Immer mehr Software-Anbieter rangeln sich um mittelständische Unternehmen. Diese waren bisher eher bekannt dafür, sich im technischen Bereich zurückhaltend zu verhalten und finanzielle Risiken zu scheuen. Dennoch sind sie zurzeit das Hauptziel der Verkäufer von größeren und kleineren Lösungsanbietern wie Sage Software, Epicor und Microsoft Business Solutions.
Ein Großteil der befragten mittelständischen Unternehmen gab an, dass sie bei Investitionen in ERP-Lösungen nur in 50 Prozent der Fälle einen Return on Investment (ROI) erzielen. Das weist darauf hin, dass die eingesetzten Lösungen weder den Anforderungen noch den Erwartungen der Firmen entsprechen. Es sei jedoch auch möglich, dass der Mittelstand die Vorteile seiner ERP-Software nicht vollständig nutze.
Kleinere Unternehmen sind damit konfrontiert, dass sie ihre Betriebskosten weiter senken müssen, so die Studie. Dabei sollten sie sich bewusst machen, dass eine entsprechende Technik nötig sei, um kostengünstig und kundenfreundlich zu arbeiten.
Der Untersuchung zufolge hat das Umsatzwachstum die Senkung der Betriebskosten als entscheidenden betriebswirtschaftlichen Antrieb in den meisten mittelständischen Unternehmen eingeholt. Für 77 Prozent der Befragten spielt das Wachstum eine entscheidende Rolle, mehr als die Hälfte konzentrieren sich immer noch auf die Betriebskosten.
Nach konjukturbedingten Kostenreduzierungen investiert der Mittelstand nun wieder in Ausstattung oder Personal. Weltklasse-Unternehmen würden allerdings nach wie vor nur vorsichtig investieren.
Ganzheitliche Lösungen
Laut der Befragung sind integrierte und fragmentierte Business-Applikationen die Lösung für mittelständische Unternehmen. Mit deren Hilfe könnten die Firmen ihre vorhandene Technik besser einsetzen. Allerdings fügt sich der Plan für einen reibungsloseren Geschäftsbetrieb nicht so einfach in die bestehenden Anwendungen.
Unternehmen streben danach, ihre gesamten geschäftlichen Applikationen zusammenzulegen, so die Analyse. Außerdem bevorzugen sie ganzheitliche Lösungen. Während 26 Prozent zurzeit mit einer integrierten ERP-Lösung arbeiten, planen mehr als die Hälfte der Befragten noch in diesem Jahr eine solche Software einzusetzen.
Die Befragten gaben an, dass mittelständische Unternehmen sehr kundenorientiert arbeiten. Im vergangenen Jahr dominierte CRM die Technologie-Pläne. Das soll sich auch 2005 nicht ändern. Fast die Hälfte der Befragten gab an, dass sie sich mit CRM beschäftigen. 26 Prozent planen ein Upgrade ihrer Lösungen. Dennoch sind die meisten Firmen unzufrieden mit ihren derzeitigen Lösungen. Elf Prozent wollen sich von ihren bisherigen Software trennen und zu "best of breed"-Anwendungen wechseln. Zwölf Prozent planen den Einsatz von Lösungen ihrer ERP-Provider.
Für die Untersuchung wurden 98 Unternehmen befragt. Die Studie "ERP in the Mid-Market Enterprises" ist aus dem Benchmark Report 2005 von Aberdeen.