5 IT-Trends für die Gesundheit

Ferndiagnose per iPad

27.12.2010 von Hartmut  Wiehr
Augenimplantate mit Mikrochips, eigene Gesundheitsdaten vom Hausarzt aufs Smartphone: Ein Bericht von CSC zeigt, wie IT das Gesundheitswesen umkrempelt.

Intelligente Tabletten, die genau definierte Dosen ihres Wirkstoffs im Körper des Patienten freigeben - nur ein Beispiel für Informationstechnologie, die zu einer Revolution im Gesundheitswesen führen soll. Mehrere solcher Anwendungen listet der CSC-Report “The Future of Healthcare: It’s Health, Then Care” auf. Er nennt unter anderem auch Kontaktlinsen mit Mikrochips, die den Einsatz verbessern, und IT-gestützte Mittel, die für eine Erneuerung der Haut sorgen sollen. Selbst Gehirnimplantate werden in Erwägung gezogen.

Moderne IT wie zum Beispiel Smartphones sollen laut einem CSC-Report zu einer Revolution der Medizin führen.
Foto: CSC

Insgesamt benennt der Report fünf Schlüssel-Trends, die nach Ansicht von CSC das Gesundheitswesen fundamental verändern werden. Gemeinsam ist ihnen, dass IT die zentrale, antreibende Kraft ausmacht:

1. E-Power to the Patient

Patienten erhalten täglich Informationen über ihren Gesundheitszustand, wenn sie über einen Provider an ein Krankenhaus oder einen niedergelassenen Arzt und dessen Informationssysteme angeschlossen sind. Monitoring und geeignete Applikationen sind aber teilweise erst noch in Entwicklung. Smartphones werden eine besondere Rolle spielen, ebenso verschiedene Sensoren am Körper oder in der Wohnung des Patienten, zum Beispiel im Badezimmer.

2. Frühere Entdeckung von Krankheiten

Die rechtzeitige Entdeckung und Diagnose von Krankheiten ist entscheidend, wenn eine Behandlung erfolgreich sein soll. Technische Hilfsmittel hierfür können eine ganze Bandbreite von einfachen Überwachungsgeräten bis hin zu hochkomplexen Testlösungen umfassen. Dazu können Nanotechnologie-Geräte für den Brusttest zur Entdeckung von Diabetes oder Krebs gehören oder auch Kameras und Fiber-Optic-Lösungen zur Krebsidentifizierung.

3. Neue Implantate-Generation


Die nächste Generation von Hochtechnologie-Geräten wird Implantate und Sensoren umfassen, die den Krankheits- und Genesungsprozess direkt vor Ort, also im Körper des Patienten, kontrollieren. Sie können auch besonders kranke Organe ersetzen, zum Beispiel die Augen bei Erblindung. Ein weiteres Beispiel: So genannte Smart Pills senden Signale, wenn sie vom Körper verdaut beziehungsweise der Wirkstoff aufgenommen worden ist.

4. Mehr Ressourcen und Anbieter


Die Rolle von Gesundheits-Providern wird sich ändern, da es mehr von fern gesteuerte Geräte geben wird und neue Online-Communities sich dieser Thematik annehmen werden. Dies gilt sowohl für die Diagnose- und Heilungsprozesse im engeren Sinn als auch für Training und Unterricht. Für Smartphones, Videos und Apps für iPad und andere Tablets wird es neue Einsatzbereiche in der Medizin geben.

5. Globales Ecosystem für Healthcare


CSC sieht ein künftiges Global Healthcare Ecosystem entstehen, das weltweit Daten und medizinisches Wissen zur Verfügung stellt. Beispielsweise sollen in dem Projekt "M2Gen“ personalisierte Behandlungsmethoden für Krebs erforscht werden, und die "Aeras Global TB Vaccine Foundation“ führt Impftests auf drei Kontinenten durch. Im Projekt "Global Public Health Grid” geht es um die weltweite Verbesserung der medizinischen Informationssysteme.

Die Untersuchung wurde durchgeführt vom “Leading Edge Forum” (LEF), das sich als globale Community und Teil von CSCs "Office of Innovation“ versteht. Ziel von LEF ist es, schnellere geschäftliche Resultate durch den Einsatz fortgeschrittener Informationstechnologie zu erreichen.

Der Report malt die Zukunft des Gesundheitswesens in rosigem Licht aus: IT kann den Patienten mit vielen neuen Methoden helfen. Jetzt müssen nur noch Regierungen, Krankenkassen, Krankenhäuser und Ärzte mitmachen. So betrachtet, könnte es mit der revolutionären medizinischen Zukunft noch etwas dauern.

Der Report steht zum kostenlosen Download bereit: The Future of Healthcare: It’s Health, Then Care.