Unternehmen sehen vor allem in den BRIC-Staaten China (53,8 Prozent), Indien (34,5 Prozent), Russland (23 Prozent) und Brasilien (19 Prozent) sowie Polen (17 Prozent) neue Wachstumsmärkte. Allerdings sind hier zahlreiche logistische Herausforderungen zu meistern. Dazu gehören neben dem Transport und der Lagerung von Waren auch die Zollabwicklung bei Export- und Import-Geschäften. Überwiegend möchten die Unternehmen dabei gerne mit ihren bestehenden Dienstleistern kooperieren, denn sie sind insgesamt mit deren Leistungen zufrieden.
IT-Fähigkeiten machen innovativ
Pflichtprogramm ist deshalb für 92 Prozent der befragten Logistik Manager, dass ihre Dienstleister gewisse IT-Standards einhalten. Laut Umfrage ist aber nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass ihr Logistik-Provider neue und innovative Ansätze liefert, um eine effektivere IT-gestützte Lagerhaltung, Transport- oder Zollabwicklung sicherzustellen.
Vor allem die Zufriedenheit mit der IT-Ausstattung der Logistik-Anbieter lässt zu wünschen übrig. Im Durchschnitt gaben 35 Prozent aller Befragten an, mit den IT-Fähigkeiten ihrer Dienstleister zufrieden zu sein. Sie ist damit im Vergleich zu früheren Jahren sogar deutlich gesunken. Beispielsweise waren in Nordamerika im Jahr 2004 noch 45 Prozent der befragten Supply-Chain-Manager mit der IT-Qualität ihrer Dienstleister zufrieden, im Jahr 2005 waren es 40 Prozent und in der aktuellen Umfragen äußerten sich lediglich 36 Prozent der Befragten positiv.
Integration ist Trumpf
Den Beratern zufolge erfordert die zunehmende Vernetzung von Kunden-Systemen sowie neue Dienstleistungen immer bessere Informationstechnologien auf Seiten der Logistik-Provider. Damit werden integrierte IT-Plattformen zu einem geschäftskritischen Faktor, denn ihren Kunden müssen sie durchgängige Leistungspakete anbieten.
Derzeit fragen Kunden vor allem folgende IT-unterstützten Logistik-Prozesse nach: Lagerhaus-Management (65 Prozent), Transport-Management (63 Prozent), Sendungs-Nachverfolgung (Tracking and Tracing) und Ereignis-Management (63 Prozent), web-basierter Datenaustausch (57 Prozent) sowie Transport-Planung (38 Prozent). Die drei letztgenannten Punkte erzielen die höchsten Zuwachsraten. Jeweils rund 30 Prozent der befragten Logistik-Manager planen, diese Services künftig zu nutzen. Wenig eingesetzt werden noch Lösungen für Supplier Relationship Management (26 Prozent) sowie Kundenbeziehungs-Management (19 Prozent)
RFID ist im Kommen
Stark im Kommen, jedoch von niedrigem Niveau aus, ist RFID. Nach Ergebnissen der Untersuchung nutzen derzeit 14 Prozent der Befragten diesen Service von ihrem Dienstleister, künftig wollen es weitere 56 Prozent tun. Nach Einschätzung der Marktforscher wird RFID innerhalb der Wertschöpfungskette eine strategische Rolle übernehmen. Insgesamt wird es für Logistik-Dienstleister künftig darauf ankommen, neue Technologien gebündelt umzusetzen. Ob sie die hierfür erforderlichen finanziellen und personellen Ressourcen haben, ist jedoch fraglich. Dieses Problem könnte durch eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Dienstleistern und Kunden, etwa in Form einer Investitions-Gemeinschaft, gelöst werden.
Die Untersuchung 2006 Third-Party Logistics führte Capgemini gemeinsam mit dem Georgia Institute of Technology, DHL und SAP durch. Weltweit wurden mehr als 1.400 Supply Chain-Manager aus Nordamerika, Westeuropa, dem asiatisch-pazifischen Raum sowie Lateinamerika befragt.