhöhen. Auch das macht den Job als Software-Entwickler stressiger.
Platz 6: IT-Service-Techniker Mit dem technologischen Aufschwung wächst der Bedarf an Service-Technikern, die Computer und andere Devices am Arbeitsplatz am Leben halten. Es ist also wenig überraschend, dass der Beruf des IT-Service-Technikers unter den acht stressigsten IT-Jobs vertreten ist.
Platz 5: Data Scientist Die "Datenwut" greift ja bereits seit längerem um sich. Viele Unternehmen suchen daher händeringend nach Daten-Spezialisten, finden aber keine (oder nur wenige) geeigneten Kandidaten. Die wenigen, die bereits eine solche Position innehaben, haben entsprechend viel zu tun.
Platz 4: Netzwerk-Administrator Der Job des Netzwerk- und System-Administrators erfreut sich zwar keiner wachsenden Beliebtheit (BLS: minus 8 Prozent bis 2024) - gehört aber trotzdem zu den stressigsten IT-Jobs. Kein Wunder, schließlich ist der arme Kerl mit diesem Titel auf der Visitenkarte für den gesamten Netzwerkverkehr eines Unternehmens verantwortlich.
Platz 3: IT-System-Analyst System-Analysten sind dafür zuständig, die IT-Systeme und -Prozesse eines Unternehmens zu untersuchen. Ihr Ziel: maximale Effizienz. Der Job ist an sich schon mit einem ausgeprägtem Stress-Level gesegnet - durch den Technologie-Eifer der Digitalisierungs-Ära erhält der Stressfaktor allerdings noch einmal einen deutlichen Boost.
Platz 2: Technischer Redakteur Der Beruf des technischen Redakteurs wird laut BLS im Laufe der nächsten acht Jahre zunehmend beliebt (Wachstum bis 2024: 27 Prozent). Die Hauptaufgabe des technischen Redakteurs besteht in der engen Zusammenarbeit mit Entwicklern, auf deren Basis technische Dokumentationen, Fachartikel, Tutorials oder Bedienungsanleitungen entstehen.
Platz 1: Web-Entwickler Entwickler von Web-Anwendungen haben den stressigsten Job der IT-Branche. Aber auch den von den Unternehmen am meisten nachgefragten - mehr als jeder vierte Personaler ist laut BLS jetzt oder in den kommenden Jahren auf der Suche nach Fachkräften.
Diese IT-Berufe sind diejenigen mit dem höchsten Stresslevel, laut der Studie können solche Jobs allerdings auch für eine erhöhte Zufriedenheit und eine steile Karriere sorgen - insofern man weiß, wie man mit dem Stress im Job umgehen muss. Interessanterweise ist der Beruf mit dem geringsten Stresslevel der des Security-Analysten - mit einem Stress-Score von lediglich 3.8. Zum Vergleich: der stressigste Job ist der eines US-Berufssoldaten - mit einem Wert von 84.8. (rs)
9 Tipps gegen Stress
Treiben Sie Sport ... ... und ziehen Sie Yoga und weitere Meditationsübungen in Betracht. Diese Übungen sind die besten Mittel gegen Stress und tragen dazu bei, Stressgefühle abzubauen. Ganz abgesehen vom gesundheitlichen Nutzen dienen die Trainings auch dazu, den Stress besser zu managen.
Lernen Sie gut zu atmen Obwohl wir natürlich seit unserer Geburt atmen, wissen die meisten von uns nicht, wie man richtig atmet. Viele atmen in einer oberflächlichen Art und Weise - besonders in stressbetonten oder unruhigen Zeiten. Tiefes Atmen durch den Bauch kann zur inneren Ruhe beitragen. Und es hilft, in unbequemen und angespannten Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Bringen Sie ihre Mitarbeiter an einen Tisch, um über jetzige schwere Zeiten zu sprechen Wer sich die Zeit nimmt um darüber zu sprechen, wie die vielen Veränderungen und Schwierigkeiten am Arbeitsplatz die einzelnen Mitarbeiter bewegen, kann die Arbeitsmoral heben. Es ist ein Fehler zu glauben, Menschen seien nicht verängstigt und besorgt und der Arbeitsplatz sei davon nicht betroffen.
Fordern Sie zu positiven, lösungs-orientierten Antworten auf Die Zeiten sind angespannt und schwierige Veränderungen in Organisationen sind die Regel. Daher sind Ehrlichkeit, Glaubwürdigkeit und Offenheit so wichtig. Heute ist es mehr als je zuvor entscheidend, eine positive Einstellung in der Belegschaft auszulösen. Stellen Sie Fragen, die zu Lösungen ermuntern wie "Was läuft heute gut, was sind unsere Stärken, wie möchten wir, dass dieses Unternehmen aussieht?"
Seien Sie mit den Gedanken und mit dem Herzen bei der Sache. Leute arbeiten intensiver für das, woran sie glauben und was sie zur Schaffung beigetragen haben. Das ist ein entscheidender Punkt, der während einer tiefgreifenden Umgestaltung am Arbeitsplatz geprüft werden muss. Was das mögliche Ausmaß des Arbeitsplatz-Wandels betrifft, sollten Mitarbeiter frühzeitig in die Entwicklung einbezogen werden.
Lernen Sie Ihre eigenen Gefühle zu erkennen Bücher, Gruppen, Familie und enge Freunde sowie Trainer können wichtige Quellen sein, um sich den eigenen Gefühlen bewusster zu werden. Auch kann man dadurch leichter lernen, mit diesen Gefühlen umzugehen, um sich über sein Verhalten im Klaren zu werden. Besonders sollte man darauf achten, wie man andere Menschen anspricht.
Geben Sie als Führungskraft ein gutes Beispiel Was man tut oder lässt, hat direkten Einfluss darauf, was Mitarbeiter glauben, was akzeptabel ist. Seien Sie ein überzeugendes Beispiel dafür, dass ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben von Bedeutung ist. Essen Sie mit anderen zu Mittag und motivieren Sie Kollegen dazu mitzukommen. Auch Spaß und Lachen am Arbeitsplatz sind erwünscht, da dies Stress reduzierende Faktoren sind.
Nehmen Sie sich Zeit für gute Nachrichten Wer sich immer nur auf das Negative konzentriert, tut weder seiner Gesundheit noch seiner Denkweise einen Gefallen. Und seien wir ehrlich: Der Anteil an positiven und erbaulichen Geschichten in den Nachrichten fällt eindeutig spärlich aus. Es ist extrem wichtig, sich so gut wie möglich von jeglichem Trübsal abzukapseln und wieder mit Leuten Kontakt aufnehmen bzw. Dinge zu tun, die Spaß machen.
Halten Sie sich von überflüssigen Dingen frei Konzentrieren Sie sich auf den Kern Ihrer Arbeit. Jetzt ist Zeit, mit den Mitarbeitern Prioritäten zu setzen und sich darüber Gedanken zu machen, welche Projekte einen perfekten Lösungsansatz erfordern. Nicht jedes Projekt kann an oberster Stelle stehen. Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten sind Brainstorming-Sitzungen wichtiger denn je.