"Ich wette, dass der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie in zehn Jahren zu mehr Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft führen wird."
Die Folgen des Klimawandels, steigende Kosten für Energie und Rohstoffe, neue und immer weitreichendere Auflagen zum Schutz der Umwelt werden in den kommenden Jahren zu bestimmenden Faktoren der Weltwirtschaft. Deswegen, und auch weil das Umweltbewusstsein in der Bevölkerung weiter wächst, müssen Unternehmen hier schnell und ernsthaft Verantwortung übernehmen.
Als Kommunikationsunternehmen und Netzwerk-Provider begreift BT die globalen ökologischen und damit einhergehenden sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen schon seit vielen Jahren als einzigartige Chance für mehr Innovation und Wachstum und hat Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften zu einem seiner sechs strategischen Unternehmensziele erklärt. Wir sind überzeugt, dass die ITK-Industrie eine Schlüsselrolle beim Übergang zu einer Wirtschaft mit geringem CO2-Ausstoß und mehr Energie-Effizienz spielt und in diesem Prozess das Kommunikationsverhalten in Wirtschaft und Gesellschaft umfassend verändern wird.
Kommunikationsverhalten und gesellschaftlicher Wandel
Die kürzlich veröffentlichte ARD/ZDF-Online-Studie 2011 zeigt, dass heute bereits drei von vier Deutschen online sind, zusätzlich weist die Studie auf einen starken Zuwachs bei den über 60-Jährigen hin. Das ist nach Angaben der Studieninitiatoren eine neue Rekordmarke, da erstmals "die 50-Millionen-Marke durchbrochen wird". Auch wenn diese beeindruckende Zahl nur die Verhältnisse in einer führenden Industrienation wie Deutschland widerspiegelt und so nur für einen Teil der Welt exemplarisch ist, deutet sich hier trotzdem eine große Entwicklungsmöglichkeit für die nächsten zehn Jahre an.
Durch dinergie zunehmende Online-Abdeckung entstehen fantastische Möglichkeiten. Ein Online-Zugang wird für viele Menschen in Zukunft auch den Zugang zu wichtigen IT-Services bedeuten, über die sich auch in wirtschaftlich schwachen Regionen neue Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen lassen. Durch eine umfassendere Bereitstellung öffentlicher Services können Behörden in Zukunft mehr Menschen unterstützen. In immer älter werdenden Gesellschaften wie der westlichen Welt werden innovative, IT-gestützte Kommunikationslösungen dazu führen, dass sich auch drohende Probleme im Krankenhaus- und Patientenfürsorgebereich mit kostengünstigen ITK-Lösungen, beispielsweise durch Remote-Monitoring und Fernbehandlungen, in den Griff bekommen lassen.
Und die genannten Beispiele stellen nur einen Bruchteil der Möglichkeiten dar, die sich durch kostengünstig bereitgestellte ITK-Lösungen in allen Bereichen der Gesellschaft ergeben werden. Eine der tiefgreifendsten Änderungen jedoch wird auf lange Sicht ein radikal verändertes Kommunikationsverhalten sein, nicht nur in der Gesellschaft, sondern auch und vor allem in der Wirtschaft.
Kommunikation wird schneller und flexibler
Ganz einfach lassen sich die positiven Effekte des sich schon jetzt ändernden Kommunikationsverhaltens am Beispiel von Videokonferenzen zeigen. BT Germany setzte sich vor vier Jahren das Ziel, durch den Einsatz von Videokonferenzen die Zahl der Flugreisen und damit die Emission von Treibhausgasen deutlich zu reduzieren.
Unsere strategische Grundsatzentscheidung, Geschäftsreisen so weit wie möglich durch Video-Meetings zu ersetzen, haben wir auf allen Ebenen unterstützt. Deutschlandweit stehen allen Mitarbeitern hochqualitative, die Meeting-Situation lebensecht nachbildende Videosysteme zur Verfügung. Anfrage und Organisation sind höchst einfach: Über unser Buchungsportal »Engage Meeting Manager« können unsere Mitarbeiter direkt via Intranet-Homepage zugreifen und sich dort auch direkt die Ersparnis der Reisekosten und des CO2-Ausstoßes ausrechnen lassen.
Wir haben unsere gesamten Reiserichtlinien so angepasst, dass in jedem Reiseantrag zu allererst abgefragt wird, ob die geplante Besprechung nicht auch per Videokonferenz möglich ist. Der Erfolg spricht für sich: Im Zeitraum von April 2008 bis März 2011 sank die Anzahl unserer Flüge um mehr als 70 Prozent. Das bedeutet für BT Germany eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um mehrere 100 Tonnen pro Jahr und eine Senkung unserer Kosten für Flugreisen im gleichen Zeitraum um fast 80 Prozent. Hinzu kommen weitere Einsparungen zum Beispiel für Hotelübernachtungen oder Taxifahrten.
Ein weiterer überzeugender Nebeneffekt: Durch die mit Videokonferenzen schneller werdende, ganzheitliche Kommunikation beschleunigen sich auch unsere Entscheidungen und Geschäftsprozesse. Die Zusammenarbeit zwischen internationalen oder an verteilten Standorten sitzenden Kollegen und Teams wird sehr viel flexibler und einfacher. Nicht zuletzt werden die Mitarbeiter selbst entlastet, denn weniger Geschäftsreisen bedeuten häufig mehr Zeit fürs Privatleben und damit zufriedenere Mitarbeiter.
Sieht man sich allein diese Zahlen von BT Germany an, können wir erahnen, welch gewaltiges Potenzial in dieser Technik für die weltweite Wirtschaft liegt, gerade vor dem Hintergrund, dass immer mehr Menschen online sind und die Bandbreiten sich auch in Zukunft weiter erhöhen werden.
Neue Netze schaffen die Grundlagen für die Kommunikation der Zukunft
Durch die zunehmende Vernetzung und den voranschreitenden Netzausbau nehmen Netzwerkprovider wie BT in diesen Veränderungsprozessen eine strategisch entscheidende Position ein. Denn zukunftsweisende Trends wie hoch auflösende Videokommunikation oder Cloud Computing, die eine nachhaltige Wirtschaft nachweislich fördern, lassen sich nur auf der Grundlage flexibler, softwaregesteuerter Netze der neuesten Generation umsetzen.
BT hat hier als einer der ersten Anbieter bereits 2005 mit der Schaffung seines "21st Century Networks" begonnen, auf dessen Basis BT heute schon in mehr als 170 Ländern innovative Services für Unternehmen und Privatanwender erbringt. Erst die Verfügbarkeit einer solchen zuverlässigen und weltumspannenden Infrastruktur schafft die Grundlage dafür, dass sich Anwendungen und Kapazitäten zentral vorhalten und managen lassen, sodass Unternehmen ihre Kommunikationsservices flexibel und kostenoptimiert, je nach Marktlage, "aus dem Netz" beziehen können.
Dieser Paradigmenwechsel, IT-Leistungen und sogar IT-Infrastrukturen heute völlig neu allein über den Bedarf zu definieren und damit service- und verbrauchsorientierten Geschäftsmodellen sowie der flexiblen Bereitstellung von IT-Services den Weg zu ebnen, wird Wirtschaft und Gesellschaft unter dem Namen Cloud Computing in den nächsten zehn Jahren prägen. Das in der IT-Branche schon seit einiger Zeit diskutierte Modell hat sich zwar noch nicht flächendeckend durchgesetzt, ist aber auf dem Weg dorthin. Und Cloud Computing wird unserer Überzeugung nach tatsächlich helfen, Herausforderungen wie Kostendruck, Unsicherheiten durch instabile wirtschaftliche Zustände, um nur einige zu nennen, zu bewältigen.
Spätestens in zehn Jahren werden Unternehmen ebenso wie Privatanwendern sehr viele Services flexibel, on-demand und sicher aus der Cloud bereitstehen und problemlos verfügbar sein. Damit wird es dann auch für die meisten Büroarbeiter keine Rolle mehr spielen, von wo sie arbeiten und mit welchem mobilen Gerät, da alle auf alle Daten sicher zugreifen werden.
Energie-Effizienz ist das Gebot der Stunde
Die Diskussion um die notwendige Wandlung zu einer energieeffizienten Wirtschaft wurde zuletzt mit den Ereignissen in Japan und durch den nachfolgenden Beschluss eines deutschen Atomenergie-Ausstiegs wieder befeuert. Daher werden gerade Unternehmen in Deutschland nicht um die Notwendigkeit herumkommen, sich mit nachhaltigen Infrastrukturen, wie sie Cloud Computing als "Infrastructure as a Service" (IaaS) ermöglicht, auseinanderzusetzen. Erst eine Hinwendung zu diesen neuen Optionen erlaubt ein energiesparendes und damit auch in Zukunft kostengünstiges Arbeiten.
Cloud-Computing-Modelle erfordern allerdings immer leistungsfähigere High-Density-Rechenzentrumsfläche. Schon lange dreht sich in der Diskussion um Green IT daher vieles um die negative Energie-Bilanz herkömmlicher Rechenzentren. Bereits heute gehen pro Jahr rund 830 Millionen Tonnen Treibhausgase auf das Konto der Informations- und Kommunikationstechnologie.
So haben wir uns als Kommunikations-Provider in den letzten Jahren Gedanken gemacht, wie sich die immer höheren Anforderungen an Stromversorgung und Klimatisierung durch hoch verfügbare Rechenzentren nachhaltig umsetzen lassen.
Die Lösung sind unsere neuen Green Data Center: hochmoderne, Cloud-fähige, energieeffiziente Rechenzentren, über die sich Software- und Hardwareressourcen bedarfsgerecht beziehen lassen und die durch ihr energiesparendes Konzept deutlich umweltfreundlicher als bisherige Rechenzentren sind. Unsere Green Data Center nutzen energieeffiziente Freikühlung, Kühl- und USV-Systeme (unterbrechungsfreie Stromversorgung) mit hohem Wirkungsgrad und konsequente Kaltgangeinhausung, sodass sich Nachhaltigkeit mit erheblichen Kosteneinsparungen optimal kombinieren lässt. Und auch unsere Kunden können sich darauf verlassen, über uns in Zukunft wirklich klimaschonende und nachhaltige IT-Services beziehen zu können.
Aber auch im Bereich der Privatanwender testet BT leistungsfähige On-demand-Infrastrukturen. So werden in Großbritannien aktuell DSL-Anschlüsse für Privatkunden erprobt, die nur noch dann auf voller Leistung laufen, wenn sie genutzt werden, zum Beispiel in den Abendstunden. Die Testergebnisse zeigen, dass sich allein durch bedarfsgerecht bereitgestellte Breitbandanschlüsse rund 30 Prozent Energie einsparen lassen.
Nachhaltigkeit ist wirtschaftlich sinnvoll
Als Unternehmen, das sich schon seit vielen Jahren ausdrücklich zur Nachhaltigkeit bekannt hat, sucht BT auch immer wieder gleichgesinnte Unternehmen, die nachhaltige IT als Chance und gleichzeitig als langfristig erfolgreiches Geschäftsmodell begreifen.
Dass es dafür heute zahlreiche beeindruckende Ideen gibt, konnten wir über den von uns in diesem Jahr initiierten "Success for Future"-Award verfolgen. So punktet der "BT Green Economy Award"-Gewinner JouleX mit einer smarten Lösung für mehr Energie-Effizienz. Mit der Softwarelösung, die sich transparent ins Unternehmensnetz integriert und nahezu ohne Hardware- oder Systemänderungen den aktuellen Energie-Bedarf analysiert, lässt sich der Stromverbrauch in der IT-Infrastruktur eines Unternehmens um etwa 30 Prozent senken. In Einzelfällen sind sogar bis zu 60 oder 70 Prozent möglich.
Wir sind sehr zuversichtlich, dass wir mit unserer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie in zehn Jahren in der Wirtschaft keine Ausnahme mehr darstellen werden. Vielmehr werden dann fast alle Unternehmen wie wir ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele aufgestellt haben. Energie-Effizienz wird als zunehmender Kostenfaktor beziehungsweise -vorteil ernst genommen, und IT und innovative Kommunikationslösungen wie Videokonferenzen, Cloud Computing, grüne Rechenzentren werden hierzu einen großen Beitrag leisten. Daher gilt meine Wette, dass bis 2021 der Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie zu mehr Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft führen wird.
Ich freue mich auf Ihre Gegenwette!
Weitere Wetten finden Sie auf unserer Seite Wetten auf die nächste Dekade.