Die Analysten erwarten, dass das Geschäft mit Lizenzen für ECM-Lösungen bis in fünf Jahren ein Volumen von 3,5 Milliarden US-Dollar weltweit erreicht hat. Das Bemühen um wirksames Content Management steht der Untersuchung zufolge derzeit an vorderster Stelle bei den IT-Investitionen von Unternehmen. Am meisten werden Firmen aus der Gesundheits-Branche für neue ECM-Technologien ausgeben, gefolgt von Betrieben aus dem öffentlichen Sektor. Kleine und mittlere Betriebe sollen für mehr als zwei Drittel der Investitionen verantwortlich sein.
In den Vereinigten Staaten und Großbritannien werden die höchsten Zuwächse beim Einsatz von ECM erwartet. Die USA gehören derzeit noch zu den Staaten mit der geringsten ECM-Durchdringung, ebenso wie Frankreich. Weniger als drei Viertel der Firmen dort setzen derzeit entsprechende Lösungen ein. Bis 2010 sollen es in Amerika etwas mehr als 90 Prozent sein. Einen ähnlichen Stand erwarten die Marktbeobachter in zwei Jahren für Großbritannien, Italien und die Benelux-Staaten. Letztere gehören mit einer Durchdringungsrate von über 85 Prozent allerdings schon jetzt zu den Ländern mit der höchsten Verbreitung von ECM-Lösungen in Firmen, weshalb die Zuwächse nicht allzu hoch ausfallen dürften.
Ähnlich stark verbreitet ist der Einsatz von ECM derzeit auch in Deutschland und Spanien. In beiden Ländern arbeiten ebenfalls schon mehr als 85 Prozent aller Betriebe mit mindestens einer ECM-Lösung. Innerhalb der kommenden zwei Jahre werden es laut Datamonitor 96 Prozent sein - der Markt ist dann gesättigt. Hinterher hinken indes Frankreich und Australien. Innerhalb desselben Zeitraums sind hier kaum Zuwächse zu erwarten. Es wird dabei bleiben, dass etwas mehr als vier von fünf Firmen in beiden Ländern mit ECM arbeiten.
Weltweit gesehen haben derzeit vier Fünftel der Unternehmen eine Lösung zum Content Management im Einsatz. Bei den meisten handelt es sich aber offenbar um spezielle Lösungen. Viele Unternehmen wollen nun dazu übergehen, ein umfassendes Informations- und Daten-Management zu installieren. Das dürfte der Grund sein, warum laut der Befragung von Datamonitor jedes fünfte Unternehmen, das bereits in ECM investiert hat, plant, dies in den kommenden sechs Monaten erneut zu tun.
Im Gesundheitswesen, für das die Analysten besonders hohe ECM-Zuwächse erwarten, sind solche Lösungen derzeit noch vergleichsweise selten. Nur zwei von drei Betrieben setzen sie ein. Den hohen Zuwachs bis auf eine Durchdringung von 88 Prozent bis 2010 führen die Analysten darauf zurück, dass in dieser Branche die Anforderungen ans Informations-Management stark gestiegen sind. Am häufigsten sind zum jetzigen Zeitpunkt Firmen aus dem Sektor der Finanzdienstleistungen mit ECM-Lösungen ausgestattet. Nur 15 Prozent der Dienstleister arbeiten nicht damit. In 24 Monaten werden es wahrscheinlich nur noch fünf Prozent sein.
Archivierung von E-Mails wichtig
Systeme zum Archivieren von E-Mails sind in den nächsten fünf Jahren die stärksten Treiber für den ECM-Markt. Weil Mitarbeiter in Firmen zunehmend auf elektronischem Weg miteinander kommunizieren, fallen immer mehr Daten im E-Mail-Verkehr an, aber auch in firmeneigenen Intranets, Blogs oder Wikis. Die meisten Betriebe haben Datamonitor zufolge schnell erkannt, dass sie diese Informationen sichern und strukturieren sollten. Als einen wichtigen Grund hierfür hat die Studie ausgemacht, dass viele Unternehmen hoffen, Rechtsstreitigkeiten vermeiden zu können, wenn Daten aus der Kommunikation strukturiert vorliegen und bei Bedarf auffindbar sind.
Von der Bereitstellung von ECM-Lösungen durch Externe kommen immer mehr Firmen ab. Ein Grund dafür ist, dass Firmen danach streben, immer größer werdende Mengen an Informationen ständig intern verfügbar zu haben. Sicherheitsbedenken sind ein weiterer Antrieb für viele, im Geschäftsbetrieb anfallende Daten lieber innerhalb der eigenen Firewall aufzubewahren. Für gehostete ECM-Lösungen sind den Analysten zufolge deshalb kaum noch Zuwächse zu erwarten.
Der Bericht "Understanding Adoption of Content Management Solutions" von Datamonitor basiert auf einer Umfrage unter 800 CIOs und IT-Managern in den USA, Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Benelux-Ländern und Australien. Eingeflossen sind auch Daten aus den "Technology Trends"-Untersuchungen der Marktbeobachter.