Digitale Transformation der Ergo Group

Ergo-CIO Smaczny: Wir strukturieren alles um

24.10.2017 von Johannes Klostermeier
IT-Architektur, Plattformen, Services und Prozesse: Alles will die Versicherung umbauen. Konzern und Mitarbeiter wollen Dinge tun, die sie noch nie gemacht haben. CIO Tomasz Smaczny berichtet über den Umbau der Ergo Group.
  • CIO Tomasz Smaczny leitet das größte Transformations-Programm, das es je bei der Ergo Group gegeben hat
  • Bis 2020 will Ergo eine Milliarde Euro netto für ihr "Strategieprogramm" ausgeben, davon sollen mindestens 400 Millionen Euro in die Modernisierung der IT fließen
  • Die Versicherung betreibt Digital Labs in Berlin und Warschau.
Tomasz Smaczny digitalisiert die Ergo Group mit aller Kraft.
Foto: Ergo

"Ich bin kein Insurance-Guy", sagt CIO Tomasz Smaczny vom Versicherungskonzern Ergo Group. Er habe nicht den typischen Stallgeruch, den der Aufstieg nur innerhalb der Versicherungsbranche mit sich bringt. Doch dem neuen Ergo-CEO und Munich Re-Vorstandsmitglied Markus Rieß war seine weltweite Erfahrung offenbar genauso wichtig wie seine Erfolgsbilanz in der IT.

Kein Insurance-Guy?

Ist er wirklich kein Insurance-Guy? Um die Jahrtausendwende war Smaczny für die IT der Vertriebskanäle im Versicherungsgeschäft bei ING Australia in Sydney verantwortlich. Im Anschluss arbeitete er sieben Jahre bei der Australia and New Zealand Banking Group im Finanzdienstleistungssektor. Als CIO Neuseeland begleitete er dort das Unternehmen in die digitale Transformation.

Zuvor war Smaczny Senior Advisor BTO Practice bei McKinsey.
Foto: Ergo

Vor seiner Berufung zum Ergo-CIO war Smaczny als Senior Advisor BTO Practice bei McKinsey in London im Bereich Organisationstransformation tätig. Zu seinen weiteren Stationen gehörten der englische Tourismuskonzern Thomas Cook (Group CTO) und die Fluglinie Cathay Pacific aus Hong Kong (CIO). Seit Anfang 2016 konnte er schließlich bei Ergo an seine gesammelten Erfahrungen anknüpfen.

Globalisierung und Transformation

Gleich zu Beginn des CIO.de-Gesprächs via Skype gibt Smaczny einen Steckbrief über sich: Am 1. Januar 2016 hatte Tomasz Smaczny sein Amt übernommen. Er ist bei Ergo (DAS, DKV, Ergo, Ergo Direkt, ERV) seitdem nicht nur Global Chief Information Officer, sondern auch Vorsitzender der Geschäftsführung der IT Ergo Informationstechnologie GmbH, dem zentralen IT-Dienstleister.

Auch sein Lebenslauf steht symbolisch für Globalisierung und Transformation: Geboren wurde er in Warschau, aufgewachsen ist der CIO jedoch in Australien. Smaczny besitzt einen MBA der Monash University Melbourne, und verheiratet ist er mit einer Hongkong-Chinesin.

Arbeitsschwerpunkt: Deutschland

Während er unter der Woche in Düsseldorf lebt und arbeitet, reist er am Wochenende nach London, wo der Familienwohnsitz ist. Ein Sohn studiert noch in England. "Mein Arbeitsschwerpunkt ist aber klar in Deutschland, meine Aufgabe bei Ergo ist langfristig ausgerichtet", sagt Smaczny.

Der Büroturm der Ergo-Versicherungsgruppe in Düsseldorf.
Foto: Ergo

"Mit Smaczny konnten wir einen Fachmann für Ergo gewinnen, der nicht nur über exzellente IT-, sondern auch über große internationale Erfahrung verfügt", lobte denn auch der Ex-Allianz Deutschland-Chef Rieß den neuen Mann bei seinem Amtsantritt. Der Ergo-CEO will den Kampf gegen die angreifenden Insurtechs auf jeden Fall gewinnen. IT und Digitalisierung spielen eine Hauptrolle in der anstehenden, dem Mutterkonzern versprochenen, Transformation. Und Tomasz Smaczny ist seine IT-Speerspitze.

Hohe Investitionen in die IT

Mitte 2016 hatte CEO Rieß das "Ergo Strategieprogramm" vorgelegt, das vor allem hohe Investitionen in die IT enthält. Insgesamt geht es um eine Milliarde Euro netto bis 2020, die zu einem großen Teil, mit mindestens 400 Millionen, in die Modernisierung der IT der Gruppe fließen sollen. Insgesamt sollen durch das Strategieprogramm rund 1.800 Arbeitsplätze in Deutschland wegfallen.

Smaczny leitet nun das größte Transformationsprogramm, das es bei Ergo je gegeben hat: "Wir transformieren die IT selbst", sagt er. Dazu bedürfe es einer IT der zwei Geschwindigkeiten, mit der tägliche Releases und schnelle Veränderungen möglich werden. Dazu gehörten auch eine neue Sourcing-Strategie und verbesserte Testverfahren

Bei der Ergo laufen 154 IT-Projekte

Zu dem Transformationsprogramm gehören derzeit insgesamt 154 IT-Projekte. 34 davon sind bereits abgeschlossen, 48 sind Entwicklungsprojekte in agilen Prozessen.

Außerdem sollen bei Ergo eine Data Analytics Einheit, Cloud Services, verbesserte Portale für Kunden und Vertrieb und ein neues CRM-System eingeführt, Automatisierung und Self Services sollen forciert werden. Ergo Direkt in Nürnberg wird zum neuen Online-Kompetenz-Zentrum für die gesamte Gruppe ausgebaut. Und das ist noch nicht alles. "Wir haben mit unseren Herstellern ein Ökosystem aufgebaut. Dazu haben wir alle Fähigkeiten unserer Organisation mit Kompetenzen von externen Dritten zusammengebracht."

Das neue Ergo-Customer-Portal

Eines der letzten Projekte der Ergo ist das Customer-Portal, mit dem die Ergo-Vertreter ihre Kunden auch online und mobil erreichen können, und zwar per Webseite, Telefon, App und Video-Chat. Die Kunden können so auf ihre Daten zugreifen, Angebote und Verträge einsehen und bearbeiten.

Smaczny sagt: "Unsere Kunden kennen das Internet ja nicht nur von Versicherungskonzernen, sie haben ihre Erfahrungen durch das Internet generell gemacht. Sie shoppen digital, buchen Reisen und nutzen digitale Services." Es solle für die Kunden auch bei Ergo eine "nahtlose Online- und Offline-Erfahrung" geben.

Größtes Portfolio in der Geschichte

"Wir wollten, dass die IT ein Stück weit anders funktioniert als bisher. In meinem ersten halben Jahr habe ich mich vorwiegend mit der Strategie beschäftigt", sagt der CIO. Neben dem Business as usual setzt Ergo aktuell das größte Portfolio in der Geschichte der Versicherung um.

"Unserer Mannschaft in der IT bei Ergo gebührt mein Respekt und mein Dank, nur gemeinsam konnten wir die ambitionierten Projekte der ersten 18 Monate stemmen und gleichzeitig die intensive Transformation der IT vorantreiben", betont Smaczny.

Mark Klein ist CDO der Ergo Digital Ventures AG.
Foto: Ergo

Bei den Digitalisierungsthemen arbeitet der Ergo-CIO eng mit Mark Klein zusammen. Klein ist seit September 2016 Chief Digital Officer (CDO) der Ergo Digital Ventures AG, der neuen Digitalsparte der Gruppe. Zuvor war er Vorsitzender der Geschäftsführung bei T-Mobile Netherlands.

Management-Fokus aufs Digitale

Die neue Gesellschaft soll der Treiber für Innovation und digitale Transformation werden. Unter ihrem Dach agieren auch das Tochterunternehmen Ergo Direkt als Direktversicherer und das Geschäftsfeld Mobility Solutions. Die Trennung vom traditionellen Geschäft und der Management-Fokus auf das digitale Geschäft sollen es leichter machen, die neuen Ideen schnell umzusetzen.

Es gehe darum "den Mitarbeitern dabei zu helfen, Dinge zu tun, die sie noch nie vorher getan haben", sagt Smaczny. "Wir strukturieren alles um: Unsere Architektur, unsere Plattformen, unsere Services und unsere Prozesse."

Forschen im Ergo Digital Lab in Berlin

Mit neuen Betriebsmodellen und IT-Entwicklungsmethoden experimentieren und forschen auch die Mitarbeiter des Berliner Ergo Digital Lab, das 2013 als Ergo Direkt Mobile Lab gegründet wurde. Erst saßen sie im Berliner Betahaus, seit kurzem arbeiten sie in der Factory Berlin am ehemaligen Berliner Mauerstreifen. Hier ist Platz für 30 Leute. Die Teams der ITler sind international. Die Mitarbeiter stammen aus Polen, Großbritannien, USA, Indien und Deutschland.

Die erste digitale Ergo-Direktversicherungs-Lösung ist eine Kfz-Versicherung. Mitte Juli 2017 ging "nexible" als reiner Digitalversicherer von Ergo in die Betaphase. Seit Oktober ist das Angebot online. Das Motto der agilen Entwickler: "Den Nutzern genau zuhören, schnell lernen und die Lösung immer weiter optimieren."

Ergo Versicherung am Standort Düsseldorf.
Foto: ERGO Group AG

Neu: Die Ergo Digital IT

Neu ist auch die Ergo Digital IT, Ende 2016 gegründet. Anfang 2017 wurde der Betrieb mit Standorten in Berlin und in Warschau aufgenommen. Die Mitarbeiter dort beschäftigen sich stärker mit der Umsetzung digitaler IT-Projekte, während die Kollegen im Digital Lab vor allem eine Innovationsschmiede sein sollen.

Nahtlose Customer Journey

"Wenn wir über Digitalisierung sprechen, reden wir von unseren Kunden, den Verbrauchern. Wir wollen eine nahtlose Customer Journey ermöglichen", sagt Smaczny. "Wir dürfen aber auch nicht unsere Vertriebsmitarbeiter vergessen, die für uns sehr wichtig sind. Deswegen fragen wir auch, wie wir ihnen bei ihrer Arbeit helfen können."

Die Top-CIOs der Versicherungsbranche
INTER Versicherungsgruppe
Roberto Svenda ist seit 1. Juli 2023 Vorstandssprecher der INTER Versicherungsgruppe und zuständig für das IT-Ressort.
AachenMünchener
Seit Juni 2014 verantwortet Helmut Gaul die Ressorts Betrieb und IT im Vorstand der AachenMünchener. Er kennt das Haus: schon 1984, kurz nach Abschluss des Betriebswirtschaftsstudiums an der Fachhochschule Köln, kam er zu der Aachener Versicherung. Dazwischen lag lediglich ein Jahr im Außendienst der Colonia Versicherung.
Talanx
Jens Warkentin ist seit Januar 2023 Talanx-CIO. Der Talanx-Finanzvorstand übernahm die Aufgaben von Christopher Lohmann.
ERGO Deutschland
Mario Krause ist seit Anfang 2019 CIO der deutschen IT-Einheiten von ERGO und Vorsitzender der Geschäftsführung der ERGO-IT-Tochter Itergo. Er war zuvor im Vorstand des Versicherungskonzerns Talanx AG in Hannover für IT zuständig und zugleich Vorstandsvorsitzender des IT-Dienstleisters Talanx Systeme.
Helvetia Deutschland
Seit August 2020 ist Andrea Sturmfels als CIO für das Ressort Informatik von Helvetia Deutschland verantwortlich.
ERGO Global
Tomasz Smaczny ist seit Anfang 2019 Vorstandsvorsitzender der Ergo Technology & Services Management und Global CIO für die gesamte IT bei Ergo. Smaczny ist zudem Vorsitzender des Aufsichtsrats der IT-Tochter Itergo.
Allianz SE
Seit 1. November 2023 hat der Versicherungskonzern Allianz mit Olav Spiegel einen neuen Group Chief Information Officer an Bord. Er folgt auf Ralf Schneider.
AXA Deutschland
Der neue IT-Chef der AXA Deutschland kommt aus den eigenen Reihen. Achim Dahlbokum agiert ab September 2023 als CIO des Versicherers. Der bisherige CIO der AXA Versicherung in Deutschland, Stefan Lemke, verlässt das Unternehmen zum 31. August 2023.
Wüstenrot & Württembergische
Seit Juli 2012 ist Jens Wieland IT-Vorstand der Wüstenrot & Württembergische AG. Gleichzeitig gehört er der Geschäftsführung der W&W Informatik GmbH an, der IT-Tochter der Versicherungsgruppe. Zuvor war Wieland fünf Jahre lang im Vorstand der AXA für das IT-Ressort zuständig.
Zurich Gruppe Deutschland
Seit Januar 2021 ist Jens Becker Head of IT der Zurich Gruppe Deutschland. Er folgte auf Dorothée Appel.
Signal Iduna
Stefan Lemke, CIO von Axa Deutschland, wechselt zum 1. Januar 2024 als IT-Vorstand zur Signal Iduna Gruppe
Debeka
Die Debeka hat eine neue IT-Vorständin. Laura Müller steigt intern auf und folgt auf Roland Weber, der das Unternehmen verlässt.
Alte Leipziger
Seit Januar 2018 ist Udo Wilcsek stellvertretendes Vorstandsmitglied im Alte Leipziger – Hallesche Konzern und für die IT zuständig. Davor war er – seit 2014 – Leiter des konzernweiten Zentralbereichs Betriebsorganisation.
VHV Versicherung
Seit Januar 2022 ist Arndt Bickhoff Generalbevollmächtigter für den Bereich IT bei der VHV Holding.
Sparkassen Versicherung
Der promovierte Mathematiker Thorsten Wittmann übernahm im Januar 2016 die Leitung des Ressorts Leben und IT der SV Sparkassen Versicherung (SV). Dazu gehört auch die IT-Tochter SV Informatik.
Hannover Rück
Jürgen Stoffel ist seit Januar 2013 Managing Director IT/ Group CIO der Hannover Rück SE. Der Diplom-Mathematiker Stoffel war vor seinem Wechsel zur Hannover Rück fünf Monate lang Associate Partner bei IBM IT Management Consulting, arbeitete zwei Jahre lang als Head of Consulting & Projects bei ITERGO und war 13 Jahre beim IT-Beratungsunternehmen Comma Soft AG unter anderem Mitglied der Geschäftsleitung.
Generali Deutschland
Rainer Sommer übernahm im Mai 2015 als Vorstand der Generali Deutschland Holding die Aufgaben als COO und CIO. Außerdem wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung der IT-Tochter Generali Deutschland Informatik Services GmbH.
HUK-Coburg
Daniel Thomas hat seit 2016 die Aufgaben Betriebsorganisation und IT von Jörn Sandig übernommen, der Ende 2015 nach Auslaufen seines Vertrages in den Ruhestand ging.
Swiss Life Deutschland
Beim Versicherungsunternehmen Swiss Life Deutschland hat Tobias Herwig zum 1. März 2023 die Position des Chief Technology Officer übernommen.
VPV Versicherungen
Jürgen Reinsch ist seit Juli 2010 CIO der VPV Versicherungen in Stuttgart. Seit Januar 2018 ist er CDO und CIO. Vor seinem Wechsel zu VPV war Reinsch zwölf Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen in der W&W Gruppe. Davor arbeitete er in zwei Systemhäusern und als freiberuflicher Berater.
Gothaer
Seit Juni 2016 ist Burkhard Oppenberg Geschäftsführer der Gothaer Systems GmbH, dem IT-Dienstleister im Gothaer Konzern, und CIO des Gothaer Konzerns. Er trat die Nachfolge von Volkmar Weckesser an.
R+V Holding
Mitte Juni 2018 ist Tillmann Lukosch in den R+V-Holdingvorstand berufen worden. Er übernahm die Verantwortung für das Zentralressort Informationssysteme sowie für die digitale Transformation. Lukosch ist Nachfolger von Peter Weiler, der in den Ruhestand ging.
Munich Re
Robin Johnson übernahm im April 2017 in Nachfolge von Rainer Janßen die Leitung des Zentralbereichs Information Technology bei der Munich Re. Johnson war vor seinem Wechsel zu Maersk von 2008 bis 2012 Global CIO beim US-Computerhersteller Dell.
LVM
Marcus Loskant ist seit dem 1. Juli 2019 Mitglied des Vorstands der LVM Versicherung und verantwortlich für das IT Ressort. Dieses beinhaltet die Vorstandsmandate der LVM a.G., LVM Kranken, LVM Leben und LVM Pension - also aller LVM Versicherungen. Zuvor war er Generalbevollmächtiger für das IT-Ressort der LVM Versicherung.
Baloise Group
Der promovierte Umweltwissenschaftler Alexander Bockelmann ist seit Februar 2019 Chief IT Officer (CTO) der Schweizer Baloise Group in Basel. Bockelmann kam von der österreichischen Versicherung Uniqua. Nach beruflichen Stationen bei der Boston Consulting Group und bei Versicherungsunternehmen in Deutschland und den USA wurde er 2013 Head of Group IT bei Uniqua. Seit Mitte 2016 war er dort Chief Digital Officer.
Provinzial Rheinland
Patric Fedlmeier ist seit Januar 2018 Vorstandsvorsitzender des Konzerns Provinzial Rheinland. Er ist seit 2009 im Vorstand, zuletzt als stellvertretender Vorstandsvorsitzender für die Ressorts Vertrieb und IT zuständig. Diese Aufgaben behält er.
Mobiliar
Thomas Kühne ist seit Januar 2019 Leiter IT und Mitglied der Geschäftsleitung beim Allversicherer Mobiliar in Bern in der Schweiz. Er war davor IT-Leiter bei Zurich Deutschland. Der Informatiker hatte diese Aufgabe im Dezember 2017 übernommen. Zuvor verantwortete er seit 2016 als Bereichsleiter Enterprise Transformation and Services bei der Zurich Gruppe Deutschland alle Shared Services sowie Betriebsorganisation, Real Estate, Einkauf und das Druckzentrum. Seit 2017 war er zugleich auch COO des Direktversicherers der Gruppe DA Direkt.
Viridium
Martin Setzer ist seit April 2018 CIO und Mitglied des Vorstands der Viridium Gruppe. Setzer war davor bis Mitte 2017 Mitglied des Vorstands und COO der Landesbank Baden-Württemberg. Im Anschluss beriet er Unternehmen im Bereich der Digitalen Transformation und übernahm Mandate in Start-ups der Finanzindustrie (Fintechs).
HDI Global SE
Die IT und den Bereich Operations im Vorstand der HDI Global SE führt seit Juli 2018 Thomas Kuhnt. Kuhnt kam von der Unternehmensberatung McKinsey & Company.
HDI Lebensversicherungs AG
Zum 1. März 2021 wechselte Dirk Böhme vom IT-Beratungshaus Silbury in den Vorstand der HDI Lebensversicherungs AG. Zugleich wird er Vorstandsmitglied der HDI Systeme AG, dem IT-Dienstleister der Talanx-Gruppe.
Zurich
Seit Frühjahr 2012 verantwortet Claudia Dill als COO (Chief Operation Officer) die IT der Sparte General Insurance beim Schweizer Konzern Zurich. Sie berichtet an Kristof Terryn, den obersten IT-Entscheider des Konzerns.
BayDit AG
Die Versicherungsgruppe die Bayerische bündelt seit Januar 2019 in der "die Bayerische Digital AG" (BayDit AG) ihre digitalen Aktivitäten. Das Unternehmen wird von einer Doppelspitze geführt: Der Vorstand besteht aus Michael Brand (l.) und Thomas Wolf. Michael Brand ist Diplom-Informatiker mit Schwerpunkt Software-Engineering und seit 1990 in der Versicherungs-IT tätig. Seit 2007 ist er Geschäftsführer der Bayerischen IT GmbH. Thomas Wolf, Diplom-Ingenieur Elektrotechnik, war von 2002 bis Oktober 2018 Vorstand der iS2 Intelligent Solution Services AG.
Süddeutsche Krankenversicherung (SDK)
Ralf Oestereich wurde im April 2019 IT-Vorstand der Süddeutsche Krankenversicherung a. G (SDK). Er ist als Vorstand für Informationstechnik für die Bereiche IT-Anwendungsentwicklung und IT-Betrieb sowie die Betriebsorganisation zuständig.

Keine Angst vor Google, Amazon und Co.

Welche Schwierigkeiten gibt es auf dem Weg, sich selbst digital neu zu erfinden? Smaczny findet, dass es für alle Firmen in allen Branchen und weltweit ähnlich sei wie bei Ergo - eine Herausforderung. "Wir müssen alle lernen, wie wir zusammenarbeiten können, um die Prozesse zu verändern und die Dinge anders als bisher zu sehen." Allerdings sei die IT bei Versicherungen wie auch bei Banken halt immer auch ein Teil des der Kerngeschäfts.

"Wir können von vielen lernen"

Und: Die Versicherungsbranche hinke verglichen mit anderen immer noch ein wenig hinterher. Reisen, Handel und Industrie und Banken seien schon stärker digitalisiert als die Versicherungen. "Wir können deswegen von vielen anderen lernen", findet Smaczny.

Hat er Angst vor Google, Amazon und Co.? "Ich wäre ein reicher Mann, wenn ich die Frage beantworten könnte, was sie vorhaben", sagt er. Aber auch sie studiert er natürlich sorgfältig. Und er verweist hier zum zweiten Mal auf die bei Ergo neu eingeführte Two-Speed-IT. "Wir sind nicht perfekt, aber auch nicht beunruhigter über den Wettbewerb als andere Branchen", sagt er, der neue Insurance-Guy.