Hamburger IT-Strategietage

Die Top-Prioritäten der IT-Entscheider

22.02.2018 von Christiane Pütter
Für die Hamburger IT-Strategietage 2018 haben wir Keynote-Speaker und Referenten zwei Fragen gestellt: Was steht auf Ihrer Prioritätenliste in diesem Jahr und welche Ratschläge können CIOs mit auf den Weg in die Digitalisierung geben?
  • "Technologie allein hilft nicht - der Mensch muss mit: Erstens: Fördern Sie den Kulturwandel, zweitens schaffen Sie neue Arbeitsumgebungen und investieren Sie drittens in Sinnstiftung!"
  • "Im Fokus stehen die Umsetzung von Ende-zu-Ende-Automation, Robotics und die Transformation traditioneller Services in die Cloud."
  • "Entdeckt Eure kindliche Neugier für IT wieder - keine andere Lebensphase bietet eine bessere innovative Fehlerkultur."
  • "Frühe Zusammenarbeit mit Technologiepartnern und externen Geschäftspartnern für den Aufbau von digitalen Ökosystemen."
Die Forderung nach Innovationsfähigkeit prägt auch die IT in Unternehmen.
Foto: WFP Innovation Accelerator

Alles dreht sich um die Innovationsfähigkeit der IT. Das cio.de-Magazin wollte von CIOs wissen, was das konkret in ihrem Arbeitsalltag heißt und welche Ratschläge sie Kollegen geben. Unsere zwei Fragen lauteten:

  1. "Das Motto der Strategietage lautet ,The Next Level of Innovation' – Was steht in Bezug auf dieses Motto in Ihrer Prioritätenliste 2018 ganz oben?"

  2. "Wie lauten Ihre drei Ratschläge an CIOs, um diese Prioritäten ,aus den Labors ins Business' zu bringen?"

Hartmut König, Adobe

Hartmut König, Chief Technology Officer (CTO) Central Europe bei Adobe, setzt auf Künstliche Intelligenz (KI). Seine Prioritäten: "Dank moderner Analyse-Tools sind wir heute in der Lage, Kundeninformationen jederzeit auswerten zu können. Im nächsten Schritt gilt es nun, diese Datenintelligenz in intelligentes, erlebnisorientiertes Marketing zu überführen! Künstliche Intelligenz wird dabei zum Schlüssel: Sie macht die Daten direkt für die Kundenkommunikation nutzbar und hebt das Experience Business auf ein neues Level."

Hartmut König ist CTO Central Europe bei Adobe.
Foto: Hartmut König/Adobe

Sein Rollenverständnis enthält folgende drei Ratschläge: "Als Enabler des Experience Business und Motor der Digitalisierung leisten CIOs einen strategischen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Dieser Rolle sollten sie gerecht werden, in dem sie Verantwortung für die Strategie zur digitalen Transformation übernehmen, künftig noch stärker als Berater fungieren und noch enger mit der Geschäftsleitung, dem Marketing und anderen Abteilungen zusammenarbeiten."

Michael Müller-Wünsch, Otto

Michael Müller-Wünsch ist CIO beim Versandhändler Otto.
Foto: Otto

Auch Michael Müller-Wünsch, Otto-Bereichsvorstand Technology (CIO), spricht von KI. Seine Prioritäten: "Im Wandel vom Onlinehändler zur Plattform steht Künstliche Intelligenz ganz oben auf unserer Agenda." Er stellt klar: "Nicht als Hype, sondern als Handwerk: KI steigert die Relevanz von otto.de für Konsumenten und unsere Effizienz als Verkaufsplattform für Markenpartner. Weil wir die Algorithmen selbst bauen, suchen wir laufend Verstärkung im Bereich Business Intelligence und Data Science."

Seinen Kollegen gibt er Folgendes mit auf den Weg: "Technologie allein hilft nicht - der Mensch muss mit: Erstens: Fördern Sie den Kulturwandel, zweitens schaffen Sie neue Arbeitsumgebungen und investieren Sie drittens in Sinnstiftung!"

Hamburger IT-Strategietage: Statements zu Innovation
Hamburger IT-Strategietage 2018
Im Vorfeld der Veranstaltung wollte das CIO-Magazin von CIOs wissen, wie sie das Thema Innovation angehen. Was steht bei ihnen ganz oben auf der Prioritätenliste?
Michael Müller-Wünsch, Otto
Michael Müller-Wünsch, OTTO-Bereichsvorstand Technology (CIO): „Im Wandel vom Onlinehändler zur Plattform steht Künstliche Intelligenz ganz oben auf unserer Agenda. Weil wir die Algorithmen selbst bauen, suchen wir laufend Verstärkung im Bereich Business Intelligence und Data Science.“
Christian Hofstadt, PlusServer
Christian Hofstadt, Business Strategy Manager bei PlusServer: „Die Anzahl digitaler Anwendungen steigt in Unternehmen und damit auch die Ansprüche an die IT-Infrastruktur. Multi- beziehungsweise Hybrid-Cloud-Lösungen, die gezielt die Vorteile verschiedener Plattformen kombinieren, sind der Schlüssel zu einer effizienten und wirtschaftlichen Umsetzung der Digitalisierung."
Hartmut König, Adobe
Hartmut König, Chief Technology Officer (CTO) Central Europe bei Adobe: „Dank moderner Analyse-Tools sind wir heute in der Lage, Kundeninformationen jederzeit auswerten zu können. Im nächsten Schritt gilt es nun, diese Datenintelligenz in intelligentes, erlebnisorientiertes Marketing zu überführen!“
Dirk Häußermann, SAP
Dirk Häußermann, Head of Database and Data Management, Middle & Eastern Europe bei SAP: "Unternehmen beschäftigen sich heute damit, Daten als „Vermögensgegenstand“ anzuerkennen und zu nutzen. Das bedeutet, dass sich Unternehmer fragen, wie sie dieses Vermögen vermehren, gewinnbringend einsetzen und natürlich absichern können."
Andreas Keiger, Rittal
Andreas Keiger, Executive Vice President Global IT Infrastructure bei Rittal: „Schnell implementierbare Edge-Rechenzentren im Container werden für Internet of Things (IoT)- und Industrie 4.0-Umgebungen immer wichtiger. Die Anforderungen hierfür kommen unter anderem aus der produzierenden und weiterverarbeitenden Industrie, die mit vernetzten Sensoren eine noch weitergehende Automatisierung der Fertigung planen. Dafür müssen neue IT-Systeme in der Nähe der Produktionsstandorte errichtet werden, also beispielsweise in Industrieparks."
Martin Wibbe, Atos
Martin Wibbe, Senior Vice President bei Atos International Germany: „Wenn Ihr Unternehmen Ihre Rolle neu besetzen müsste, würde es Sie einstellen? Was müssen Sie verändern? Digitalisierung ist ein Lifestyle, agieren Sie jetzt! Fragen Sie sich nicht, welche Technologie Sie einsetzen sollten, sondern welche Herausforderungen im Unternehmen SIE damit lösen können.“
Robin Mager, N-Ergie
Robin Mager, Geschäftsführer N-Ergie IT: „In 2018 erschließen wir für unseren Konzern konsequent weitere, skalierfähige, digitale Geschäftsmodelle. IT-Fähigkeiten schlüpfen in unserem Innovationsprozess dabei von der Neben- in die Hauptrolle. „Next Level of Innovation“ bedeutet für uns, dass wir von der N-ERGIE und VAG die Energie- und Mobilitätswende dezentral und digital vorantreiben."
Klaus Straub, BMW
Klaus Straub, CIO von BMW: „Neue Technologien sind für uns momentan besonders in den Bereichen AI, Big Data und Cloud von entscheidender Bedeutung. Aber wir prüfen genau wo wir investieren. Ein Beispiel ist das Thema Blockchain, bei dem wir auf Grund vielversprechender Use Cases entschieden haben zu investieren. Hier gibt es in der gesamten BMW Group zahlreiche Anwendungsfälle mit großem Potenzial."
Gerald Fehringer, QSC
Bei Gerald Fehringer, Leiter Multi-Cloud Consulting bei QSC ganz oben auf der Prioritäten-Liste: Die Radikalisierung der Applikationstransformation (Container-as-a-Service, Serverless) und der Multi Cloud Betrieb (smarter Management Layer, Kostentransparenz und Wahlfreiheit des Cloud Modells).
Martin Blach, Vodafone Group Services
Martin Blach, Head of Solution Design Group Data Center bei Vodafone Group Services: “Digitale Transformation ist das Top Thema in 2018. Im Fokus stehen die Umsetzung von Ende-zu-Ende-Automation, Robotics und die Transformation traditioneller Services in die Cloud. Agile Arbeitsmethoden werden auf breiter Basis umgesetzt, um schneller auf Kundenanforderungen reagieren zu können.“
Professor Gunter Dueck
Professor Gunter Dueck: "Viele CIOs sehen es sehr kritisch, wenn neben ihnen Chief Digital Officers, Inno-Labs, Digi-Design-Tanks und so weiter das Unternehmen retten sollen. Warum denn die, wo doch die Umsetzung am Ende doch an der IT hängen bleibt? Da stelle ich die Frage: Warum bilden sich solche Strukturen denn erst? Hätte nicht der CIO alles schon selbst initiieren können?"
Bettina Uhlich, Evonik
Bettina Uhlich, CIO von Evonik: „In unserem DigitalLab werden täglich Ideen geboren und agil entwickelt, Teams aus Business und IT Experten arbeiten schnell an Lösungen bis zu Prototypen. Der Weg vom Labor in operative Business Prozesse oder Geschäftsmodelle ist viel langsamer und endet oft vorher. The Next Level of Innovation muss 2018 ins Business führen."
Hubert Hoffmann, MSC
Hubert Hoffmann, CIO/CDO bei der MSC Germany S.A. & Co. KG.: „Mittels Digitalisierung neue Wege in der maritimen Welt zu erschließen und alte Denkmuster zu verlassen.“
Hans-Werner Feick, Kobaltblau
Hans-Werner Feick, Geschäftsführer von Kobaltblau: „Innovationen bringen erst dann einen Nutzen, wenn sie auch umgesetzt werden können. In Labs werden viele kreative Gedanken produziert, von denen der Großteil nie realisiert wird."
Christian Graszt, Knüppel Verpackungen
Christian H. Graszt, CIO von Knüppel Verpackungen: „Im Fernbereich ,Innovation-Scouting‘: Lassen sich Blockchain und KI mit unserem Geschäftsmodell verbinden und wie kommen wir dadurch zu echten Vorteilen im Business? Im Nahbereich die Auslotung der konkreten Möglichkeiten des in 2017 eingeführten SAP S/4 HANA, insbesondere in Bezug auf BI/Reporting über das Embedded Businesswarehouse und der FIORI-Apps.“
Kai Bender, Oliver Wyman
Kai Bender, Partner bei Oliver Wyman erläutert seine Prioritäten so: „2018 werden wir eine weitere Beschleunigung der Innovationsgeschwindigkeit in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Machine Learning erleben. Die Priorität unserer Klienten – und damit auch unsere – liegt auf der praktischen Nutzbarmachung und dem Nachweis des messbaren Impacts, den diese Technologien auf das Tagesgeschäft haben."
Andres Dickehut, Consultix
Andres Dickehut, CEO von Consultix: "Unsere Prioritätenliste wird von den Herausforderungen dominiert, vor denen die komplette Branche steht: Datenschutz und die damit verbundenen Change Prozesse nachhaltig in alle Geschäftsabläufe zu integrieren. CRM, seine Systeme und Technologien müssen mit den neu gestellten Anforderungen an Compliance, Datenschutz und Datensicherheit zusammenwachsen."
Markus Warg, Signal Iduna
Markus Warg, IT-Vorstand der Signal Iduna: "Die Weiterentwicklung der Architektur unserer Service-Plattform SDA sowie der Aufbau von plattformbasierten Ökosystemen. SDA steht für Service Dominierte Architektur und diese Architektur haben wir auf einer open stack Plattform etabliert, um Offenheit, Unabhängigkeit und die Wiederverwendung von Lösungen sicherzustellen."
Heiko Packwitz, LHI
Heiko Packwitz, Chief Marketing & Communications Officer der Lufthansa Industry Solutions (LHI): "Den nächsten Level erreichen nur die Unternehmen, die es schaffen, den Prozess der Weiterentwicklung einer Innovation bis zur Enterprise Readiness zu bewältigen. Dabei gilt es, für jede Stufe den jeweiligen Fokus auf die Betreibbarkeit, User Experience, Sicherheit und so weiter zu setzen. Es geht also vor allem darum, Innovationen richtig zu managen und auch wirklich umzusetzen, und zwar unabhängig davon, um welche Technologie auf der Prioritätenliste es geht."
Julius Ganns, Vorwerk
Julius Ganns, Vice President Digital bei Vorwerk: "Vorwerks Strategie ,Embrace Home' richtet große Teile des Unternehmens noch stärker auf den Kunden aus. Im Zentrum stehen Innovation, ein Omni-Channel-Konzept mit unseren Beratern im Mittelpunkt, und der Ausbau unserer digitalen Lösungen. Teil dieser Strategie ist die Gründung des internen Joint Ventures „Vorwerk Digital“ – eine virtuelle Organisation, welche Digitale Transformation, Agilität, Kulturwandel, IT und Produktentwicklung zusammenführt."
Andreas Klein, Deloitte
Andreas Klein, Director Technology Advisory bei Deloitte: "Für die Umsetzung von Innovationen und die Begleitung der zugrundeliegenden digitalen Transformation, steht für uns klar der Aufsatz einer passenden „End-to-End“-Strategie im Vordergrund: Um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten und neueste Technologie-Trends ganzheitlich zu adressieren, ist es notwendig, über alle Dimensionen des Operating Models hinweg – vom kundenorientierten Front Office über Middle und Back Office Aktivitäten – technologieunterstütze Lösungen zu implementieren. Hier kann der CIO als Integrator zwischen unterschiedlichen Geschäftsbereichen agieren."
Güner Aksoy, Pure Storage
Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure Storage: "Daten sind das neue Öl, aber Informationen sind das neue Gold. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht nur in der Lage sein müssen immense Datenmengen zu sammeln und zu speichern, sondern dass sie diese auch effizient verarbeiten müssen, sprich schnell, sicher und flexibel. Da sich der Trend weg von Cloud Computing-Architekturen und hin zum Edge Computing entwickelt, steigen die Anforderungen der Datenverarbeitung an die Infrastruktur noch stärker."
Fatmir Kqiku, DXC Technologies
Fatmir Kqiku, Robotics Advisory Leader Central+North Europe bei DXC Technology: "Die Roboter-Automation ist auf dem Sprung, das Backoffice zu erobern. Wie bereits bei der verarbeitenden Industrie werden wir dabei eine technologische Revolution erleben – ineffiziente Prozesse werden maschinell erledigt. Der Kollege Mensch wird künftig von langweiligen Routineaufgaben entlastet und kann sich verstärkt Aufgaben widmen, bei denen es auf menschliche Stärken entscheidend ankommt."
Christian Langer, Lufthansa
Christian Langer, Vice President Digital Strategy, Innovation and Transformation, Lufthansa Group, und Vice President Digital Fleet Solutions, Lufthansa Technik: "Was sind die Wachstumsinitiativen mit hohem Potenzial, die eines Tages zu neuen, eigenständigen Geschäftsbereichen werden könnten? Welche Chancen bietet die Verwandlung von internen (Planung-)Prozessen zu eigenständigen Geschäftsmodellen? Wie entwickeln wir die tägliche Arbeit mit einer experimentellen und iterativen Denkweise weiter? Und – welcher Input, welche Technologie, welche Konferenz und welcher Beraterbeitrag helfen wirklich weiter?"
Matthias Frühauf, Veeam
Matthias Frühauf, Director Technical Sales CEMEA bei Veeam: "Die Verfügbarkeit von Services – egal wo sie betreiben werden – ist ein Schlüsselelement für erfolgreiche Go-to-Market Strategien. Die Toleranz gegenüber Ausfällen ist gleich Null – egal ob bei Kunden, Usern oder Stakeholdern im eigenen Unternehmen."

Markus Noga, SAP

Um die Stichworte Chatbots und Machine Learning kreist das Statement von Markus Noga, der innerhalb des SAP Innovation Center Networks die Machine-Learning-Teams leitet. Seine Prioritäten: "2018 wird ein besonders spannendes Jahr für die Unternehmen, die bereits erste Schritte unternommen haben, um ihre Geschäftsprozesse intelligent zu machen. Einige unserer Kunden werden die konzeptionelle Phase verlassen und Maschinelles Lernen auf Basis von ausgereiften Algorithmen erstmals auch produktiv einzusetzen. Darüber hinaus werden Conversational Interfaces wie Chatbots, intelligente Applikationen und Plattformen für Maschinelles Lernen im Unternehmensumfeld zukünftig flächendeckend zum Einsatz kommen."

Markus Noga ist Leiter der Machine-Learning-Teams innerhalb des SAP Innovation Center Networks.
Foto: SAP

Diese Entwicklungen sollten alle IT-Entscheider nutzen, so Noga weiter. Seine drei Ratschläge: "Erstens: Chatbots sind das Interface der Zukunft und bieten eine Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten. Identifizieren Sie frühzeitig Einsatzgebiete für diese neue Form der Endbenutzerinteraktion und schaffen Sie die technischen Voraussetzungen für deren Gebrauch. Zweitens: Intelligente Applikationen automatisieren routinemäßige Aufgaben und erleichtern die Implementierung von maschinellem Lernen in Geschäftsprozesse.

Finden Sie heraus, in welchen Geschäftsbereichen Sie Wertschöpfung durch Automatisierung schaffen und Ihre Mitarbeiter gleichzeitig nutzbringender einsetzen können. Drittens: Plattformen für maschinelles Lernen bieten die Möglichkeit, individuelle Anwendungsfälle zu adressieren. Überlegen Sie sich, welche Plattform Ihren Kenntnissen und Bedürfnissen entspricht. Sie legt den Grundstein für die Transformation Ihres Betriebs zum intelligenten Unternehmen."

Julius Ganns, Vorwerk

Julius Ganns, Head of Digital bei Vorwerk, über seine Prioritäten: "Vorwerks Strategie ,Embrace Home' richtet große Teile des Unternehmens noch stärker auf den Kunden aus. Im Zentrum stehen Innovation, ein Omni-Channel-Konzept mit unseren Beratern im Mittelpunkt, und der Ausbau unserer digitalen Lösungen. Teil dieser Strategie ist die Gründung des internen Joint Ventures ,Vorwerk Digital' – eine virtuelle Organisation, welche Digitale Transformation, Agilität, Kulturwandel, IT und Produktentwicklung zusammenführt."

Julius Ganns ist Head of Digital bei Vorwerk.
Foto: Julius Ganns

Seine drei Ratschläge an IT-Entscheider: "Erstens Aufbau eines gemeinsamen Steering Committees (Marketing, IT, Engineering) und eines Agilen Portfolio-Prozesses auf Basis eines digitalen Investment Pools. Zweitens Business Cases für Digitale Innovationen sollten auf ,Cost of Delay' als primären Treiber ausgerichtet sein. Die IT Architektur für digitale Lösungen sollte sich vor allem in agiler Weise an ,Cost of Change' orientieren, und Big Design Upfront vermeiden. Drittens Cross-Functionale Teams sollten Ende-zu-Ende mit der Entwicklung von ,Self-Contained Systems' beauftragt werden, um Time-to-Market und Effizienz zu optimieren."

Martin Blach, Vodafone

Martin Blach ist Head of Solution Design Group Data Center bei Vodafone.
Foto: Vodafone Group

Robotics lautet das Stichwort von Martin Blach. Der Head of Solution Design Group Data Center bei Vodafone Group Services sagt über seine Prioritäten: "Digitale Transformation ist das Top Thema in 2018, um dem globalen Datenwachstum durch den Einsatz neuer Technologien und dem beschleunigten Konsumverhalten unserer Kunden gerecht zu werden. Im Fokus stehen die Umsetzung von Ende-zu-Ende-Automation, Robotics und die Transformation traditioneller Services in die Cloud. Agile Arbeitsmethoden werden auf breiter Basis umgesetzt, um schneller auf Kundenanforderungen reagieren zu können."

Damit verbindet er für den CIO folgende Ratschläge: "Die Umsetzung von Automation und Robotics benötigt die Unterstützung der Fachbereiche. Es ist wichtig, ein sogenanntes "Center of Excellence" aufzubauen, zu dedizieren und mittels "Train the Trainer"-Konzept Ausführungsverantwortung an die Fachbereiche zu verlagern. Aktivitäten im Cloud und Robotics-Umfeld sollten "agile" umgesetzt werden. Technologie und Mitarbeiter müssen hier in Einklang gebracht werden, um nachhaltige Erfolge zu erzielen."

Robin Mager, N-Ergie

Robin Mager ist Geschäftsführer von N-Ergie.
Foto: N-ERGIE

Wie stark sich die Rolle der IT verändert, betont Robin Mager, Geschäftsführer N-Ergie IT. Seine Prioritäten: "In 2018 erschließen wir für unseren Konzern konsequent weitere, skalierfähige, digitale Geschäftsmodelle. IT-Fähigkeiten schlüpfen in unserem Innovationsprozess dabei von der Neben- in die Hauptrolle. "Next Level of Innovation" bedeutet für uns, dass wir von der N-ERGIE und VAG die Energie- und Mobilitätswende dezentral und digital vorantreiben." Wer diese Hauptrolle ausfüllen will, muss groß denken.

Dazu seine drei Ratschläge an CIO-Kollegen: "Entdeckt Eure kindliche Neugier für IT wieder - keine andere Lebensphase bietet eine bessere innovative Fehlerkultur. Verändert die Welt - nichts inspiriert stärker als eine starke Vision. Das zieht Menschen an, die Eure Überzeugungen teilen und dafür jedes Innovations-Hindernis überwinden. Seid demütig - stellt Innovationen in den Dienst Eurer Kunden, Kollegen und des Unternehmens."

Heiko Packwitz, Lufthansa Industry Solutions

Heiko Packwitz Chief Marketing & Communications Officer bei Lufthansa Industry Solutions (LHI). So setzt er die Prioritäten: "Den nächsten Level erreichen nur die Unternehmen, die es schaffen, den Prozess der Weiterentwicklung einer Innovation bis zur Enterprise Readiness zu bewältigen. Dabei gilt es, für jede Stufe den jeweiligen Fokus auf die Betreibbarkeit, User Experience, Sicherheit und so weiter zu setzen. Es geht also vor allem darum, Innovationen richtig zu managen und auch wirklich umzusetzen, und zwar unabhängig davon, um welche Technologie auf der Prioritätenliste es geht."

Heiko Packwitz ist Chief Marketing & Communications Officer bei Lufthansa Industry Solutions (LHI).
Foto: Lufthansa Industry Solutions

Seine drei Ratschläge an CIOs: "Erstens: Eine gute Vernetzung und Kommunikationsfähigkeit, damit CIOs sowohl intern die besten Sponsoren und Multiplikatoren für neue Services und Prozessverbesserungen finden, als auch offen genug sind externe Impulse und Best Practices einbeziehen.

Zweitens: Viel Mut und Geduld, um neue Technologien in Prototypen oder Minimal Viable Products einfach mal auszuprobieren, ihnen aber auch Zeit zu geben, um zu wachsen und Enterprise Ready zu werden. Drittens: Vernunft und hohe Kompetenz, um nicht jede Innovation mitzumachen, sondern konsequent vom Kunden aus zu denken und von Technologie keine Wunder zu erwarten."

Martin Wibbe, Atos

Martin Wibbe ist Group Senior Vice President bei Atos.
Foto: Atos

Starke Worte auch von Martin Wibbe, Senior Vice President bei Atos International Germany. CIOs sollten sich folgende Frage stellen: "Wenn Ihr Unternehmen Ihre Rolle neu besetzen müsste, würde es Sie einstellen? Was müssen Sie verändern?" Denn Digitalisierung "ist kein Hype oder Trend", so Wibbe weiter.

Seine Ratschläge: "Digitalisierung ist ein Lifestyle, agieren Sie jetzt! Fragen Sie sich nicht, welche Technologie Sie einsetzen sollten, sondern welche Herausforderungen im Unternehmen SIE damit lösen können."

Christian Hofstadt, PlusServer

Christian Hofstadt ist Business Strategy Manager bei PlusServer.
Foto: Christian Hofstadt/Plusserver

Christian Hofstadt, Business Strategy Manager bei PlusServer, nimmt eine technologische Perspektive ein. Seine Prioritäten: "Die Anzahl digitaler Anwendungen steigt in Unternehmen und damit auch die Ansprüche an die IT-Infrastruktur. Multi- beziehungsweise Hybrid-Cloud-Lösungen, die gezielt die Vorteile verschiedener Plattformen kombinieren, sind der Schlüssel zu einer effizienten und wirtschaftlichen Umsetzung der Digitalisierung", erklärt er.

Seine drei Ratschläge: IT-Verantwortliche sollten nun die eigene IT-Landschaft auf den Prüfstand stellen und das Cloud-Potenzial analysieren, jedem Workload die optimale Infrastruktur zur Verfügung stellen im Hinblick auf Performance, Verfügbarkeit und Datenschutz sowie bei fehlendem Cloud-Know-how auf externe Berater setzen, die komplexe Clouds planen, orchestrieren und managen können.

Andreas Keiger, Rittal

Andreas Keiger ist Executive Vice President Global bei Rittal.
Foto: Rittal, Herborn

Auch Andreas Keiger, Executive Vice President Global IT Infrastructure bei Rittal, nennt zunächst die Technik. Er formuliert seine Prioritäten so: "Schnell implementierbare Edge-Rechenzentren im Container werden für Internet of Things (IoT)- und Industrie 4.0-Umgebungen immer wichtiger. Die Anforderungen hierfür kommen unter anderem aus der produzierenden und weiterverarbeitenden Industrie, die mit vernetzten Sensoren eine noch weitergehende Automatisierung der Fertigung planen. Dafür müssen neue IT-Systeme in der Nähe der Produktionsstandorte errichtet werden, also beispielsweise in Industrieparks."

Seine Ratschläge an CIOs: "Erstens: Mit kleineren taktischen Projekten starten, da die Modularität und Skalierbarkeit von Container-basierten RZ-Infrastrukturen dies erlaubt, einen vertrauensvollen Partner an Bord holen und gemeinsam lernen. Zweitens: Datensicherheit und Datenhoheit als wichtige Argumente mit in die Diskussion mit dem Fachbereich nehmen, um die eigenen IT-Leistungen hervorzuheben. Drittens: Erfolge und Innovationen innerhalb der eigenen Organisation sichtbar machen."

Professor Gunter Dueck

Professor Gunter Dueck appelliert an CIOs, initiativ zu werden.
Foto: Jörn Wolter - Campus Verlag

Professor Gunter Dueck äußert sich skeptisch über neu auftauchende Rollen. Seine Priorität: "Next Level ist für mich das Überdenken der Geschäftsmodelle und konsequenterweise des Unternehmenszwecks. Da zögert das Management zu sehr, und die IT scheint zu fokussiert darauf, zu funktionieren und modern zu halten", beobachtet er. Dueck fügt an: "Insbesondere die schon früher einmal "digitalisierten" Finanzkonzerne müssen mühevoll eine Art Neodigitalisierung schaffen. Ein solcher Next Level wird meist nicht so richtig ernst genommen. Das Problem wird oft scheinbar durch eine schlichte Ernennung eines Chief Digital Officers erledigt, der dann kaum Umsetzungsmacht hat (Fachverstand schon)."

Hamburger IT-Strategietage: Drei Ratschläge für innovative CIOs
Ratschläge für innovative CIOs
Wie gelingt es CIOs, ihre IT und damit ihr Unternehmen fit für Innovationen zu machen? Dazu haben wir im Vorfeld der Hamburger IT-Strategietage von CIOs und Experten Ratschläge eingeholt.
Bettina Uhlich, Evonik
Bettina Uhlich, CIO von Evonik: „Erstens integrierte Zusammenarbeit in gemischten Teams aus Business und IT auf ,Augenhöhe‘ von der Idee bis zur operativen. Zweitens frühe Zusammenarbeit mit Technologiepartnern und externen Geschäftspartnern für den Aufbau von digitalen Ökosystemen. Drittens performante Hochverfügbarkeit der Basis IT mit ,digitalen Lösungen und Kompetenzen‘. Moderne IT mit digitalen ,Touch & Feel‘ an jedem Arbeitsplatz erlebbar machen, das trägt zum ,digitalen Change‘ bei und nimmt Ängste vor Veränderung. Auf keinen Fall über Komplexität reden, sondern effizient mangen.“
Michael Müller-Wünsch, Otto
Michael Müller-Wünsch, CIO von Otto: „Technologie allein hilft nicht – der Mensch muss mit: Fördern Sie den Kulturwandel, schaffen Sie neue Arbeitsumgebungen und investieren Sie in Sinnstiftung!“
Hartmut König, Adobe
Hartmut König, CTO bei Adobe: „Als Enabler des Experience Business und Motor der Digitalisierung leisten CIOs einen strategischen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Dieser Rolle sollten sie gerecht werden, in dem sie Verantwortung für die Strategie zur digitalen Transformation übernehmen, künftig noch stärker als Berater fungieren und noch enger mit der Geschäftsleitung, dem Marketing und anderen Abteilungen zusammenarbeiten.“
Gerald Fehringer, QSC
Gerald Fehringer, Leiter Multi-Cloud Consulting bei QSC: Erstens eine Cloud-first Strategie: Innovationen auf modernen Cloud Diensten, mit Fokus auf PaaS. Fehringer: „Das Rad nicht neu erfinden, Cloud Case-Studies sind eine Goldquelle!“ Zweitens: „Think-Big: Skalierung sollte jederzeit möglich sein und nicht erneutes Re-Design – Programmierung im modernen DevOps-Style setzt daher schon zu Beginn auf Cloud Dienste!“ Und drittens: „Privacy-by-Design: nicht als DSGVO-Schlagwort (Datenschutzgrundverordnung) sehen, Datenschutz und Datensicherheitskontrollen schon im Prototyp berücksichtigen – Cloud ist nicht unsicher, nur eine Frage der Architektur!“
Markus Noga, SAP
Markus Noga, SAP: „Erstens: Chatbots sind das Interface der Zukunft und bieten eine Vielfalt an Anwendungsmöglichkeiten. Identifizieren Sie frühzeitig Einsatzgebiete für diese neue Form der Endbenutzerinteraktion und schaffen Sie die technischen Voraussetzungen für deren Gebrauch. Zweitens: Intelligente Applikationen automatisieren routinemäßige Aufgaben und erleichtern die Implementierung von maschinellem Lernen in Geschäftsprozesse. Finden Sie heraus, in welchen Geschäftsbereichen Sie Wertschöpfung durch Automatisierung schaffen und Ihre Mitarbeiter gleichzeitig nutzbringender einsetzen können. Drittens: Plattformen für maschinelles Lernen bieten die Möglichkeit individuelle Anwendungsfälle zu adressieren. Überlegen Sie sich, welche Plattform Ihren Kenntnissen und Bedürfnissen entspricht. Sie legt den Grundstein für die Transformation Ihres Betriebs zum intelligenten Unternehmen.“
Christian Graszt, Knüppel Verpackungen
Christian Graszt, CIO bei Knüppel Verpackungen: „Suchen Sie nach Innovationen, die Ihre Geschäftsmodelle sinnvoll ergänzen und möglichst auf eine neue Ebene heben, um echte Vorteile zu generieren. Scheuen Sie sich nicht, völlig neue Wege zu beschreiten, da nur so Neues entsteht. Stellen Sie sicher, dass Sie über die notwendigen Ressourcen und Unterstützung verfügen, um längere Perioden ohne Einschränkungen an der Umsetzung arbeiten zu können.“
Martin Blach, Vodafone
Martin Blach, Head of Solution Design Group Data Center bei Vodafone Group Services: "Die Umsetzung von Automation und Robotics benötigt die Unterstützung der Fachbereiche. Es ist wichtig, ein sogenanntes „Center of Excellence“ aufzubauen, zu dedizieren und mittels „Train the Trainer“-Konzept Ausführungsverantwortung an die Fachbereiche zu verlagern. Aktivitäten im Cloud und Robotics-Umfeld sollten „agile“ umgesetzt werden. Technologie und Mitarbeiter müssen hier in Einklang gebracht werden, um nachhaltige Erfolge zu erzielen.
Heiko Packwitz, LHI
Heiko Packwitz, Chief Marketing & Communications Officer der Lufthansa Industry Solutions (LHI): "Erstens: Eine gute Vernetzung und Kommunikationsfähigkeit, damit CIOs sowohl intern die besten Sponsoren und Multiplikatoren für neue Services und Prozessverbesserungen finden, als auch offen genug sind, externe Impulse und Best Practices einbeziehen. Zweitens: Viel Mut und Geduld, um neue Technologien in Prototypen oder Minimal Viable Products einfach mal auszuprobieren, ihnen aber auch Zeit zu geben, um zu wachsen und Enterprise Ready zu werden. Drittens: Vernunft und hohe Kompetenz, um nicht jede Innovation mitzumachen, sondern konsequent vom Kunden aus zu denken und von Technologie keine Wunder zu erwarten."
Markus Warg, IT-Vorstand bei Signal Iduna
Markus Warg, IT-Vorstand bei Signal Iduna: "Erstens ein Zielbild, das verständlich ist und begeistert, zweitens modernste Technologie und Open Stack, drittens Kompetenzmanagement."
Julius Ganns, Vorwerk
Julius Ganns, Head of Digital Vorwerk: "Erstens Aufbau eines gemeinsamen Steering Committees (Marketing, IT, Engineering) und eines Agilen Portfolio-Prozesses auf Basis eines digitalen Investment Pools. Zweitens Business Cases für Digitale Innovationen sollten auf „Cost of Delay“ als primären Treiber ausgerichtet sein. Die IT Architektur für digitale Lösungen sollte sich vor allem in agiler Weise an „Cost of Change“ orientieren, und Big Design Upfront vermeiden. Drittens Cross-Functionale Teams sollten Ende-zu-Ende mit der Entwicklung von „Self-Contained Systems“ beauftragt werden, um Time-to-Market und Effizienz zu optimieren."
Robin Mager, N-Ergie
Robin Mager, Geschäftsführer N-Ergie IT: "Entdeckt Eure kindliche Neugier für IT wieder – keine andere Lebensphase bietet eine bessere innovative Fehlerkultur. Verändert die Welt - nichts inspiriert stärker als eine starke Vision. Das zieht Menschen an, die Eure Überzeugungen teilen und dafür jedes Innovations-Hindernis überwinden. Seid demütig - stellt Innovationen in den Dienst Eurer Kunden, Kollegen und des Unternehmens.“
Martin Wibbe, Atos
Martin Wibbe, Senior Vice President bei Atos International Germany: „Digitalisierung ist ein Lifestyle, agieren Sie jetzt! Fragen Sie sich nicht, welche Technologie Sie einsetzen sollten, sondern, welche Herausforderungen im Unternehmen SIE damit lösen können.“
Professor Gunter Dueck
Professor Gunter Dueck: "Die IT-Mitarbeiter müssen sich eben auch mit dem Unternehmen als Ganzem vernetzen, nicht nur von Anforderungen der Fachabteilungen erfahren - die sind ja auch nicht für Geschäftsmodellveränderungen zuständig. Oft lebt die IT nur vom Funding, nicht von Initiative. Initiative muss dann auch dazu führen, dass das Unternehmen irgendwann den CIO als Vorstandsmitglied anerkennt."
Andreas Keiger, Rittal
Andreas Keiger, Executive Vice President Global IT Infrastructure bei Rittal: „Erstens: Mit kleineren taktischen Projekten starten, da die Modularität und Skalierbarkeit von Container-basierten RZ-Infrastrukturen dies erlaubt, einen vertrauensvollen Partner an Bord holen und gemeinsam lernen. Zweitens: Datensicherheit und Datenhoheit als wichtige Argumente mit in die Diskussion mit dem Fachbereich nehmen, um die eigenen IT-Leistungen hervorzuheben. Drittens: Erfolge und Innovationen innerhalb der eigenen Organisation sichtbar machen.“
Kai Bender, Oliver Wyman
Kai Bender, Partner bei Oliver Wyman: „Erstens Kunde zuerst: Denken Sie die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien immer vom Kundenbedürfnis her, NICHT primär aus Ihren eigenen Geschäfts- oder Querschnittsprozessen heraus. Eine Innovation ist erst dann im Business angekommen, wenn Ihre Kunden etwas davon merken. Zweitens Pilotierung schlägt Theorie: In vielen möglichen Anwendungsbereichen Künstlicher Intelligenz ist das Zielbild noch vage. Warten Sie nicht auf endgültige Klarheit, sondern experimentieren Sie im Markt. Drittens Make statt Buy: Bauen Sie die Fähigkeiten für die Nutzung und Weiterentwicklung Ihrer digitalen Innovationen intern auf. Die dahinter liegenden Technologien haben keine ,Unterstützungsfunktion‘, die Sie extern zukaufen sollten, sondern sind ein künftiges Kernelement Ihres Unternehmens.“
Fatmir Kqiku, DXC Technology
Fatmir Kqiku, Robotics Advisory Leader Central+North Europe bei DXC Technology: "Das Business benötigt von Ihnen Support und Anleitung für die Transformation – seien Sie ein wichtiger Teilnehmer auf der digitalen Reise. Beschleunigen Sie das Tempo, um ineffiziente Prozesse in Ihren Betriebsmodellen auszuschalten. Die Business Units und Shared Service Center benötigen genau jetzt Ihr technologisches Know-how. Fragen Sie nicht, ob nach formalen Kriterien ein Technologieprojekt vorliegt - handeln Sie sofort. Stimmen Sie sich eng mit dem Business ab und bauen Sie eine Roboter-Workforce auf, Ihre Wettbewerber sind bereits dabei. Denken Sie daran, dass Sie nie so schnell und agil wie ein Startup sein werden."
Güner Aksoy, Pure Storage
Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure Storage: "CIOs müssen die Art und Weise, wie sie Daten managen, grundsätzlich hinterfragen. Dazu gehört die Frage, welche Daten in die Public Cloud dürfen, welche in die Private Cloud sollten und welche selbst ,on premise' verarbeitet werden müssen. Zudem muss die aktuelle Infrastruktur daraufhin analysiert werden, ob sie den Herausforderungen von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und Big Data Analytics gewachsen ist. Drittens sollten CIOs bei der Anschaffung neuer Infrastruktur sicherstellen, dass sie die Chance haben die Systeme kontinuierlich zu aktualisieren ohne unvorhersehbar hohe Kosten zu erzeugen."
Hans-Werner Feick, Kobaltblau
Hans-Werner Feick, Geschäftsführer von Kobaltblau: "Stellen Sie Ihre IT so auf, dass sie in der Lage ist, neben der hohen Prozessreife und Stabilität in den Legal–Funktionen andockfähig für Neues zu werden. Die Grundlage dafür ist die Modularisierung der Architektur auf Basis eines durchgängig durchdachten und zielgerichtet umgesetzten Datenmodells und eine Flexibilisierung der IT-Organisation."
Matthias Frühauf, Veeam
Matthias Frühauf, Director Technical Sales CEMEA bei Veeam: "IT-Verantwortliche sollten flexible Ansätze wählen, um auf die sich dynamisch ändernden Anforderungen agil reagieren zu können. Ein hohes Maß an Automatisierung und Standardisierung ist dafür unerlässlich und fordert auch die Auseinandersetzung mit monolithischen „Legacy-Anwendungen“. Gleichzeitig dürfen datenschutzrechtliche und Compliance-Anforderungen nicht aus dem Auge verloren werden."
Jochen Fauser, Deloitte
Jochen Fauser, Consulting Partner bei Deloitte: "Erstens: CIOs sind digitale Leader – aber nicht die einzigen: CIOs können als Technologieführer ihrer Organisation die digitale Agenda proaktiv vorantreiben. Nichtsdestotrotz sind digitale „Leader“ in anderen Unternehmensteilen ebenso wichtig, um die Digitalisierung und Integration von Innovationen in dedizierten Unternehmensbereichen voranzutreiben. Zweitens: Orientieren Sie sich stark am Endkunden: Um den Umgang mit Innovation – ultimativ also die Geschäftsstrategie – mitzugestalten, sollten sich digital-orientierte CIOs sowohl auf externe als auch auf interne Kunden konzentrieren. Drittens: Schaffen Sie eine digitale Kultur, eine „digitale DNA“, für die digitale Agenda Ihres Unternehmens: CIOs sollten eine neue Kultur innerhalb der IT pflegen, die Risikobereitschaft, das „Fast-Failure“-Prinzip, iterative Entwicklungsprozesse, flexible Bereitstellung, Experimente, Pilottests und funktionsübergreifende Projektteams akzeptiert und belohnt. Im Idealfall können Sie sich als Vorreiter für die „digitale DNA“ Ihres Gesamtunternehmens positionieren."
Christian Langer, Lufthansa
Christian Langer, Vice President Digital Strategy, Innovation and Transformation, Lufthansa Group, und Vice President Digital Fleet Solutions, Lufthansa Technik: "Verlasst den Schreibtisch, geht zu den Nutzern. Technologie ist super, Mehrwert und Skalierbarkeit noch entscheidender. Hört nicht auf Ratschläge von Dritten (wie mir), die Euer Geschäft nicht kennen…"
Andres Dickehut, Consultix
Andres Dickehut, CEO Consultix: "Setzen Sie auf Schnellboote! Kleine und flexible Anbieter bieten oft ein besseres Preis- Leistungs-Verhältnis sowie intensive Projektunterstützung. Schauen Sie dazu explizit nach Produkten und Services mit akkreditierten DSGVO-Zertifizierungen, um steigende Anforderungen von Mittelstand und Konzernen abzudecken. Hier sind Spezialanbieter aus Deutschland besonders empfehlenswert, denn sie unterliegen selbst der DSGVO und sprechen die gleiche Sprache."
Christian Hofstadt, PlusServer:
Christian Hofstadt, Business Strategy Manager bei PlusServer: IT-Verantwortliche sollten nun die eigene IT-Landschaft auf den Prüfstand stellen und das Cloud-Potential analysieren, jedem Workload die optimale Infrastruktur zur Verfügung stellen im Hinblick auf Performance, Verfügbarkeit und Datenschutz sowie bei fehlendem Cloud-Know-how auf externe Berater setzen, die komplexe Clouds planen, orchestrieren und managen können.
Klaus Straub, BMW
Klaus Straub, CIO von BMW: „Gehen Sie aktiv auf Ihre Business Partner zu. Schaffen Sie es, Ihre Innovation zu industrialisieren. Wir bieten im AI Umfeld zum Beispiel an, Use Cases innerhalb von 10 Tagen gemeinsam mit dem Business auf ihre Eignung zu prüfen und schon frühzeitig etwas „Erlebbares“ zu zeigen. Haben Sie den Mut auch mal etwas auszuprobieren und neue Technologien einzusetzen - mit dem Risiko, dass das nicht funktioniert, aber dann aus den Fehlern zu lernen und kontinuierlich besser zu werden.“

"Viele CIOs sehen es sehr kritisch, wenn neben ihnen Chief Digital Officers, Inno-Labs, Digi-Design-Tanks und so weiter das Unternehmen retten sollen", so Dueck weiter. "Warum denn die, wo doch die Umsetzung am Ende doch an der IT hängen bleibt? Da stelle ich die Frage: Warum bilden sich solche Strukturen denn erst? Hätte nicht der CIO alles schon selbst initiieren können?"

Seine Ratschläge an CIOs: "Die IT-Mitarbeiter müssen sich eben auch mit dem Unternehmen als Ganzem vernetzen, nicht nur von Anforderungen der Fachabteilungen erfahren - die sind ja auch nicht für Geschäftsmodellveränderungen zuständig. Oft lebt die IT nur vom Funding, nicht von Initiative. Initiative muss dann auch dazu führen, dass das Unternehmen irgendwann den CIO als Vorstandsmitglied anerkennt."

Matthias Frühauf, Veeam

Matthias Frühauf, Director Technical Sales CEMEA bei Veeam, sagt über seine Prioritäten: "Die Verfügbarkeit von Services – egal wo sie betreiben werden – ist ein Schlüsselelement für erfolgreiche Go-to-Market Strategien. Die Toleranz gegenüber Ausfällen ist gleich Null – egal ob bei Kunden, Usern oder Stakeholdern im eigenen Unternehmen." Seine Ratschläge an lauten: "IT-Verantwortliche sollten flexible Ansätze wählen, um auf die sich dynamisch ändernden Anforderungen agil reagieren zu können. Ein hohes Maß an Automatisierung und Standardisierung ist dafür unerlässlich und fordert auch die Auseinandersetzung mit monolithischen ,Legacy-Anwendungen'. Gleichzeitig dürfen datenschutzrechtliche und Compliance-Anforderungen nicht aus dem Auge verloren werden."

Gerald Fehringer ist Leiter Multi Cloud Consulting bei QSC
Foto: QSC

Gerald Fehringer, QSC

Auch Gerald Fehringer, Leiter Multi Cloud Consulting bei QSC, stellt die Technologie in den Fokus. Ganz oben auf seiner Prioritäten-Liste: Die Radikalisierung der Applikationstransformation (Container-as-a-Service, Serverless) und der Multi Cloud Betrieb (smarter Management Layer, Kostentransparenz und Wahlfreiheit des Cloud Modells).

Daraus leitet er folgende drei Ratschläge ab: Erstens eine Cloud-first Strategie: Innovationen auf modernen Cloud-Diensten, mit Fokus auf PaaS. Fehringer: "Das Rad nicht neu erfinden, Cloud Case-Studies sind eine Goldquelle!" Zweitens: "Think-Big: Skalierung sollte jederzeit möglich sein und nicht erneutes Re-Design - Programmierung im modernen DevOps-Style setzt daher schon zu Beginn auf Cloud-Dienste!" Und drittens: "Privacy-by-Design: nicht als DSGVO-Schlagwort (Datenschutzgrundverordnung) sehen, Datenschutz und Datensicherheitskontrollen schon im Prototyp berücksichtigen - Cloud ist nicht unsicher, nur eine Frage der Architektur!"

Hans-Werner Feick, Kobaltblau

Hans-Werner Feick von Kobaltblau sagt zur Frage nach den Prioritäten: "Innovationen bringen erst dann einen Nutzen, wenn sie auch umgesetzt werden können. In Labs werden viele kreative Gedanken produziert, von denen der Großteil nie realisiert wird." Er führt aus: "Next Level of Innovation bedeutet, Innovationen auch in realen Markterfolg im Sinne von Umsatz oder Positionierung, interne und externe Effizienzsteigerungen und so weiter umzusetzen. Dies erfordert neben Kreativität einen hohen Reifegrad in Prozessen und IT, aber auch Flexibilität und Wandlungsfähigkeit."

Hans-Werner Feick ist Geschäftsführer von Kobaltblau.
Foto: Kobaltblau

Seine Ratschläge an CIOs: "Stellen Sie Ihre IT so auf, dass sie in der Lage ist, neben der hohen Prozessreife und Stabilität in den Legal-Funktionen andockfähig für Neues zu werden. Die Grundlage dafür ist die Modularisierung der Architektur auf Basis eines durchgängig durchdachten und zielgerichtet umgesetzten Datenmodells und eine Flexibilisierung der IT-Organisation."

Bettina Uhlich, Evonik

Ihre Prioritäten formuliert Bettina Uhlich, CIO von Evonik Industries, so: "In unserem DigitalLab werden täglich Ideen geboren und agil entwickelt, Teams aus Business und IT Experten arbeiten schnell an Lösungen bis zu Prototypen. Der Weg vom Labor in operative Business Prozesse oder Geschäftsmodelle ist viel langsamer und endet oft vorher. The Next Level of Innovation muss 2018 ins Business führen, dort wird die Wertschöpfung generiert - für die IT bedeutet das, schnell und agil vom Prototypen in ein ,IT Produkt' zu transformieren."

Bettina Uhlich ist CIO bei Evonik Industries.
Foto: Foto Vogt

Uhlichs drei Ratschläge: "Erstens integrierte Zusammenarbeit in gemischten Teams aus Business und IT auf ,Augenhöhe' von der Idee bis zum operativen Betrieb. Zweitens frühe Zusammenarbeit mit Technologiepartnern und externen Geschäftspartnern für den Aufbau von digitalen Ökosystemen. Drittens performante Hochverfügbarkeit der Basis IT mit ,digitalen Lösungen und Kompetenzen'. Moderne IT mit digitalen ,Touch & Feel' an jedem Arbeitsplatz erlebbar machen, das trägt zum ,digitalen Change' bei und nimmt Ängste vor Veränderung. Auf keinen Fall über Komplexität reden, sondern effizient mangen."

Christian H. Graszt, Knüppel Verpackungen

Über seine Prioritäten sagt der CIO von Knüppel Verpackungen: "Im Fernbereich ,Innovation-Scouting': Lassen sich Blockchain und KI mit unserem Geschäftsmodell verbinden und wie kommen wir dadurch zu echten Vorteilen im Business? Im Nahbereich die Auslotung der konkreten Möglichkeiten des in 2017 eingeführten SAP S/4 HANA, insbesondere in Bezug auf BI/Reporting über das Embedded Businesswarehouse und der FIORI-Apps."

Christian Graszt ist CIO bei Knüppel Verpackungen
Foto: Christian Graszt

Seine drei Ratschläge an CIOs lauten: "Suchen Sie nach Innovationen, die Ihre Geschäftsmodelle sinnvoll ergänzen und möglichst auf eine neue Ebene heben, um echte Vorteile zu generieren. Scheuen Sie sich nicht, völlig neue Wege zu beschreiten, da nur so Neues entsteht. Stellen Sie sicher, dass Sie über die notwendigen Ressourcen und Unterstützung verfügen, um längere Perioden ohne Einschränkungen an der Umsetzung arbeiten zu können."

Klaus Straub, BMW

Der CIO von BMW sagt erklärt seine Prioritäten so: "Neue Technologien sind für uns momentan besonders in den Bereichen AI, Big Data und Cloud von entscheidender Bedeutung. Aber wir prüfen genau wo wir investieren. Ein Beispiel ist das Thema Blockchain, bei dem wir auf Grund vielversprechender Use Cases entschieden haben zu investieren. Hier gibt es in der gesamten BMW Group zahlreiche Anwendungsfälle mit großem Potenzial.

Um am Puls der Zeit zu bleiben und immer die neuesten für uns relevanten Technologien zu identifizieren, haben wir in vier Tech Offices weltweit investiert: Mountain View (Silicon Valley), Peking, Shanghai und Singapur, die eng mit der Startup-Szene vernetzt sind und deren Aufgabe es ist neue Technologien und Trends frühzeitig zu identifizieren und deren Potential für die BMW Group zu evaluieren. Im Zuge unserer Transformation zu einer 100 Prozent agilen Organisation setzen wir außerdem voll auf Microservices, um beim Einsatz von Technologien so flexibel wie nur möglich zu sein."

Klaus Straub ist CIO der BMW Group.
Foto: BMW AG

Seine drei Ratschläge: "Gehen Sie aktiv auf Ihre Business Partner zu. Schaffen Sie es, Ihre Innovation zu industrialisieren. Wir bieten im AI-Umfeld zum Beispiel an, Use Cases innerhalb von 10 Tagen gemeinsam mit dem Business auf ihre Eignung zu prüfen und schon frühzeitig etwas "Erlebbares" zu zeigen. Haben Sie den Mut auch mal etwas auszuprobieren und neue Technologien einzusetzen - mit dem Risiko, dass das nicht funktioniert, aber dann aus den Fehlern zu lernen und kontinuierlich besser zu werden."

Christian Langer ist Vice President Digital Strategy, Innovation and Transformation, Lufthansa Group, und Vice President Digital Fleet Solutions, Lufthansa Technik.
Foto: Lufthansa

Christian Langer, Lufthansa

Christian Langer ist Vice President Digital Strategy, Innovation and Transformation, Lufthansa Group, und Vice President Digital Fleet Solutions, Lufthansa Technik. Seine Prioritäten: "Was sind die Wachstumsinitiativen mit hohem Potenzial, die eines Tages zu neuen, eigenständigen Geschäftsbereichen werden könnten? Welche Chancen bietet die Verwandlung von internen (Planung-)Prozessen zu eigenständigen Geschäftsmodellen? Wie entwickeln wir die tägliche Arbeit mit einer experimentellen und iterativen Denkweise weiter? Und – welcher Input, welche Technologie, welche Konferenz und welcher Beraterbeitrag helfen wirklich weiter?" Und seine drei Ratschläge lauten: "Erstens: Verlasst den Schreibtisch, geht zu den Nutzern. Zweitens: Technologie ist super, Mehrwert und Skalierbarkeit noch entscheidender. Drittens: Hört nicht auf Ratschläge von Dritten (wie mir), die Euer Geschäft nicht kennen…"

Andres Dickehut, Consultix

Andres Dickehut, CEO Consultix, formuliert seine Prioritäten so: "Unsere Prioritätenliste wird von den Herausforderungen dominiert, vor denen die komplette Branche steht: Datenschutz und die damit verbundenen Change Prozesse nachhaltig in alle Geschäftsabläufe zu integrieren. CRM, seine Systeme und Technologien müssen mit den neu gestellten Anforderungen an Compliance, Datenschutz und Datensicherheit zusammenwachsen. Dies bedeutet einen extremen Wandel, dessen Begleitung uns primär beschäftigt."

Andres Dickehut ist CEO von Consultix.
Foto: Consultix GmbH

Er gibt CIOs diese Ratschläge mit auf den Weg: "Setzen Sie auf Schnellboote! Kleine und flexible Anbieter bieten oft ein besseres Preis- Leistungs-Verhältnis sowie intensive Projektunterstützung. Schauen Sie dazu explizit nach Produkten und Services mit akkreditierten DSGVO-Zertifizierungen (Datenschutzgrundverordnung), um steigende Anforderungen von Mittelstand und Konzernen abzudecken. Hier sind Spezialanbieter aus Deutschland besonders empfehlenswert, denn sie unterliegen selbst der DSGVO und sprechen die gleiche Sprache."

Hubert Hoffmann ist CIO von MSC.
Foto: MSC Germany

Hubert Hoffmann, MSC Germany

Hubert Hoffmann ist CIO/CDO bei der MSC Germany S.A. & Co. KG. Seine Prioritäten: "Mittels Digitalisierung neue Wege in der maritimen Welt zu erschließen und alte Denkmuster zu verlassen."

Und seine drei Ratschläge: "Erstens das Geschäftsumfeld verstehen, zweitens Leadership übernehmen und mit neuen Denkmustern die Kollegen begeistern und mitnehmen sowie drittens technische und organisatorische Fähigkeiten aufbauen, die das Unternehmen digital machen können."

Jochen Fauser, Deloitte

Jochen Fauser ist Technology Strategy & Architecture Lead bei Deloitte.
Foto: Deloitte

Jochen Fauser Technology Strategy & Architecture Lead bei Deloitte. Er formuliert die Prioritäten wie folgt: "Für die Umsetzung von Innovationen und die Begleitung der zugrundeliegenden digitalen Transformation, steht für uns klar der Aufsatz einer passenden ,End-to-End'-Strategie im Vordergrund: Um die digitale Transformation erfolgreich zu gestalten und neueste Technologie-Trends ganzheitlich zu adressieren, ist es notwendig, über alle Dimensionen des Operating Models hinweg – vom kundenorientierten Front Office über Middle und Back Office Aktivitäten – technologieunterstütze Lösungen zu implementieren.

Hier kann der CIO als Integrator zwischen unterschiedlichen Geschäftsbereichen agieren. Die technologieorientierte Sicht ermöglicht es CIOs, proaktiv Spannungsfelder zwischen dem schnellen Aufsatz kundenorientierter Lösungen und den darunterliegenden, vielschichtigen Anforderungen aufzuzeigen und in Richtung einer unternehmensweiten digitalen Strategie Akzente zu setzen. Eines der wichtigsten Ziele ist dabei die Verschmelzung von Geschäfts- und Technologiestrategie."

Daraus leitet der folgende Ratschläge ab: "Erstens: CIOs sind digitale Leader – aber nicht die einzigen: CIOs können als Technologieführer ihrer Organisation die digitale Agenda proaktiv vorantreiben. Nichtsdestotrotz sind digitale „Leader“ in anderen Unternehmensteilen ebenso wichtig, um die Digitalisierung und Integration von Innovationen in dedizierten Unternehmensbereichen voranzutreiben. Entscheidend für den CIO ist daher, in seiner Rolle als Integrator und „Change“ Katalysator zu agieren. Zweitens: Orientieren Sie sich stark am Endkunden: Um den Umgang mit Innovation – ultimativ also die Geschäftsstrategie – mitzugestalten, sollten sich digital-orientierte CIOs sowohl auf externe als auch auf interne Kunden konzentrieren.

CIOs mit einem tiefgreifenden Verständnis der Bedürfnisse, Gewohnheiten und Präferenzen der Kunden, können ihr technologisches Know-How nutzen, um an der Entwicklung von innovativen Lösungen mitzuwirken. Drittens: Schaffen Sie eine digitale Kultur, eine ,digitale DNA', für die digitale Agenda Ihres Unternehmens: CIOs sollten eine neue Kultur innerhalb der IT pflegen, die Risikobereitschaft, das ,Fast-Failure'-Prinzip, iterative Entwicklungsprozesse, flexible Bereitstellung, Experimente, Pilottests und funktionsübergreifende Projektteams akzeptiert und belohnt. Im Idealfall können Sie sich als Vorreiter für die ,digitale DNA' Ihres Gesamtunternehmens positionieren."

Kai Bender ist Partner bei Oliver Wyman.
Foto: Foto Vogt

Kai Bender, Oliver Wyman

Kai Bender, Partner von Oliver Wyman, erläutert seine Prioritäten so: "2018 werden wir eine weitere Beschleunigung der Innovationsgeschwindigkeit in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Machine Learning erleben. Die Priorität unserer Klienten - und damit auch unsere - liegt auf der praktischen Nutzbarmachung und dem Nachweis des messbaren Impacts, den diese Technologien auf das Tagesgeschäft haben. Diejenigen Unternehmen, die aus Daten gewonnenes Wissen am besten und schnellsten zur Weiterentwicklung ihrer Customer Experience einsetzen, werden im Vorteil sein."

Bender nennt folgende drei Ratschläge: "Erstens Kunde zuerst: Denken Sie die Einsatzmöglichkeiten digitaler Technologien immer vom Kundenbedürfnis her, NICHT primär aus Ihren eigenen Geschäfts- oder Querschnittsprozessen heraus. Eine Innovation ist erst dann im Business angekommen, wenn Ihre Kunden etwas davon merken. Zweitens Pilotierung schlägt Theorie: In vielen möglichen Anwendungsbereichen Künstlicher Intelligenz ist das Zielbild noch vage. Warten Sie nicht auf endgültige Klarheit, sondern experimentieren Sie im Markt. Drittens Make statt Buy: Bauen Sie die Fähigkeiten für die Nutzung und Weiterentwicklung Ihrer digitalen Innovationen intern auf. Die dahinter liegenden Technologien haben keine ,Unterstützungsfunktion', die Sie extern zukaufen sollten, sondern sind ein künftiges Kernelement Ihres Unternehmens."

Markus Warg ist IT-Vorstand bei Signal Iduna.
Foto: Signal Iduna

Markus Warg, Signal Iduna

Markus Warg, IT-Vorstand bei der Signal Iduna, sagt über seine Prioritäten: "Die Weiterentwicklung der Architektur unserer Service-Plattform SDA sowie der Aufbau von plattformbasierten Ökosystemen. SDA steht für Service Dominierte Architektur und diese Architektur haben wir auf einer open stack Plattform etabliert, um Offenheit, Unabhängigkeit und die Wiederverwendung von Lösungen sicherzustellen. Die SDA besteht aus drei Service Systemen und einem Data Lake.

Die Service Systeme ermöglichen Echtzeit Interaktion, Einbindung externer Ressourcen sowie die Nutzung der im Unternehmen vorhandenen Fähigkeiten; der Data Lake ermöglicht den Aufbau eines datenbasierten Kundenverständnisses. Diese Architektur befähigt uns neben den Skalen- und Netzwerkeffekten von Plattformen auch den Gebrauchsnutzen (value in use) für unsere Kunden zu maximieren. Dies bedeutet, dass wir Lösungen anbieten, die für den Kunden in seinem jeweiligen Kontext einen hohen Gebrauchsnutzen haben."

Die Ratschläge des IT-Vorstands an CIOs lauten: "Erstens: Ein Zielbild, das verständlich ist und begeistert Wir sagen, dass ,Die TOP Serviceerlebnisse von heute die Erwartungshaltung der Kunden an die Signal Iduna von morgen(!)' prägen. Jeder Mitarbeiter kennt die Auswirkungen der Digitalisierung und kann das Zielbild dadurch leicht interpretieren.

Zweitens: Modernste Technologie und open stack Open stack ist mehr als eine Architektur die für Unabhängigkeit, Wiederverwendbarkeit, Skalierbarkeit, Transferierbarkeit, Offenheit, Sicherheit, Agilität und Evolutionsfähigkeit steht. Open stack steht für eine Kultur der Offenheit und permanenten Verbesserung. Offenheit bezieht sich dabei nicht nur auf das Innere der Organisation, also hinsichtlich Flexibilität, transparenter Zusammenarbeit und Innovationsbereitschaft. Unter Offenheit verstehen wir auch die Öffnung des Unternehmens nach außen. Neue Partner und Kooperationen sind somit wesentliche Treiber für Innovationen.

Drittens: Kompetenzmanagement Die Entwicklungsgeschwindigkeit der open stack community ist rasant. Als CIO gilt es, die relevanten Kompetenzen zu identifizieren, strategische Kompetenzcluster zu bilden und Entwicklungspfade zu definieren. Und ja, die Kosten sind signifikant, werden aber durch Einsparungen infolge der weitgehend lizenzfreien Tools und die Wiederverwendbarkeit von Lösungen mehr als kompensiert."

Güner Aksoy ist Regional Sales Director Central Europe bei Pure Storage.
Foto: Pure Storage

Güner Aksoy, Pure Storage

Güner Aksoy, Regional Sales Director Central Europe bei Pure Storage, sagt zum Thema Prioritäten: "Daten sind das neue Öl, aber Informationen sind das neue Gold. Das bedeutet, dass Unternehmen nicht nur in der Lage sein müssen, immense Datenmengen zu sammeln und zu speichern, sondern, dass sie diese auch effizient verarbeiten müssen, sprich schnell, sicher und flexibel. Da sich der Trend weg von Cloud Computing-Architekturen und hin zum Edge Computing entwickelt, steigen die Anforderungen der Datenverarbeitung an die Infrastruktur noch stärker."

Seine Ratschläge an IT-Chefs: "CIOs müssen die Art und Weise, wie sie Daten managen, grundsätzlich hinterfragen. Dazu gehört die Frage, welche Daten in die Public Cloud dürfen, welche in die Private Cloud sollten und welche selbst ,on premise' verarbeitet werden müssen. Zudem muss die aktuelle Infrastruktur daraufhin analysiert werden, ob sie den Herausforderungen von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und Big Data Analytics gewachsen ist. Drittens sollten CIOs bei der Anschaffung neuer Infrastruktur sicherstellen, dass sie die Chance haben die Systeme kontinuierlich zu aktualisieren ohne unvorhersehbar hohe Kosten zu erzeugen."

Fatmir Kqiku ist Robotics Advisory Leader Central+North Europe bei DXC Technologies.
Foto: DXC Technologies

Fatmir Kqiku, DXC Technology

Fatmir Kqiku, Robotics Advisory Leader Central+North Europe bei DXC Technology, über seine Prioritäten: "Die Roboter-Automation ist auf dem Sprung, das Backoffice zu erobern. Wie bereits bei der verarbeitenden Industrie werden wir dabei eine technologische Revolution erleben – ineffiziente Prozesse werden maschinell erledigt. Der Kollege Mensch wird künftig von langweiligen Routineaufgaben entlastet und kann sich verstärkt Aufgaben widmen, bei denen es auf menschliche Stärken entscheidend ankommt."

Seine Ratschläge lauten: "Das Business benötigt von Ihnen Support und Anleitung für die Transformation – seien Sie ein wichtiger Teilnehmer auf der digitalen Reise. Beschleunigen Sie das Tempo, um ineffiziente Prozesse in Ihren Betriebsmodellen auszuschalten. Die Business Units und Shared Service Center benötigen genau jetzt Ihr technologisches Know-how. Fragen Sie nicht, ob nach formalen Kriterien ein Technologieprojekt vorliegt - handeln Sie sofort. Stimmen Sie sich eng mit dem Business ab und bauen Sie eine Roboter-Workforce auf, Ihre Wettbewerber sind bereits dabei. Denken Sie daran, dass Sie nie so schnell und agil wie ein Startup sein werden. Wenn Sie die Digitalisierung aber konsequent vorantreiben, wird es Ihnen gelingen, sich am Markt zu behaupten und einen echten Mehrwert für Ihre Kunden zu schaffen."