ServiceNow-CDIO Chris Bedi

"Egal, was – einfach automatisieren!"

11.07.2023 von Manfred Bremmer
Aus Sicht von ServiceNow-CDIO Chris Bedi verleiht (generative) KI dem Thema Intelligent Automation nun zusätzlichen Auftrieb.
Chris Bedi ist seit 2015 IT-Chef bei ServiceNow. Davor war der Informatiker bei KPMG als Berater sowie bei Verisign und JSU in verschiedenen Positionen tätig, unter anderem als CIO.
Foto: ServiceNow

Chris Bedi nimmt in seiner Rolle als IT-Chef von ServiceNow eine Art Vorreiterrolle ein. Als Anwender der ersten Stunde hat er die Möglichkeit, schon früh Effekte neuer Lösungen auf die Prozesse festzustellen. Aktuell ist das brennendste Thema wenig überraschend Generative KI. Das CIO-Magazin hatte während seines Deutschlandbesuchs die Gelegenheit, mit Bedi zu sprechen.

"Automation reicht nicht mehr"

CIO: Herr Bedi, Ihr neuer Titel ist jetzt Chief Digital Information Officer. Was steckt dahinter?

Chris Bedi: Ja, der Titel ist relativ neu. Der Grund dafür ist nicht mein großes Ego, ich wollte damit vielmehr bekräftigen, dass wir ein anderes Mindset brauchen. Daher habe ich auch den Namen meiner Organisation von IT zu Digital Technology geändert - als Ausdruck für den Kulturwandel und die veränderte Denkweise.

Das betrifft als erstes die Experience: Wir müssen die Erfahrung für unsere Kunden, Partner und Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellen. Wir sprechen in der IT-Branche oft über Herausforderungen bei der Einführung neuer Technologien. Ich glaube, eine bessere User Experience ist das Gegenmittel für diese Akzeptanzschwierigkeiten.

Dann kommt KI-gestützte Automation. Automation allein reicht einfach nicht mehr aus, wir müssen KI in alles einfließen lassen, in jede Empfehlung, jede Entscheidung in unserem Leben als Verbraucher, aber auch im Unternehmen. Es ist ein langer Weg, aber wir müssen unser Mindset ändern.

Eine bessere User Experience ist das Gegenmittel für Akzeptanzschwierigkeiten bei neuen Technologien.

Der dritte Punkt ist Security, darauf muss ich wohl nicht näher eingehen. Es ist ganz offensichtlich, warum wir über IT-Sicherheit nachdenken müssen.

Die vierte Denkweise, über die wir mit dem Team gesprochen haben, ist die Transformation. Jeder muss sich digital transformieren, das gilt für das Team und ich denke auch für CDIOs. Wir müssen die Transformation verinnerlichen, denn dazu muss man heute KI, maschinelles Lernen, RPA, virtuelle Agenten, Technologien für eine bessere User Experience, Messaging, verschiedene Arten von Mobility sowie Portale in Betracht ziehen.

Und jetzt mit Generative AI ist der Rest des Unternehmens noch nicht so tief in die Materie eingetaucht. Wir müssen daher den Leuten zeigen, wie sie KI-gesteuerte Automatisierung nutzen oder ein verbraucherfreundliches Erlebnis schaffen können. Die Botschaft lautet also: Mach dir die Transformation für dein Unternehmen zu eigen.

Wir haben als IT nicht die traditionelle Rolle von vor zehn Jahren übernommen.

Noch eine Frage zum neuen Titel. Bei unserem Gespräch vor einem Jahr sagten Sie: Wenn ein CIO seinen Job macht, braucht es keinen CDO. Ist der CDIO nun eine Art CIO und CDO in Personalunion?

Chris Bedi: Ich denke, das ist richtig. Ich glaube nicht, dass man beides braucht, wenn der CIO seine Aufgabe wirklich erfüllt und mit der von mir beschriebenen Denkweise arbeitet. Wir haben als IT nicht die traditionelle Rolle von vor zehn Jahren übernommen, und mit diesem neuen Titel und der Umbenennung meiner Organisation wird wirklich die Kultur dieser fünf genannten Denkweisen gefördert.

"Gen AI ist eher ein iPhone-Moment"

Auch bei ServiceNow ist Gen AI bereits in ersten Lösungen zu finden. Registrieren Sie in Ihrem Unternehmen schon positive Auswirkungen auf die Produktivität?

Chris Bedi: Es ist tatsächlich noch sehr früh. Ich habe keine Zahlen für Sie, aber Sie haben vielleicht gesehen, dass ServiceNow eine Reihe von generativen KI-Lösungen angekündigt hat, die den Servicemitarbeitern bei der Suche helfen und Agenten unterstützen. Wir sehen bereits die Vorteile, die sich daraus ergeben, und wenn Sie an den Agenten denken, dann sind das einfache, aber sehr bedeutungsvolle Dinge.

Natürlich sehen wir bereits Produktivitätssteigerungen, und ich würde sagen, dass die Mitarbeiter wirklich offen für die Technologie sind. Vielleicht liegt es auch an dem ganzen Hype in der Consumer-Welt, als die Leute angefangen haben, mit Gen AI zu experimentieren.

Vor einem Jahr war das Metaverse im Trend, heute spricht niemand mehr darüber. Wird es mit Gen AI ähnlich laufen?

Ich habe mir auch die Frage gestellt, ob Gen AI ein Metaverse-Moment oder ein iPhone-Moment ist. Ich glaube, es ist eher ein iPhone-Moment, nach dem die Dinge nie wieder so sein werden, wie sie waren. Bestes Beispiel ist das für Herbst angekündigte Release von Text to Code: Man schreibt etwas in einfachem Englisch oder Deutsch und es wird eine Workflow-Automatisierung erstellt. Damit experimentieren wir im Moment noch.

Wir nutzen Generative KI auch zur Dokumentation. Da Entwickler und Ingenieure ihren Code nicht gerne dokumentieren, liest die generative KI den Code und erstellt das Dokument - das haben wir bereits im produktiven Einsatz. Außerdem verwenden wir Gen AI, um für Entwickler die Testfälle für ihren Code zu schreiben. Das alles steckt noch in den Kinderschuhen, aber ich glaube, dass Generative AI die Produktivität in punkto Geschwindigkeit deutlich vorantreiben wird.

Und vermutlich auch die Qualität …

Chris Bedi: Ja, ich glaube, der Qualitätsaspekt dauert etwas länger, weil Menschen immer noch den abschließenden Teil erledigen müssen. Als einfaches Beispiel: Wir nutzen Gen AI in der ServiceNow-Plattform, um einen Artikel für die Wissensdatenbank zu erstellen. Dabei denke ich, dass Gen AI dazu 70 oder 80 Prozent beitragen kann, die verbleibenden 20 bis 30 Prozent müssen aber noch Menschen machen. Ich glaube auch nicht, dass Gen AI Ihre Artikel schreiben kann.

Wie reagiert die Belegschaft darauf?

Chris Bedi: Es ist interessant, die Technologie-Leute sind davon begeistert. Die generative KI hat die Vorstellungskraft der Menschen für KI geweckt. KI gibt es schon seit langem. Die Menschen nutzen Modelle des maschinellen Lernens, aber sie konnten sie nicht fühlen und anfassen wie bei der generativen KI. Deshalb ist es jetzt sehr aufregend. Aber viele von uns, die schon länger mit KI arbeiten, sagen: OK, wir arbeiten schon eine Weile mit KI …

… was soll der Hype?

Chris Bedi: Ja, es ist nur eine weitere Sache, aber ich denke, es ist eine sehr gute. Denn eine der Einschränkungen bei der intelligenten Automatisierung bestand in der fehlenden Möglichkeit, die Menschen mit KI vertraut zu machen, ihnen zu zeigen, dass KI ihnen bei einem Problem die beste Entscheidung vorschlagen wird. Ich betrachte künstliche Intelligenz als Beschleuniger und die Mitarbeiter in unserem Unternehmens sind sehr begeistert davon. Wir haben sogar ein Portal eingerichtet mit dem Hinweis: "Wenn Sie eine Idee haben, wie Sie KI, generative KI oder eine andere künstliche Intelligenz in Ihrem Team einsetzen können, lassen Sie es uns bitte wissen."

Innerhalb der ersten drei Tage haben wir Hunderte von Ideen bekommen. Das zeigt, wie sehr sich die Menschen darauf freuen, dies zu nutzen, und dass sich niemand wirklich davon bedroht fühlt. Die Mitarbeiter verstehen, dass sie in Zukunft nur mehr werthaltigere Arbeit für das Unternehmen leisten - nicht mehr die Routinearbeit.

"Wir müssen die Arbeitslast eliminieren"

Anderes Thema: Mit weniger Mitteln mehr zu erreichen ist momentan eine Vorgabe, die das Management in vielen Unternehmen ausgibt. Ist das die richtige Strategie und wie können CIOs diese umsetzen?

Chris Bedi: CIOs müssen hier vorsichtig sein und Unternehmen insgesamt auch. Es gibt bestimmte Teile der CIO-Organisation, Kernoperationen, Routine-Arbeiten, wo wir mit weniger mehr erreichen sollten und der Weg dorthin ist die intelligente Automatisierung - da stimme ich zu 100 Prozent zu. Wenn man jedoch herauszoomt und sich ein Unternehmen ansieht, das versucht, die Gesamtproduktivität und Effizienz zu steigern, dann müssen Sie tatsächlich mehr Geld in digitale Technologien stecken, nicht weniger Geld, denn in der Regel bringt das mindestens eine zehnfache Rendite auf Produktivität und Effizienz.

Generell müssen wir sehr aufpassen, wenn wir Investitionen in Bereiche kürzen, die wie digitale Technologien die Effizienz steigern können - etwa im Procurement, in der Personalabteilung, in der Lieferkette und bei Dingen, die das Kunden- und Mitarbeitererlebnis verbessern können. Denn wenn man dort nicht investiert, gibt es das Unternehmen vielleicht in zehn oder 20 Jahren nicht mehr, weil der Rückstand immer größer wird. Man muss bei den operativen Routinearbeiten mit weniger Mitteln auskommen, aber mehr in die Dinge investieren, die Skaleneffekte, Effizienz und Umsatzwachstum für das gesamte Unternehmen bewirken können.

Die Top-CIOs der Industrie
Karsten Rösener
Als CDO soll Karsten Rösener seit 1. Februar 2024 die Haus Cramer Gruppe digitalisieren. Zum Unternehmen gehören unter anderem die Marken Warsteiner und König Ludwig.
Patrick Wader
Seit Juli 2024 leitet Patrick Wader die IT der BSH Hausgeräte GmbH. Sein Vorgänger Robert Müller wechselt ins Management Board von Bosch Digital.
Frank Liptow
Seit Januar 2022 ist Frank Liptow Corporate Vice President IT der Siltronic AG. Er folgt auf Günter Riedhofer. In seiner neuen Rolle berichtet Liptow an Siltronic-CFO Rainer Irle. Liptow kommt von der Jenoptik AG.
Hanna Hennig
Hanna Hennig ist seit Januar 2020 CIO der Siemens AG. Sie kommt von Osram. Beim Lichtkonzern war Sie seit Juli 2018 CIO. Davor arbeitete Sie bei E.ON. Dort war sie seit Dezember 2013 als Geschäftsführerin der E.ON Business Services GmbH in München für die weltweite Versorgung von IT-Dienstleistungen der E.ON und Uniper Gruppe verantwortlich.
Ulrike Hetzel
Ulrike Hetzel hat Anfang 2023 den Vorsitz des Bereichsvorstands von Bosch Digital übernommen. Die neue Konzerneinheit ist entstanden aus der Zusammenlegung der ehemaligen Corporate IT sowie der IoT-Tochter Bosch.IO.
Volker Lang
Volker Lang ist bei der Thyssenkrupp Steel Europe AG als CIO verantwortlich für IT-Organisation und die digitale Transformation. Im Mai 2022 wurde Lang zum CIO & Head of Digital Solutions berufen.
Markus Grubwinkler
Markus Grubwinkler ist seit März 2019 Head of IT des Fertighaus-Anbieters Haas Group aus Falkenberg. Zuvor war Grubwinkler Head of IT Project-Portfolio-Management & CRM beim Automobilzulieferer Dräxlmaier.
Tobias Lange
Seit Oktober ist Tobias Lange neuer IT-Chef von Freudenberg. Sein Vorgänger Harald Berger wechselt zum Tochterunternehmen Freudenberg Flow Technologies.
Christian Hefele
Beim Industriekonzern Handtmann hat Christian Hefele den CIO-Posten von Bodo Deutschmann übernommen. Seit 1. April 2022 agiert Hefele als CIO und Bereichsleiter IT der Handtmann Service GmbH & Co. KG.
Dirk Altgassen
Seit September 2015 ist Dirk Altgassen (45) Group CIO bei Etex in Belgien. Etex ist eine Gruppe von weltweit agierenden Industrieunternehmen, die als Hersteller und Händler von Baustoffen tätig sind. Die Position wurde neu geschaffen. Altgassen war zuvor CIO beim Düsseldorfer Armaturen-Hersteller Grohe. Seine wichtigsten anstehenden Aufgaben bei Etex: IT-Alignment und Digitalisierung.
Lutz Seidenfaden
Lutz Seidenfaden ist seit Juni 2020 CIO (SVP Information Technology) beim Münchner Treibwerk-Hersteller MTU Aero Engines. Seidenfaden kommt von Industrieunternehmen Festo, wo er zuletzt die Stelle des Head of IT Services besetzte. Seine Vorgängerin Pamela Herget-Wehlitz wechselte zur Personalberatung JBH-Herget als Managing Partner.
Marc Votteler
Anfang November 2021 übernimmt Marc Votteler die CIO-Position bei der Schaeffler-Gruppe. Sein Vorgänger Harald Giesser zieht sich in den Ruhestand zurück.
Thomas Speck
Nach knapp drei Jahren bei der Trumpf GmbH macht Thomas Speck den nächsten Karriereschritt. Seit 1. Juni ist der Wirtschaftsinformatiker CIO des Werkzeugmaschinenherstellers und berichtet an Chief Digital Officer (CDO) Mathias Kammüller.
Harm Ohlmeyer
Nachdem Global CIO Fumbi Chima Adidas verlassen hat übernimmt Finanzvorstand Harm Ohlmeyer die Leitung der Konzern-IT im Interim.
Fernando Burgos
Zum 1. Oktober 2024 hat Fernando Burgos die IT-Leitung von Vodafone Deutschland übernommen. Er kommt von der Santander Bank.
Marcus Sassenrath
Seit 1. November 2019 ist Marcus Sassenrath Vice President IT beim Kupferproduzenten Aurubis. Er folgt auf Andreas Schuhmann. Sassenrath kommt von der BPW Bergische Achsen KG aus Wiehl, wo er seit 2015 als CIO, CDO und Leiter des BPW Innovation Lab agierte.
Christoph Hummel
Seit April verantwortet Christoph Hummel die IT der Leoni AG. Vor seinem Antritt als CIO war Hummel im Unternehmensbereich Wiring Systems (WSD) als Vice President Business Partner Information Technology tätig. In seiner neuen Rolle berichtet er an Ingrid Jägering, CFO der Leoni AG. Sein Vorgänger Gottfried Egger wechselte 2021 als Director Corporate IT zum österreichischen Leiterplattenhersteller AT&S.
Jörg Brinkmann
Jörg Brinkmann ist seit Februar 2017 neuer Head of IT DACH/CIO beim Personaldienstleister Adecco Germany Holding. Brinkmann war von 2007 bis 2016 CIO beim Mannheimer Baukonzern Bilfinger SE sowie bis zu seinem Wechsel Geschäftsführer der Bilfinger Global IT GmbH.
Jörg Bajohr
Jörg Bajohr ist seit Juli 2017 CIO beim Sicherheitslösungsanbieter Giesecke+Devrient in München Er verfügt über langjährige Erfahrung in leitenden Positionen im IT-Bereich – darunter unter anderem bei Telefónica, Kabel Deutschland und als selbstständiger Berater.
Harsha Deshmukh
Harsha Deshmukh, der IT-Chef von Infineon, kommt aus den eigenen Reihen. Er soll unter anderem die IT-Landschaft weiterentwickeln und die Kundenansprache verbessern.
Peter Leukert
Sprecher der Geschäftsführung der Deutsche Telekom IT GmbH und damit neuer CIO ist seit Januar 2017 Peter Leukert. Leukert wechselte von Motive Partners – einem Fintech Start-up, das er selbst mit gegründet hat. Zuvor war Leukert CIO der Commerzbank und von NYSE Euronext. 2011 wurde er zum „CIO des Jahres“ gewählt.
Heiko Hildebrandt
Heiko Hildebrandt ist seit Mai 2017 CIO der Bundesdruckerei GmbH in Berlin. Er war zuletzt Senior Vice President IT bei der Fluggesellschaft Air Berlin. Der CIO führt einen Bereich mit rund 130 Mitarbeitern und soll die strategische Neuausrichtung der IT fortführen.
Jörg Kohlenz
Jörg Kohlenz ist seit September 2019 CIO von Leoni Wire & Cable Solution. Der Vorstand der Leoni AG hatte 2019 im Zuge des Neuaufbaus der Gruppe beschlossen, den Unternehmensbereich auszugliedern und zu verkaufen. Kohlenz soll eine eigenständige IT für die Tochtergesellschaft des Automobilzulieferers aufbauen, die bisher durch die zentrale Corporate IT verwaltet wurde. Neben der neuen IT-Organisation gilt es auch, ein eigenes IT Service- und Portfoliomanagement aufzubauen. In der neuen IT-Abteilung soll insbesondere für eine schnelle Bearbeitung von Demands verstärkt mit agilen Teams gearbeitet werden. Für die Auslieferung will der Manager mit DevOps-Prozessen eine Continous-Delivery-Pipeline sicherstellen.
Rüdiger Hoppen
Rüdiger Hoppen bildet seit September 2016 zusammen mit Michael Schauff die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Hoppen trägt den Titel Global Officer IT Infrastructure.
Michael Schauff
Michael Schauff bildet zusammen mit Rüdiger Hoppen seit September 2016 die Doppelspitze der IT beim TÜV Rheinland in Köln. Schauff trägt den Titel Global Officer für den Bereich IT Solutions.
Hans Sättele
Hans Sättele ist seit Januar 2021 CIO beim Maschinenbauer Körber in Hamburg. Damit führt er gleichzeitig die Geschäfte des IT-Dienstleisters Körber IT Solutions. Sättele kommt von der Schunk Group, einem internationalen Anbieter von Produkten aus Hightech-Werkstoffen sowie Maschinen und Anlagen in Frankfurt am Main.
Uwe Kolk
Uwe Kolk ist seit Mai 2016 Leiter IT-Prozesse und Systeme (CIO) bei der Jungheinrich AG in Hamburg. Kolk war zuvor, seit Juni 2014, Geschäftsführer der Arvato Systems Business Services in Dortmund.
Stefan Ewald
Seit Anfang März 2018 ist Stefan Ewald neuer CIO Head of IT & Organization beim Windenergieanlagenbauer Nordex Group SE mit Hauptsitz in Rostock (der Vorstand hat seinen Sitz in Hamburg). Unter den Markennamen Nordex und Acciona Windpower bietet das 1985 im dänischen Give gegründete Unternehmen Windenergieanlagen an.
Walter Schein
Walter Schein ist seit Juni neuer CIO beim schweizerischen Industriekonzern Sulzer. Schein war bei Sulzer zuletzt Head of Business Applications. Seit seinem Eintritt 2012 war er dort in mehreren IT-Management-Positionen tätig. Davor hatte er über 15 Jahre verschiedene Leitungsfunktionen in der IT- und Management Beratung inne.
Martin Nusswald
Seit Mai 2017 ist Martin Nusswald CIO bei thyssenkrupp Materials Services. Er kam von der Kelvion GmbH in Bochum, einem internationalen Hersteller von großindustriellen Wärmetauschersystemen.
Dilek Bocuk
Nach rund 17 Jahren bei Bayer stieg Dilek Bocuk im April 2022 als CIO bei Siemens Mobility ein.
Paul Meyer
Paul Meyer ist seit Mai 2016 neuer CIO der gleichnamigen Meyer Werft in Papenburg. Der jüngste Sohn von Firmenchef Bernard Meyer verantwortet die gesamte IT der Werften in Papenburg, Rostock und Turku (Finnland).
Axel Scarponi
Axel Scarponi (47) hat im Juni 2013 die Nachfolge von Stefanie Kemp angetreten und den Bereich Corporate IT der Vorwerk Gruppe als neuer Group Information Officer übernommen. Damit verantwortet er bei dem Wuppertaler Unternehmen weltweit sämtliche IT-Aktivitäten. In seiner vorherigen Position leitete Scarponi leitete seit April 2011 als Group CIO das internationale IT- und IS-Management beim Dachbaustoff-Hersteller Monier Group in Oberursel. Zuvor hatte er bei der Daimler AG seit 2000 verschiedene Führungspositionen in der IT inne, zuletzt seit 2007 als Head of IT Operations mit Zuständigkeit für Europa, den Mittleren Osten und Afrika.
Jens Hittmeyer
Seit Februar 2017 ist Jens Hittmeyer Head of Corporate Information Technology beim Pflanzenzüchtungsunternehmen KWS Saat SE in Einbeck. Zuvor war Hittmeyer Senior VP Corporate IT bei der Pharmafirma Aenova Holding GmbH in Starnberg.
Uwe Dmoch
Seit Mitte August 2017 ist Uwe Dmoch neuer CIO bei Kelvion in Bochum. Zuvor war Dmoch Co-CIO/Director IT bei der HELLA KGaA Hueck & Co. Kelvion ist weltweit tätig als Hersteller von industriell genutzten Wärmetauschern.
Thomas Pirlein
Seit März 2018 ist Thomas Pirlein neuer Group CIO bei der Unternehmensgruppe Theo Müller in Freising. Pirlein hatte zuvor die Position als Managing Director International Transformation Organisation bei ALDI Süd verlassen. Davor war er seit Mai 2012 CIO beim Modelabel Esprit.
Robert Zepf
Robert Zepf ist seit Februar 2017 Bereichsleiter IT/SAP bei der Fritz Faulhaber GmbH & Co. KG in Schönaich. Zepf kommt von der Eriks Holding Deutschland GmbH, wo er als Director IT Central & Eastern Europe gearbeitet hat.
Thomas Wölker
Thomas Wölker ist seit Juni 2016 bei der Rehau Gruppe Head of Integrated Business Solutions (IBS) in Rehau. Er übernimmt die Bereiche IT/IS, Business Process Engineering und die Shared Services. Wölker war zuletzt CEO und Chairman of the Management Board im Bereich IT Services beim Industriekonzern thyssenkrupp.
Stefan Domsch
Stefan Domsch ist seit September 2016 CIO beim TÜV Süd in München. Domsch war zuletzt Geschäftsführer der ERNI Deutschland GmbH, einem Beratungsunternehmen für Software Engineering.
Uwe Kruse
Uwe Kruse ist seit November 2018 CIO - Leiter IT Strategie des Stahlkonzerns Salzgitter AG mit Sitz in Salzgitter und zugleich Geschäftsführer der IT-Tochter GESIS. Kruse kommt von der Georg Fischer Automotive in Singen, wo er ebenfalls CIO war.
Dennis Lentz
Seit Januar 2017 ist Dennis Lentz neuer Director Group IT/CIO beim Baustoffkonzern HeidelbergCement AG. Zuvor war Lentz unter anderem Project Leader bei der Unternehmensberatung Boston Consulting und Project Leader und Leiter Supply Chain Management in Deutschland bei der HeidelbergCement AG.
Werner Zengler
Werner Zengler ist seit Januar 2018 neuer CIO, Group Vice President Information Technology, bei der Kathrein Group, einem Hersteller für Antennen und Satellitentechnik in Rosenheim. Zengler verfügt über mehr als 30 Jahre IT-Erfahrung und hat in verschiedenen Funktionen zahlreiche Transformationsprojekte erfolgreich mitgestaltet. Bei Bosch Siemens Hausgeräte (BSH Hausgeräte) hatte der Diplom-Informatiker 15 Jahre lang unterschiedliche Leitungspositionen inne. 2001 wechselte Zengler zur Knorr-Bremse-Gruppe.
Klaus-Peter Fett
Klaus-Peter Fett wird im Oktober 2018 beim Mannheimer Kunststoffspezialisten Röchling CIO und Digital Officer (CIDO). Die Stelle wurde neu geschaffen. Fett war zuletzt als Industry Leader bei Google in Deutschland tätig.
Till Rausch
Till Rausch ist seit April 2013 CIO beim Technologiekonzern Thales Deutschland. Er berichtet an Hans Leibbrand, den COO von Thales Deutschland . Der 45-Jährige hat neben einem Diplom in Betriebswirtschaft einen Masterstudiengang in Wirtschaftsinformatik abgeschlossen. Seit 1998 war er bei der Gehe Pharmahandel GmbH tätig, seit 2009 als CIO.
Uwe Herold
Uwe Herold (47) wechselte im Juli 2014 vom Unternehmen Heidelberger Druckmaschinen zum Gütersloher Waschmaschinen- und Kühlschrankhersteller Miele. Herold war unter anderem auch schon CIO von SAP und dem Automobilzulieferer Brose. Der Diplom-Ingenieur Herold hat Verarbeitungsmaschinenkonstruktion und Informatik an der TU Chemnitz studiert.
Holger Blumberg
Seit November 2011 verantwortet Holger Blumberg als CIO die IT der Krones AG in Neutraubling. Er kommt vom Motorenbauer MAN Diesel & Turbo, wo er seit Juli 2006 als Vice President Group Information Technology tätig war. Blumberg berichtet er an den Finanzvorstand Hans-Jürgen Thaus. Bei der Krones AG sind er und seine 200 Mitarbeiter starke IT-Abteilung zuständig für rund 9000 IT-Anwender.
Klaus Rotter
Seit Anfang Oktober 2018 verantwortet Klaus Rotter die IT der Transporter Industry International (TII) Group mit Sitz in Heilbronn. Der Informatiker kommt vom Ulmer Materialprüfmaschinen-Anbieter Zwick Roell. Dort war er insgesamt 19 Jahre in verschiedenen Funktionen tätig, zuletzt als Director IT.
Thomas Fischer
Thomas Fischer ist seit November 2018 neuer CIO beim international tätigen Familienunternehmen Ensinger in Nufringen bei Stuttgart. Er berichtet bei dem Hochleistungskunststoff-Hersteller direkt an die Geschäftsführung. Fischer war zuletzt beim irischen Arzneimittelhersteller Perrigo.
Jochen Werling
Jochen Werling ist seit November 2018 Group CIO beim Baustoffhersteller Lafarge-Holcim mit Hauptsitz in Rapperswil-Jona in der Schweiz. Die Lafarge-Holcim Ltd. mit den Marken Holcim und Lafarge gehört zu den größten Baustoffherstellern der Welt. Zuvor war Werling CIO beim Autoverleiher Sixt.
Karl Kornwolf
Karl Kornwolf ist ab Januar 2019 CIO beim Immobiliendienstleister ista in Essen. Er soll die technologische Transformation verantworten. Zuletzt war er im Energiebereich bei Siemens für Strategie und Business Development verantwortlich.
Torsten Müller
Seit November 2018 ist Torsten Müller neuer Head of Information Technology beim Pharma- und Laborzulieferer Sartorius AG mit Sitz in Göttingen. Zuvor war er Chief Digital Officer und Chief Information Officer sowie Mitglied der Geschäftsleitung der Versicherung Helvetia Deutschland in Frankfurt.
Erwin Schuster
Erwin Schuster ist seit November 2018 CIO bei der Mapal Dr. Kress KG. Zuvor arbeitete er seit 2013 als CIO bei der Ensinger GmbH, einem Kunststoffspezialisten in Nufringen. Schuster studierte in Stuttgart Informatik und promovierte dort später in Maschinenbau.
Jesper Hansen
Jesper Hansen hat als neuer Vice President Information Technology (CIO) die weltweite Leitung der IT in der österreichischen Miba AG übernommen. Hansen berichtet in seiner neuen Funktion an Miba-Vorstand Markus Hofer. Hansen war zuletzt CIO von Maersk Drilling, einem dänischen Bohranlagenbetreiber.
Ben Windhorst
Ben Windhorst ist seit Januar 2019 Global CIO, Vice President IT beim Tiefkühlkosthersteller Frosta in Bremerhaven. Zuvor war er seit Juni 2016 IT Director der Prysmian Group, einem italienischen Kabelhersteller mit deutschem Sitz in Berlin.
Irenus Tomczyk
Ireneus Tomczyk ist seit März 2019 neuer CIO/Leiter Group IT bei MAN Energy Solutions in Augsburg. Tomczyk arbeitete zuvor von 2017 an zwei Jahre lang als Head of IT Services bei der Audi AG, wo er unter Audi-CIO Frank Loydl unter anderem das Transformationsprojekt NEXT:IT vorantrieb.
Rainer Müller
Reiner Müller ist seit Februar 2019 CIO beim Dübel-Hersteller Fischerwerke GmbH & Co. KG in Waldachtal, einem Unternehmen der Unternehmensgruppe Fischer. Müller ist bereits seit 2002 im IT-Bereich bei Fischer tätig; seit 2012 war er dort verantwortlich für alle IT-Applikationen.
Andreas Müller
Andreas Müller ist seit Februar 2019 Bereichsleiter Informationstechnologie und Organisation der Bardusch Gruppe in Ettlingen. Er arbeitete zuletzt als CIO der fischerwerke GmbH & Co. KG. Die Bardusch-Gruppe ist auf die Vermietung von Textilien spezialisiert.
Roman Rapoport
Roman Rapoport ist seit Februar 2019 CIO der BPW Bergische Achsen in Wiehl bei Köln. Bevor Roman Rapoport zur BPW wechselte, war er IT-Strategieberater bei Accenture Strategy. Davor arbeitete der Wirtschaftsmathematiker bei der Ergo Group. Er verantwortete dort zuletzt als Leiter der Fast IT die Software-Entwicklung der B2C-Kundenschnittstelle mehrerer Konzernmarken.
Christoph Urban
Christoph Urban ist ab Juli 2019 neuer Vorstand IT und Digitalisierung beim deutschen Werkzeughersteller Einhell mit Sitz in Landau an der Isar. Die Position wurde neu geschaffen. Urban war zuvor als Geschäftsführer iSC GmbH tätig. Sie ist eine hundertprozentige Tochter der Einhell AG, die im Konzern die Zentralfunktion für den Bereich IT und Service innehat. Urban leitet seither außerdem den internationalen Ausbau der Serviceorganisationen der Einhell Gruppe.

Ist es manchmal schwierig, diesen Standpunkt dem Finanzchef oder CEO verständlich zu machen?

Chris Bedi: Nein, bei all der digitalen Transformation in den letzten fünf oder zehn Jahren glaube ich, dass der Rest der C-Suite jetzt wirklich verstanden hat, wie wichtig diese digitalen Technologien für ihre Geschäftstätigkeiten sind. Wir führen auch immer öfter Gespräche mit Managern außerhalb der IT-Abteilung, mit CEOs und CFOs. Dabei geht es um die Notwendigkeit, mehr Geld in die Technologie zu stecken, damit sie die damit mögliche maximale Rendite erzielen können.

Viele Unternehmen, einige von ihnen sind börsennotiert, müssen Hunderte von Millionen, wenn nicht gar Milliarden Dollar an Kosten aus dem operativen Betrieb herausnehmen. Die einzige Möglichkeit, das zu erreichen, und jeder CEO, CFO und Head of Global Business Services (GBO) versteht das, besteht darin, die Arbeitslast zu eliminieren. Das wurde mit Offshore gemacht, mit der Verlagerung an einen Niedrigkostenstandort, aber es gibt keinen Spielraum mehr. Wir müssen die Arbeitslast eliminieren, und das bedeutet Intelligent Automation. Ich glaube nicht, dass wir das als Herausforderung sehen. Die C-Suite beschäftigt sich eher mit der Frage, wie sich das Tempo von Innovation und Automatisierung beschleunigen lässt.

Sie haben in den letzten Tagen in Europa, auch in Deutschland sicher viel mit CIOs gesprochen. Was ist das heißeste Thema auf deren Agenda?

Chris Bedi: Das Thema ist sicherlich KI. Und ich denke, wenn sich Menschen mit KI befassen, gibt es drei interessante Charakteristika, wenn KI Intelligent Automation möglich macht. Eine ist: Sie können die Prozesse skalieren, weil die Arbeit nicht mehr von Menschen verrichtet wird - und das fast ohne Marginalkosten. Das ist ein sehr mächtiges Konzept und Menschen erkennen das immer mehr.

Der zweite Punkt: Egal, welches etablierte Unternehmen man nimmt: wenn es wächst und skaliert, neue Abteilungen und Prozesse entstehen, nimmt die Komplexität zu und das Wachstum verlangsamt sich. Aber mit Intelligent Automation ist es das komplette Gegenteil: Es wird immer besser mit der Größe. Der Grund: Es gibt mehr Daten, daher lernt das System schneller und es performt besser.

Die Maschine wird herausfinden, wie man den Prozess verbessern kann - und das deutlich schneller als jeder Mensch.

Ich denke, die Menschen erkennen auch das. Wir haben den Spruch zumindest in der IT - ich komme ja ursprünglich von KPMG Consulting - "Never automate a bad process". Diesbezüglich habe ich meine Meinung geändert: Egal, was für ein Mist es ist - automatisieren Sie es! Die Maschine wird herausfinden, wie man den Prozess verbessern kann - und das deutlich schneller als jeder Mensch. Das ist der zweite Punkt: KI wird mit zunehmender Größe immer besser - was kontraintuitiv mit der Art und Weise ist, wie die meisten Unternehmen normalerweise arbeiten.

Der dritte Punkt: Wird ein Prozess von Intelligent Automation unterstützt, kann er sich mit anderen Ökosystemen verbinden. Wir sehen das in einer Vielzahl von Industrien: Die Menschen müssen sich digital mit andere Ökosystemen verbinden - und ohne AI ist das nahezu unmöglich.