Drahtlose Kommunikation

Europamarkt für drahtlose Technologien im Unternehmensbereich

17.04.2003
Unterschiedliche drahtlose Übertragungstechniken wie WLAN und Bluetooth kommen in Unternehmen vermehrt zum Einsatz. Der Analyse von Frost & Sullivan zufolge verzeichnen die Firmen dadurch einen Zuwachs an Produktivität.

Drahtlose Technologien bringen Unternehmen Produktivitätszuwächse

Der Einsatz drahtloser Technologien in Unternehmen ist ein milliardenschwerer Markt für Mobilfunkbetreiber, Dienstanbieter und Gerätehersteller. Doch die gegenwärtige Wirtschaftslage zwingt zu Risikominimierung und Kostensenkung, weshalb IT-Investitionen derzeit auf dem Prüfstand stehen. Entsprechend interessant sind die Einstellungen und Ansichten von IT-Unternehmenskunden sowie ihre Wahrnehmung der Anbieter, wie sie jetzt von der Unternehmensberatung Frost & Sullivan (www.wireless.frost.com) untersucht wurden.

Gestützt auf eine Befragung von über hundert Führungskräften in acht europäischen Ländern, zeigt die Analyse zunächst einen erheblich gewachsenen Bekanntheitsgrad der drahtlosen Technologien und Dienste (darunter WLAN, SMS, HSCSD, GPRS und WAP) in den europäischen Unternehmen. Die Betreiber wurden nach einer Reihe von Kriterien wie Kundendienst, Übertragungsqualität, Marketing und Zuverlässigkeit bewertet. Im Allgemeinen erhielten sie gute Noten; die Mehrheit der Befragten hat vorläufig nicht die Absicht, ihren Dienstanbieter zu wechseln.

Die Bewertung der sechs wichtigsten Handset-Hersteller nach Benutzerfreundlichkeit, Marketing, Kundendienst und Preis-Leistungs-Verhältnis erbrachte relative Zufriedenheit, aber auch noch Spielraum für Verbesserungen.

Nach Michael Wall, Branchenanalyst bei Frost & Sullivan, zeigt die Einführung drahtloser Technologien und Dienste in europäischen Unternehmen eine erfreuliche Dynamik. Es gibt aber in allen Bereichen der Branche noch erheblichen Verbesserungsbedarf. Die Schlüsselprobleme sind Zuverlässigkeit und Kosten sowie Sicherheit.

WLAN erfolgreich im Einsatz für begrenzte Mitarbeitergruppen

Die Sicherheit steht insbesondere bei WLANs weiter ganz oben auf der Liste. Sorgen bereiten die tatsächlichen oder vermeintlichen Sicherheitslücken des Standards - was nicht überrascht angesichts der negativen Publicity der letzten Zeit.

WLAN hat mit dem "Wi-Fi"-Standard 802.11b eine starke Präsenz erreicht. Bereits 42 Prozent der befragten Unternehmen setzen es ein und weitere 15 Prozent planen eine Einführung. Der Markt bietet weiterhin große Wachstumschancen, das Interesse am Umsteigen auf den schnelleren Standard 802.11a scheint aber noch gering. Für die meisten WLAN-Nutzer hat sich die Investition positiv ausgewirkt, allerdings als Technologie für einen engeren Mitarbeiterkreis und nicht als Gesamtlösung zur Vernetzung aller Computernutzer.

Bluetooth sorgt für die Verbindung vom Notebook zum Handy

Bei Bluetooth erfreuen sich vor allem Bluetooth-Handys zunehmender Verbreitung, gefolgt von Computern und Peripheriegeräten. Als Schlüsselanwendung gilt die Verbindung vom Notebook zum Handy, die den Internetzugang über das Mobilfunknetz ermöglicht. Knapp die Hälfte aller Nutzer nannten diesen Aspekt als wichtigste Anwendung, gefolgt von LAN Zugang, Peer-to-Peer Networking und Synchronisation.

Die Nachfrage nach Bluetooth-Geräten im Unternehmensbereich ist insgesamt noch ziemlich niedrig. Nur neun Prozent der befragten Unternehmen verwenden es bereits, weitere 22 Prozent planen die Nutzung in nächster Zeit. Dennoch haben Bekanntheit und Verständnis der Technologie seit der ersten Anwenderanalyse Mitte 2001 zugenommen. Fortschritte bei Sicherheit, Kosten und der Bereitstellung sinnvoller Anwendungen vorausgesetzt, kann Bluetooth erhebliches Potenzial entfalten.

Drahtlose Datendienste, richtig eingesetzt, bringen spürbare wirtschaftliche Vorteile. Immerhin 64 Prozent aller befragten Unternehmen sehen einen Produktivitätszuwachs durch drahtlose Anwendungen gegeben. Anwendungen wie E-Mail, Personal Information Management (PIM) und Customer Relationship Management (CRM) werden mithilfe von drahtlosen Datendiensten durchgeführt. Wegen Sicherheitsbedenken und hohen Kosten bleiben die Teilnehmerzahlen jedoch weiter hinter den Erwartungen zurück.

Die vollständige Analyse kann bei Frost & Sullivan erworben werden.