"Ich wette, dass in zehn Jahren die Verschmelzung von IT, TK und Energiemanagement unser Leben und Arbeiten maßgeblich verändern wird."
Es ist gerade mal zehn Jahre her, da waren IT und Telekommunikation noch zwei unterschiedliche Welten. Die einen haben Daten verarbeitet, die anderen haben sie transportiert. Diese Zeiten sind vorbei. Die Internettechnologien, der Transport von Sprache und Daten über ein Protokoll, haben uns eine ganz neue Art der Kommunikation eröffnet und waren der maßgebliche Treiber, dass IT und TK heute untrennbar zusammengehören. Doch Stillstand wird es nicht geben.
Bis zum Jahre 2021 wird sich vieles verändert haben. Unsere Art und Weise wie wir leben, wohnen, arbeiten oder uns fortbewegen. Vor allem aber, wie wir dabei zu jeder Zeit ohne unser aktives Zutun kommunizieren werden.
Zugegeben, zehn Jahre vergehen schnell. Wir werden die Welt bis dahin nicht auf den Kopf stellen. Auch in zehn Jahren werden wir unseren Strom noch aus der Steckdose beziehen, uns meist mit dem Auto fortbewegen und höchstwahrscheinlich immer noch über Staus fluchen.
Doch im Jahre 2021 wird die Vernetzung untereinander, der Austausch von Informationen in viel mehr Bereiche vorgedrungen sein, als wir es uns heute vielleicht vorstellen können. Zwar sind wir schon heute fortwährend immer irgendwie online, doch nutzen wir dies in erster Linie noch sehr eingeschränkt für die Kommunikation untereinander oder um uns über die aktuellen Sportergebnisse zu informieren.
Jetzt verschmelzen auch Energiewirtschaft und IT
Konnten wir in den vergangenen zehn Jahren die Verschmelzung von Informationstechnologie und Telekommunikation erleben, kommt in den kommenden Jahren eine wichtige Komponente hinzu: die Energiewirtschaft.
In zehn Jahren wird eine intelligente Vernetzung steuern, wie und woher wir unsere Energie beziehen und wann wir sie am effizientesten einsetzen. Stichwort Smartgrids: Ohne sie werden wir die gerade beschlossene Energiewende kaum bewältigen können. Denn die Dezentralisierung der Stromgewinnung und die stärkere Abhängigkeit von der aktuellen Verfügbarkeit regenerativer Energien machen eine intelligente Stromverteilung unausweichlich.
Lassen Sie mich ein ganz plakatives Beispiel aus dem Alltag anführen: Die Waschmaschine ist gefüllt, und Sie drücken den Startknopf. Nun ist Strom aber gerade in diesem Moment sehr nachgefragt und dementsprechend teuer. Also rät Ihnen die Maschine, ein wenig zu warten, und schlägt eine alternative Zeit vor. Wenn Sie es gerade nicht eilig haben, überlassen Sie dem Gerät die Entscheidung für den besten Zeitpunkt. Dabei gilt es nicht nur, den Strompreis zu berücksichtigen, sondern auch die Uhrzeit. Es könnte ja sein, dass sich die Nachbarn durch ständiges Waschen in der Nacht belästigt fühlen.
Hier liegt eine der größten Herausforderungen in den kommenden Jahren: Wann setzen wir unsere Ressourcen möglichst kosten- und umweltschonend ein? Das lässt sich nur mit dem optimalen Austausch an Informationen lösen. Wie viel Strom steht gerade zur Verfügung? Wie viel Strom wird voraussichtlich benötigt und wie lange? Dafür benötigen Sie Kommunikationsnetze, die die Informationen übertragen. Sie benötigen intelligente Diensteanbieter, die die wichtigen Informationen zur Verfügung stellen. Und Sie benötigen intelligente Geräte, die diese Daten auszuwerten wissen.
Das Waschmaschinenbeispiel ist noch recht simpel und betrachtet nur die Konsumentenseite. Doch eine besondere Herausforderung liegt im Bereich der Anbieter. Beispiel eMobility: In Zukunft werden mehr und mehr Fahrzeuge mit Elektromotor auf den Markt kommen. Der Strombedarf wird daher natürlich steigen. Doch das kommt ausgerechnet in einer Zeit, in der wir erst noch die Herausforderungen meistern müssen, eine verlässliche Energieerzeugung auf Basis regenerativer Quellen sicherzustellen. Wie lässt sich das eine mit dem anderen sinnvoll verbinden?
Folgen für Autos - und Waschmaschinen
Lassen sich geparkte und am Netz angeschlossene Fahrzeuge vielleicht auch als intelligente Stromspeicher verwenden? So könnten sie zu einer Stabilisierung der Netze führen, indem sie Energie abgeben, wenn diese gerade nachgefragt wird. Denn in der einen Zeit, in der immer mehr Strom dezentral, lokal und stark variierend in die Netze eingespeist wird, werden wir genau diese Speicherprobleme lösen müssen. Elektrofahrzeuge könnten da eine Lösung sein.
Doch auch dann ergeben sich wieder ganz profane Fragen: Wo werden solche Fahrzeuge aufgeladen? Privat zu Hause? Gibt es öffentliche Ladestationen? Wie wird dort schnell und unkompliziert abgerechnet? Sind vielleicht auch die Arbeitgeber gefragt, ihren Angestellten Parkplätze mit Stromanschluss zur Verfügung zu stellen? All dies bedarf einer ausgeklügelten Steuerung durch intelligente Software und Systeme sowie einer jederzeit verfügbaren Kommunikations- und Energie-Infrastruktur.
Wir sehen, Informationstechnologie wird in Zukunft in immer mehr Bereiche unseres täglichen Lebens vordringen. Insellösungen, also ein paar Schaltkreise und Software, die isoliert ein Gerät steuern, werden die Ausnahme. Stattdessen werden immer mehr Geräte mit der Außenwelt verbunden und erst durch den Zugriff auf weitere Informationen von außen wirklich in der Lage sein, intelligent zu reagieren.
Derzeit erleben wir erst die Anfänge einer vollkommenen Neuordnung der Märkte. Telekommunikationsunternehmen kooperieren mit Stromversorgern, sind aber gleichzeitig auch Wettbewerber. Beim teuren Infrastrukturausbau, vor allem in ländlichen Bereichen, arbeitet man zusammen.
Im Diensteportfolio wird es künftig immer mehr Überschneidungen geben. Es wird sich zeigen, wer am agilsten ist und sich das notwendige Know-how für alle Bereiche ins Haus holt. Gerade erst gab es einen Vorschlag beim Energiekonzern E.ON, Telekom-Chef René Obermann in den Aufsichtsrat zu wählen.
Telekommunikationsanbieter müssen ihren Horizont erweitern
So müssen auch die Telekommunikationsanbieter ihren Horizont erweitern. Es geht nicht mehr nur um die Bereitstellung von Netzdienstleistung, es geht um die Bereitstellung intelligenter Dienste. Hier kommen die sogenannten "Cloud Services" ins Spiel.
QSC hat schon vor Jahren begonnen, die Grundsteine dafür zu legen. Wir haben schon 2006 ein intelligentes Next Generation Network aufgebaut. Früher als alle unsere Wettbewerber. Dieses NGN arbeitet durchgängig IP-basiert und ist die Basis für zukunftsträchtige Dienste aus der Cloud. Erster Service dieser Art ist unsere virtuelle Telefonanlage IPfonie centraflex, die wir bereits seit über zwei Jahren anbieten.
Doch die Reise geht noch viel weiter: Neben unseren Kernkompetenzen von Infrastruktur und der Bereitstellung intelligenter Kommunikationsplattformen führen wir seit geraumer Zeit ein "SensorCloud" genanntes Konsortium aus hochkarätigen Partnern und einer sehr produktiven Kombination aus Wissenschaft und Wirtschaft.
Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung einer neuen Plattform, die eine völlig neue Möglichkeit der Erfassung, Speicherung und Weiterverarbeitung von Messdaten aus unterschiedlichsten Branchen und Anwendungsbereichen bietet: von Umwelt über Verkehr, Produktionsmaschinen, Energie bis hin zu Mobilität.
Das Projekt, das bis 2014 Marktreife erlangen soll, ist im Rahmen des Wettbewerbs "Sichere Internet-Dienste - Sicheres Cloud Computing für Mittelstand und öffentlichen Sektor (Trusted Cloud)" vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im März 2011 mit einem Innovationspreis ausgezeichnet worden. Das freut uns natürlich umso mehr, beweist es doch, dass wir bei QSC auf dem richtigen Weg sind. Und noch während dieses Projekt läuft, beteiligen wir uns bereits an neuen Forschungsprojekten zusammen mit Industrie und Wissenschaft.
Wie sich die tägliche Arbeitswelt verändert
Mit der Veränderung der uns täglich begleitenden Technologie wird auch die Arbeitswelt in zehn Jahren maßgeblichen Veränderungen unterworfen sein.
Wenn wir überhaupt noch täglich ins Büro müssen, so werden uns vernetzte Navigationssysteme bis dahin intelligenter als je zuvor durch den Verkehr leiten. Im besten Fall können wir auf unnötige Fahrten in Zukunft viel häufiger verzichten. Denn die fortschreitende Vernetzung wird sich grundlegend auf unsere Arbeitsweise auswirken. Nicht nur für Arbeitnehmer, auch für Unternehmen. Vor allem der Dienstleistungssektor wird in zehn Jahren eine grundlegende Veränderung erfahren haben.
Prinzipiell werden Mitarbeiter von jedem Ort der Welt einsetzbar sein. Das macht Unternehmen unabhängig von Standorten. Fachliche Kompetenzen und Experten müssen nicht zum Umzug bewogen werden, sondern können da eingesetzt werden, wo sie sich gerade befinden. Auch hier helfen ausgeklügelte Cloud-Services, um schnell und unkompliziert alle Mitarbeiter an einen virtuellen Tisch zu bekommen.
Und in zehn Jahren sind leistungsfähige Smartphones längst mehr als nur ein handliches Kommunikationsmittel. Was heute erst in Ansätzen, zum Beispiel beim Kauf eines Flug- oder Bahntickets, genutzt wird, ist 2021 längst selbstverständlich. Das Smartphone wird zentraler Gegenstand unserer Selbstorganisation. Ob beim Einkaufen, für unsere Arbeit, Unterhaltung oder gar Identifikation. Viel bequemer und einfacher, als es prinzipiell jetzt schon möglich ist. Wir werden uns damit in fremden Städten zurechtfinden, unser Haus während unserer Abwesenheit im Blick haben und alle unseren kleinen und großen Erledigungen mit einem Smartphone durchführen. Eigentlich keine wirklich neue Idee, denn dies hatte Microsoft-Gründer Bill Gates bereits in den 90er-Jahren in ähnlicher Weise verkündet. Doch damals fehlten uns die handliche Technik und die Infrastruktur für einen massetauglichen Einsatz.
Doch all die Änderungen bergen auch Gefahren. Nun ist technologischer Fortschritt per se nicht böse, aber er weckt bei vielen Menschen zunächst einmal Furcht und stößt auf Ablehnung. Das sind Ängste, die wir ernst nehmen müssen. Überall, wo uns neue Technologien neue Möglichkeiten bieten, wecken sie auch Begehrlichkeiten. Daher steht über allem das Thema Sicherheit und Vertrauen. Auf der einen Seite müssen wir als Anbieter sicherstellen, dass unsere Systeme vor Missbrauch geschützt sind. Auf der anderen Seite sind Transparenz und Offenheit ein wichtiges Instrument zur Vertrauensbildung. Das gilt sowohl zwischen Staat und Bürger als auch insbesondere für Unternehmen im Dialog mit ihren Kunden.
Medienkompetenz und Folge-Abschätzung werden enorm wichtig
Doch auch unser täglicher Umgang mit den neuen technischen Möglichkeiten will gelernt sein. Medienkompetenz und vor allem die Folgeabschätzung für unser eigenes Handeln wird in Zukunft einen zentralen Bestandteil in Erziehung und Ausbildung unserer Kinder sein. Und auch wir, die die gesamte Entwicklung von Anfang an miterlebt haben, müssen offen für Neues sein. Die Vernetzung der Welt, der Zugriff zu jeder Zeit auf jede Information ist nur dann ein Segen, wenn wir sie auch im Sinne eines besseren, zufriedeneren Lebens zu nutzen wissen.
Ich freue mich auf Ihre Gegenwette!
Weitere Wetten finden Sie auf unserer Seite Wetten auf die nächste Dekade.