Benchmarking vor Strategic Planning

Die Top 10 Management-Tools

05.08.2011 von Kolja Kröger
Statt auf Downsizing und Outsourcing setzen Führungskräfte auf Umsatzsteigerung. Skeptisch sind sie bei Social Media, laut einer Bain-Studie.
Die Top 10 - von Benchmarking zu Customer Segmentation.
Foto: Bain & Company

So wichtig war Umsatzsteigerung schon lange nicht mehr für die Manager dieser Welt. In einer Studie der Bostoner Strategieberatung "Bain & Company" sagt fast ein Drittel der weltweit befragten 1230 Manager, dass für ihre Firma Umsatzwachstum in den kommenden drei Jahren die größte Priorität habe. Auf den ersten Blick klingt das nicht überraschend, sind Firmen in der Regel doch per se auf Gewinnerzielung ausgerichtet. Doch im Jahr zuvor hatten die meisten noch auf Downsizing und Outsourcing gesetzt - also Kostensenkungsinstrumente in Zeiten der Krise.

Der Aufschwung ist also in den Manager-Köpfen angekommen, folgert Bain. Auch deswegen, weil bei der Frage nach den zehn wichtigsten Management Tools Benchmarking weltweit ganz nach oben kletterte. Auf Platz zwei und drei folgen Strategic Planning und Mission and Vision Statement als bewährte Instrumente, die sich seit Jahren unter den Top 10 halten. Strategic Planning ist zudem das Tool, mit dem die Befragten sich am zufriedensten zeigten.

Kunden und Mitarbeiter wichtiger als Aktionäre

Abgeschrieben in Sachen Zufriedenheit sind hingegen die Krisen-Tools Downsizing, Outsourcing und Shared Service Centers. Bei ihnen geht es um Personal- und damit Kostenabbau. Mitarbeiter zu entlasten, das schmerzt offenbar. Dazu passt, dass über zwei Drittel der Betreuung von Kunden und Mitarbeitern größere Bedeutung zuweisen als der Betreuung von Aktionären. Und 80 Prozent glauben, dass Innovationen für den Erfolg des Unternehmens deutlich wichtiger seien als Sparen.

Die Top-10-Tools sind allerdings nicht unbedingt die, denen Business-Entscheider den stärksten Zuwachs an Bedeutung zumessen. So rechnen zwar 83 Prozent, dass Benchmarking im Jahr 2011 zunehmend eingesetzt wird - doch der Zuwachs liegt bei niedrigen 16 Prozent. Schließlich setzten schon zum Zeitpunkt der Umfrage, Ende 2010, 67 Prozent diese Methode ein. Die höchsten erwarteten Zuwächse für 2011 werden Tools wie Open Innovation (36), Scenario and Contingency Planning (35), Prize Optimization (34) und Satisfaction and Loyalty Management (32) zugerechnet - auch dies ein Zeichen des Aufschwungs.

Instrumente, die auf Wachstum stetzen, erleben den stärksten Anstieg.
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"Dass gerade diese Instrumente, die Wachstum ankurbeln, den stärksten Anstieg in der prognostizierten Nutzung aufweisen, spiegelt die optimistische Einstellung der Unternehmenslenker wieder", urteilen die Autoren der Studie. Social Media als Instrument stehen die Manager allerdings noch skeptisch gegenüber - und probieren es nur zögerlich aus. 56 Prozent glauben zwar, dass Social Media in diesem Jahr an Bedeutung gewinnt - wissen aber oft nicht, wie sie die Wirksamkeit messen sollen.

Zögern führt zu Fehlinvestitionen in Social Media

"Weitere Schritte werden nur gewagt, wenn man mit den Ergebnissen der Social-Media-Bemühungen zufrieden ist", heißt es - verbunden mit einer Warnung. "Diese Vorsicht vor dem Einsatz sozialer Medien führt aber zu einer geringeren Zufriedenheit mit den Ergebnissen und damit letztendlich zu Fehlinvestitionen in Social Media."