Die UN-Luftfahrtbehörde International Civil Aviation Organization (ICAO) hat am Montag beschlossen, den Transport von Lithium-Ionen-Batterien im Laderaum von Passagierflugzeugen vorerst zu verbieten, da Piloten und Flugzeughersteller diese als ein Brandrisiko einschätzen. Demnach seien die bisherigen Transportmaßnahmen nicht sicher genug, berichtet Reuters. In der Kabine sollen dennoch weiterhin Smartphones und Laptops, in denen derartige Akkus eingebaut sind, verwendet werden dürfen.
Bisher wurden bereits die Lithium-Metall-Batterien, welche in Uhren benutzt werden, weltweit aus den Laderäumen von Passagierflugzeugen verbannt. Während die Lithium-Metall-Batterien nicht wieder aufladbar sind, lassen sich die Lithium-Ionen-Batterien, die vor allem in Telefonen, Tablets und Laptops verbaut sind, wieder aufladen. Die ICAO gab bekannt, dass die neue Verordnung ab dem 1. April in Kraft tritt und so lange gilt, bis eine neue feuerresistente Verpackung entwickelt wurde, um die Batterien sicher zu transportieren. Hintergrund für diese Maßnahmen waren Tests, bei denen die Akkus im Laderaum explodierten und durch die installierten Feuerschutzanlagen in Passagierflugzeugen nicht gelöscht werden konnten.
Wie der ICAO-Konzil-Präsident Olumuyiwa Benard Aliu in einem offiziellen Statement verkündete, wird der neue Verpackungs-Standard bis 2018 erwartet. Bis dahin seien die neuen Richtlinien für alle ICAO-Mitglieder verbindlich. In einem Schreiben der ICAO heißt es: "In Bezug auf die Empfehlung [...] des Gremiums für Gefahrengut (DGP/25) [...] hat das ICAO-Konzil der Verbesserung der [...] technischen Vorschriften für Lithium-Ionen-Batterien zugestimmt, sodass Geräte bei einem Zustand von unter 30 Prozent Aufladung transportiert werden dürfen [...]."
Eine Organisation, welche Flugzeughersteller wie Boeing vertritt, gab im letzten Jahr bekannt, dass bestehende Feuerlösch-Systeme an Bord von Flugzeugen nicht ausreichen, um ein durch Lithium-Batterien entfachtes Feuer zu löschen. Demnach existiert zum jetzigen Zeitpunkt das Unvermögen, ein absolutes Maß an Sicherheit zu gewährleisten, da die Lithium-Ionen-Batterien sich zu sehr durch ihre chemische Zusammensetzung, Größe und Design-Typen unterscheiden. Darüber hinaus fehlt ebenfalls ein Verpackungs-Standard, um das Brandrisiko zu minimieren. Diese Probleme sollen jedoch bis 2018 behoben werden.