Wie verwandelt man eine über zahlreiche lokale Büros weltweit verteilte IT-Abteilung in eine globale Organisation mit einheitlichen Prozessen und einem starken Wir-Gefühl? Durch einen "Global IT Footprint". So heißt das Projekt bei Dräger, mit dem CIO Andreas Homolla seinen Fuß in die Tür der Top 10 beim "CIO des Jahres" setzte. Sein Ziel beim Lübecker Medizin- und Sicherheitstechniker: schnellere und effektivere Zusammenarbeit der 300 IT-Kollegen an den weltweit 38 IT-Standorten.
2014 begann Homolla, mit dem Global IT Footprint Ernst zu machen. Seine erste große Herausforderung war der weltweite Rollout von ERP- und CRM-Systemen. Unterschiedliche Hardware, verschiedene Betriebssysteme, uneinheitliche Vorgehensweisen machten dem CIO klar, dass das Unternehmen mit seinen mehr als 13.000 Mitarbeitern einheitliche IT-Strukturen brauchte.
Kernteam mit zehn Kollegen
Mit einem Kernteam von zehn Kollegen arbeitete Homolla bis 2016 an dem Projekt. Zunächst gründete er IT Competence Centers. Bei ihnen liegt die End-to-End-Verantwortung für Governance, Betrieb und die lokalen Aufgaben in Sachen CRM, ERP, PLM und Infrastructure Operation (IO). Homolla stellte diesen Competence Centers je zwei Hubs in den sechs Dräger-Regionen an die Seite, eines für die Anwendungen und eines für IO. Unterstützung erhielten sie außerdem durch das cross-funktionale und überregionale Governance-Team.
Homolla betont gern, dass die zehn Kollegen nur das Kernteam bildeten. Faktisch bezog er seine gesamte IT-Mannschaft ein. Er trommelte das global verteilte Team zusammen, damit sich die Leute Face-to-Face kennenlernten. Seine These: Ist erstmal ein "Wir-Gefühl" entstanden, gehen sie im Gleichschritt voran. Dann können viele Dinge auch virtuell über die interne Collaboration-Plattform weitergetrieben werden.
Das Projekt kam ins Laufen und erreichte einen Meilenstein mit dem Rollout des "Global Dräger Client" auf mehr als 95 Prozent aller Office-PCs. Dieser erleichtert den Rollout von Anwendungen erheblich und verkürzt die Time-to-Market. Als besonders geschäftskritisch bezeichnet Homolla die weltweite Konsolidierung der SAP-Systeme. Zurzeit führt der CIO Office 365 als neue Collaboration-Plattform ein.
Homollas Global IT Footprint hat sich als voller Erfolg erwiesen. Neben den effizienteren und flexibleren Strukturen sieht der CIO den Return on Investment (ROI) vor allem im engen Netzwerk, zu dem sein Team geworden ist, und dem "Community Spirit."