Das Auto sei der Deutschen liebstes Kind, heißt es oft. Autobauer sind jedenfalls die beliebtesten Arbeitgeber. Die Unternehmensberatung Baumann aus Frankfurt/M. fragte unter 300 Führungskräften nach. Die Frage war offen formuliert, Baumann zählte die Antworten dann aus. Ergebnis: Die Top Fünf beinhalten allein vier Automobilhersteller. Das Ranking lautet Daimler, BMW und Volkswagen vor Siemens und Audi.
Dabei umfasst das Ranking der Top Ten dreizehn Unternehmen, denn im Mittelfeld teilen sich mehrere Firmen ein- und denselben Platz. Das heißt: Auf Platz sechs liegt Apple, Platz sieben ist dreifach vergeben an BASF, Bosch und Porsche. Platz acht wiederum besetzen Google und Lufthansa.
Microsoft auf Rang neun und SAP auf dem letzten Platz schließen die Liste ab. Damit sind also vier Tech-Unternehmen vertreten gegenüber insgesamt fünf Automobilherstellern.
Was Arbeitgeber für Führungskräfte attraktiv macht
Baumann wollte auch wissen, warum die Befragten diese Unternehmen als Wunscharbeitgeber nennen. Hier zeigen sich die deutschen Manager konservativ. Mehr als neun von zehn Befragten (92 Prozent) ist ein unbefristeter Vertrag wichtig. Ihre Prioritäten lauten gutes Gehalt und Sozialleistungen (36 Prozent der Nennungen), wirtschaftlicher Erfolg (34 Prozent) und ein sicherer Arbeitsplatz (32 Prozent).
Zum Vergleich: Eine interessante Aufgabenstellung kommt auf 26 Prozent der Nennungen, die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens auf 17 Prozent und ein modernes Führungsverständnis auf 14 Prozent. Familienfreundlichkeit und flache Hierarchien geben zehn beziehungsweise acht Prozent der Umfrageteilnehmer an.
Geht es um die Art des Unternehmens, zieht offenbar Größe. Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) will am Liebsten in einem Konzern arbeiten. Mittelständler und Familienunternehmen liegen mit 23 beziehungsweise 21 Prozent der Nennungen fast gleichauf. Für ein Start-Up tätig zu werden, kann sich dagegen mit vier Prozent noch nicht einmal jeder Zwanzigste vorstellen.
Arbeitszeiten, Altersvorsorge und Firmenwagen
Im Arbeitsalltag wünschen sich die Befragten vor allem flexible Arbeitszeiten (79 Prozent) und eine betriebliche Altersvorsorge (65 Prozent). Mit deutlichem Abstand folgen Gesundheitsmaßnahmen wie etwa Firmensport (44 Prozent) und die Möglichkeit, von zuhause aus zu arbeiten (38 Prozent). Diese Punkte sind wichtiger als ein Firmenwagen (37 Prozent).
Stichwort Arbeitsalltag: Wunsch und Wirklichkeit der Befragten "gehen vor allem in puncto Gehalt, Teamqualitäten und Entwicklungsmöglichkeiten auseinander - allesamt Kriterien, die in Führungspositionen zu einem Arbeitgeberwechsel motivieren könnten", erklärt Michael Faller, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Baumann.
Vorgesetzter beeinflusst Arbeitgeberwechsel
Stünde ein Wechsel des Unternehmens an, so spielte für fast jeden Zweiten (45 Prozent) sein möglicher direkter Vorgesetzte die größte Rolle. 21 Prozent nennen außerdem Vorstand beziehungsweise Geschäftsführung - und 17 Prozent persönliche Vertraute wie den Ehemann oder die Ehefrau.
Informationsquellen für Jobwechsel
Informationen über potenzielle Arbeitgeber holen sich die Befragten am Liebsten direkt, etwa auf Messen (59 Prozent) oder über die Unternehmenshomepage (58 Prozent). Außerdem fragen sie Freunde und Bekannte nach ihrer Meinung (45 Prozent), diese sind wichtiger als Informationen aus Wirtschaftspresse (32 Prozent) oder von Headhuntern (27 Prozent).
In puncto Social Media stellt Xing mit 32 Prozent der Nennungen die häufigste Informationsquelle dar. Konkurrent LinkedIn liegt mit 19 Prozent noch hinter Facebook (26 Prozent). Es folgen Youtube (18 Prozent), Google Plus (17 Prozent) und Twitter (16 Prozent).