Eine neue Studie des Amtes der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) und der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) beleuchtet die komplexen Handelsrouten gefälschter Produkte.
Demnach benutzen Schmuggler hauptsächlich Hong Kong, die Vereinigten Arabischen Emirate und Singapur als ihre zentralen Handelsdrehkreuze und "importieren über sie ganze Containerladungen gefälschter Waren, die dann per Post oder Kurierdienste weiterbefördert werden", hieß es in einer Mitteilung der beiden Behörden.
Die nachgeahmten Produkte würden größtenteils in China sowie in anderen asiatischen Ländern hergestellt. Als Transitpunkte für ihre weitere Versendung in die EU dienten dann besonders vier Länder: Albanien, Ägypten, Marokko und die Ukraine. Ganz überwiegend werde der Transport über den Seeweg abgewickelt, aber auch das Internet werde immer häufiger zum Vertrieb genutzt, wobei Kurierdienste und die reguläre Post zum Einsatz kämen.
"Die einzige Antwort darauf ist eine engere Zusammenarbeit zwischen nationalen Zollbehörden, Strafverfolgungsbehörden, internationalen Organisationen, Unternehmen und Verbrauchern", betonte Rolf Alter von der OECD. Keine leichte Aufgabe: Der Studie zufolge produzieren nämlich immer mehr Fälscher direkt innerhalb der EU-Grenzen und greifen lediglich auf gefälschte Etiketten und Verpackungen zurück, die von außerhalb der EU eingeführt werden. (dpa/ib)