Siebzig Produktionsstandorte und 35 Außenbüros verbindet das Netzwerk des EADS-konzerns. Die etwa 110.000 Mitarbeiter sind vor allem in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien in den fünf Konzernsparten Airbus, Military Transport Aircraft, Aeronautics, Space, Defence and Security Systems tätig. Letztes Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von fast 32 Milliarden Euro. Runde drei Prozent steckt die EADS in seine Informationstechnologie: Ein Etat von fast einer Milliarde Euro.
Das zweimal jährlich tagende IT-Governance Board, das hauptsächlich aus Mitgliedern des Executive Committees besteht, beschließt die strategischen konzernweiten Projekte und ist zuständig für das Alignment der IT mit den Business-Zielen. Das IT-Comittee trifft sich alle zwei Monate. Teilnehmer: Die fünf Divisions-CIOs und Konzern-CIO Birgitta Klasen, die seit Februar 2004 im Amt ist. Dieses Gremium schlägt dem Governance Board Projekte vor und überwacht den Ablauf laufender Programme.
Michel Thoraval ist Vice President und Leiter des IT-Programm-Office. Er ist für Definition, Planung und Einhaltung konzernweiter Projekte zuständig. "Die Kern-Prozesse in den einzelnen Divisionen sind so spezifisch, dass eine generelle Regelung keinen Sinn machen würde“, sagt Thoraval
Die Flugzeugbauer wüssten selbst am besten, welche IT-Ausstattung sie brauchen – konzernweite Vorgaben würden hier keine Vorteile bringen, so Thorval. Bei der IT-Infrastruktur, die über die einzelnen Bereich hinausgeht, wie etwa eine einheitliche Plattform, sieht das anders aus: "Konzernweite Standards für die IT-Infrastruktur schätzen wir als geschäftskritisch ein", erläutert Thoraval.
Zu den EADS-Standards gehören SAP als betriebswirtschaftliche Lösung, Netzwerk-Infrastruktur und Desktop-Systeme. SAP spielt dabei eine Sonderrolle: „In enger Partnerschaft mit SAP entwickeln wir gemeinsam, auf der Basis von SAP Software, die speziell auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen anbietet“, sagt Thoraval.
Auch im Bereich Netzwerk und Desktop machen konzernweite Standards Sinn: Unternehmensweite Verträge und SLAs für Netzwerkprovider lassen sich zentral aushandeln, die geballte Einkaufsmacht des Konzerns bringt für Desktop-Systeme nicht nur bessere Preise, sondern eine einheitlich Ausstattung vereinfacht das Ausrollen von Software, Administration, Wartung und Support.
Für dieses Jahr stehen vor allem Ansätze zur Konsolidierung von Data-Center Services, Desktop Services- und Network-Services auf dem Programm der Projekte. Harmonisierte Lösungen zur Unterstützung des Personalmanagements und Einkaufsprozesse werden ebenfalls untersucht. Auch die Weiterentwicklung unternehmensspezifischer SAP-Anwendungen in Zusammenarbeit mit den Walldorfern steht im laufendem Jahr auf Agenda.
„Die Kombination von globalem Infrastrukturansatz und lokalen geschäftsspezifischen Lösungen ist der Schlüssel, um unsere IT zur Basis für den Unternehmenserfolg zu machen”, sagt Thoraval.