Dieses Fazit basiert auf dem weltweiten Vergleich von 1.000 Unternehmen, bei dem über einen Zeitraum von fünf Jahren Umsatz und Ertrag, Kapitalrendite und andere Kategorien verglichen wurden. Zu den 94 Firmen, die trotz niedrigerer F&E-Gelder besser abschnitten als die Konkurrenz, zählen Adidas, Apple, Google und Toyota.
Das brachte die Analysten auf die Frage, woran das bessere Ergebnis liegt. Antwort: Diese Firmen zeichnen sich durch ein überdurchschnittliches Kundenverständnis, die schnelle Reaktion auf Marktveränderungen und eine hohe Marketingkompetenz aus.
Von den weltweiten F&E-Budgets könnten Dänemark und Norwegen leben
Die Autoren der Studie haben die Etats für Forschung und Entwicklung bei allen befragten Unternehmen näher unter die Lupe genommen. Demnach haben die Firmen im Jahr 2005 insgesamt 407 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Diese Summe liegt höher als das kombinierte Bruttoinlandprodukt von Dänemark und Norwegen.
Der Betrag soll allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Töpfe - gemessen am Umsatz - in den vergangenen Jahren immer kleiner geworden sind. Hatten die Unternehmen im Jahr 2000 noch 4,09 Prozent ihres Erlöses für Forschung und Entwicklung ausgegeben, waren es 2005 nur noch 3,84 Prozent. Würden nur die absoluten Zahlen betrachtet, ginge die Kurve trotzdem nach oben.
Dabei lassen sich europäische Firmen den Bereich F&E weniger kosten als die Konkurrenz auf anderen Kontinenten. Hier kommen die Etats nur auf 2,3 Prozent, in den USA liegen sie bei mehr als fünf Prozent. Dazu Georg List, Geschäftsführer von Booz Allen Hamilton: "Dies liegt vor allem an der relativ geringen Dichte von forschungsintensiveren Industrien wie IT und High-Tech."
Trotzdem brauchen sich die Europäer nicht zu verstecken: Im "Global Innovation 1000"-Ranking finden sich unter den Top 20 für das Jahr 2005 gleich vier europäische Pharmakonzerne, nämlich Roche Holdings, Novartis, Sanofi-Aventis und GlaxoSmithKline.
Deutsche Firmen geben ein gutes Bild ab
Was deutsche Player betrifft, so konnten sich DaimlerChrysler auf Platz vier und Volkswagen auf dem dreizehnten Rang behaupten. Bei Siemens glaubt man offenbar trotz der Studienergebnisse daran, dass Geld innovativ und erfolgreich macht: Mit einer Steigerung des F&E-Budgets um knappe elf Prozent - in absoluten Zahlen sind es damit 6,5 Milliarden US-Dollar - schoben sich die Münchner um einen Platz auf Rang Sechs nach vorne.
Global betrachtet ergibt sich für das "Global Innovation 1.000"-Ranking 2005 folgendes Bild: Ford, Pfizer, Toyota, DaimlerChrysler, General Motors, Siemens, Johnson&Johnson, Microsoft, IBM und GlaxoSmithKline.
Nach Sparten geordnet, zeigt sich die IT- und Elektronikindustrie am innovationsfreudigsten: Sie vereint mehr als ein Viertel (26 Prozent) aller F&E-Ausgaben auf sich. Mit 22 Prozent zeigt sich auch der Gesundheitssektor fit. Und die Automobilindustrie steht mit 17 Prozent ebenfalls nicht auf der Bremse.
Für die Studie "Global Innovation 1.000" hat Booz Allen Hamilton die tausend Global Player untersucht, die ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung nennen. Dementsprechend können auch nur die im Ranking erscheinen.