Die Konjunktur in der IT-Branche zieht an. Fachleute auf dem IT-Arbeitsmarkt werden wieder verstärkt nachgefragt. Der wachsende Bedarf macht sich auch im Einkommen bemerkbar. Von dem allgemeinen Aufwärtstrend profitieren ebenfalls Berufsanfänger, wie aus der Studie hervorgeht. So beträgt ihr durchschnittliches Gehalt im Mittelstand 36.200 Euro und damit 200 Euro mehr als 2005. Jeweils 500 Euro mehr bekommen Junior-Programmierer (43.500 Euro) und Nachwuchs-Net-Spezialisten (42.500 Euro).
Inzwischen nähern sich viele IT-Gehälter mittelständischer Unternehmen den Löhnen der Konzerne an: Dabei zahlt der Mittelstand in einigen Bereichen sogar mehr: Beim Basisgehalt beispielsweise haben Mitarbeiter aus den Abteilungen Forschung und Entwicklung (43.800 Euro) sowie Vertrieb (37.200 Euro) gegenüber ihren Kollegen im Konzern (41.700 bzw. 34.500 Euro) die Nase vorn.
Ein deutlicher Unterschied zeigt sich auch in den Zielgehältern der erfahrenen Angestellten: Hier verdient der Mittelständler in der IT-Beratung mit 78.300 Euro gut 5.000 Euro mehr als der Beschäftigte im großen Unternehmen. Noch größer ist die Diskrepanz beim technischen Kundendienst: So bekommt der Fachmann in diesem Bereich mit 74.900 Euro im Jahr rund 14 Prozent mehr als sein im Konzern beschäftigter Kollege (65.000 Euro).
Besser sieht der Verdienst von Berufsanfängern in Konzernen dagegen in der Rechtsabteilung aus: Hier erreichen sie ein Basisgehalt von 40.300 Euro, während Beschäftigte in kleineren Unternehmen 34.400 Euro verdienen. Auch in der Personalabteilung (39.400 Euro gegenüber 35.300 Euro) sind die Unterschiede signifikant.
Variabler Gehaltsanteil in kleineren Firmen höher
Darüber hinaus setzt sich der Trend zu einer Variabilisierung der Einkommen fort. "Einige Unternehmen verzichten auf eine Anhebung des Grundgehaltes und definieren einen flexiblen Einkommensteil, der nur ausbezahlt wird, wenn auch die Firmenergebnisse am Ende des Jahres stimmen", erklärt Martin Hofferberth, Vergütungsexperte bei Towers-Perrin.
Grundsätzlich ist die Variabilität der Vergütung bei kleineren Firmen höher, weil auch das Geschäftsrisiko größer ist. Das ist besonders im Vertrieb und im Bereich IT-Beratung zu beobachten. Je niedriger der Mitarbeiter in der Hierarchie steht, desto geringer fällt der variable Anteil seines Gehaltes aus. Durchschnittlich beträgt der variable Anteil beim Gruppenleiter zehn Prozent, während er zum Beispiel in der Software-Industrie rund ein Viertel des Zieleinkommens ausmacht.
Bei der Frage, in welcher Stadt die höchsten Gehälter gezahlt werden, belegt München die Spitzenposition vor Frankfurt am Main. Laut Towers-Perrin unterscheiden sich die Löhne um rund fünf Prozent. Zwischen München und Ostdeutschland beträgt die Differenz sogar zwanzig Prozent.
Auch im europäischen Vergleich sieht die Bilanz positiv aus: Deutschland steht in einer Reihe mit Österreich und Dänemark in der zweithöchsten Gehalts-Kategorie. Topverdiener sind die Schweizer: Hier darf sich der eidgenössische Unternehmensleiter auf ein Grundgehalt von 270.000 Euro jährlich freuen. An der Untersuchung beteiligten sich 110 Unternehmen aus dem IT- und TK-Sektor. Abgefragt wurden die Gehälter der Unternehmens-, Bereichs-, Abteilungs- und Gruppenleiter, zusätzlich noch die der Key-Account-Manager, Vertriebler und Projektleiter.