Die Analysten sehen in ihrer Glaskugel die Konvergenz von Unternehmensanwendungen und Desktop Tools kommen und wollten wissen, wie weit diese Vision noch von der Wirklichkeit entfernt ist. Dabei unterteilen sie die untersuchten Firmen nach bewährter Aberdeen-Manier in "Best in Class" (BiC), Durchschnitt oder Trödler. Während die Musterschüler mit einem Plus von 20 Prozent beim Bruttoergebnis aufwarten können, weist der Schnitt nur ein Wachstum von 6,6 Prozent vor. Bei den Nachzüglern sind es bloß 0,8 Prozent.
Nach den Zahlen der Analysten laufen die Prozesse in 29 Prozent der BiC-Unternehmen ab, ohne dass zwischen Desktop- und Unternehmensanwendungen hin- und hergeklickt werden muss. Im Schnitt gilt das nur für 18 Prozent der Studienteilnehmer, bei den besonders langsamen Firmen nur für sieben Prozent.
Bessere Entscheidungen und mehr Zusammenarbeit
Ziel ist für 37 Prozent der Befragten zunächst einmal, schnellere und bessere Entscheidungen innerhalb der Unternehmensführung zu ermöglichen. Je 25 Prozent geben außerdem an, Zusammenarbeit sowie die Produktivität des einzelnen Mitarbeiters steigern zu wollen.
Als weitere Vorteile der Konvergenz verschiedener Anwendungen gelten flexibleres Reporting (24 Prozent) und ein einheitliches User Interface für verschiedene Applikationen (21 Prozent). Nebeneffekt: Dadurch sinken die Kosten für Trainings, wenn neue Applications eingesetzt werden.
Insgesamt zeigt sich bei der Analyse, dass in besonders erfolgreichen Firmen mehr Menschen direkten Zugang zu Enterprise-Daten haben als im Schnitt.
Die Mission Konvergenz ist nach Ansicht von Aberdeen erst erfüllt, wenn sie auch für mobile Mitarbeiter gilt. Da scheint noch Einiges zu tun zu sein, wie ein Blick auf die aktuelle und geplante mobile Nutzung zeigt. Den höchsten Wert bei der faktischen mobilen Nutzungsmöglichkeit weist mit siebzehn Prozent ERP auf. Immerhin planen weitere 25 Prozent, den mobilen Zugriff einzurichten.
In Sachen Mobilität sind die Musterschüler auch nicht besser
Auf den Plätzen zwei und drei folgen Customer Relationship Management (CRM) mit 14 Prozent faktischer und 26 Prozent geplanter mobiler Nutzung und Business Intelligence (BI) beziehungsweise Analyse-Tools mit neun Prozent faktischem und 27 Prozent geplantem mobilen Zugriff.
In diesem Punkt zeigt sich, dass selbst die Musterschüler nicht wesentlich besser abschneiden als der Durchschnitt der Befragten.
Die Analysten sprechen folgende Tipps aus:
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Schritt Eins besteht darin, den Zugang zu den nötigen Daten möglichst für alle Entscheider zu ermöglichen. Wie Aberdeen sagt, brauchen sie "eine einzige Version der Wahrheit".
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Zumindest die Führungsriege muss direkten Zugang zu Enterprise Applications haben,
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Daten aus Excel- oder sonstigen Tabellen sollten auf einem einzigen Server liegen, auf den jeder Zugriff hat, der die Informationen braucht und
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Workflows sollten so weit wie möglich automatisiert werden, um die Geschäftsprozesse zwischen den Abteilungen zu koordinieren.
Aberdeen hat für die Analyse "Two worlds converge: Enterprise Applications meet the desktop" mit 250 Informatikern gesprochen.