Im Zuge der Übernahme wurde auch der dänische Outsourcing-Dienstleister DM-Data aufgekauft. An dieser Gesellschaft hält Maersk Data 45 Prozent der Aktien, zehn Prozent befinden sich in den Händen des schwedischen Unternehmens WM-Data. Ein weiterer Shareholder ist die Danske Bank. Für dieses Institut wird IBM der Mitteilung gemäß künftig IT-Services bereitstellen.
Maersk Data verbuchte vergangenes Jahr einen operativen Gewinn von gut 40 Millionen Euro. Das war eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 13 Prozent. Das Umsatzvolumen wuchs um sechs Prozent auf fast 470 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte erlösten die Dänen im Ausland. Die Gewinnmarge vor Steuern (EBIT) lag 2003 bei neun Prozent. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen ähnliche Umsatzzahlen und eine höhere Nettogewinnmarge.
Die A.P. Moller - Maersk Group besitzt eines der weltgrößten Logistikunternehmen. Maersk Data gilt daher als Spezialist für IT-Beratung im Bereich Transport und Logistik. Das Unternehmen ist zudem im öffentlichen Sektor sowie in den Branchen Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft tätig. In diesen Sektoren will IBM seine Position ausbauen.
Das behördliche Genehmigungsverfahren der Akquisition wird voraussichtlich noch fünf Monate beanspruchen. Der militärische Unternehmenszweig von Maersk Data ist von dem Deal ausgeklammert.
Das Consulting-Unternehmen Ovum sieht in der Übernahme das Beispiel eines bestimmten Musters: Zum einen stehen viele europäische IT-Service-Firmen vermehrt zum Kauf an. Die Interessenten stammen meist aus den USA. Sie wollen so ihre Position in Europa stärken.
Zum anderen spaltet sich der nordeuropäische Markt in ein Topsegment internationaler Kunden und den Rest auf. Im Spitzenbereich werden die lokalen IT-Service-Anbieter mit ihrer begrenzten geographischen Reichweite mehr und mehr von den globalen Riesen verdrängt. Das Topsegment stufen lokale Dienstleister wie Tieto-Enator oder WM-Data aber nur als "Sahnehäubchen" ein. Es gebe in Nordeuropa dagegen einen massiven Kundenstamm im oberen SMB-Bereich, wo es auf lokale Kompetenz und nicht auf globale Präsenz des Anbieters ankomme. Um dieses Segment verstärkt zu adressieren, tätigten Global Player wie IBM Akquisitionen wie Maersk Data, so Ovum.
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